Jai (ausgesprochen "Dschai") steht für Jugend, Arbeit und Integration. Das Projekt wurde 2008 von der EOS Sozialgenossenschaft ins Leben gerufen. Anfänglich war das Ziel des Projektes, für Jugendliche mit biopsychosozialen Problemen, die vorwiegend in der Sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft Villa Winter in Dietenheim untergebracht waren, eine Arbeitsmöglichkeit zu schaffen. Mittlerweile werden junge Menschen aus dem ganzen Land im Arbeitsintegrationsprojekt betreut. Das Projekt, welches im Pustertal erfolgreich gestartet wurde, gibt es inzwischen auch im Wipptal, in Bozen und in Meran.
Begleitung junger Menschen
In Arbeitstrainings werden Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren begleitet, das Durchschnittsalter ist 17. Es handelt sich hierbei um junge Menschen, die es aus den unterschiedlichsten Gründen schwer haben, am normalen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Gründe für diese Schwierigkeiten können entweder krankheitsbedingt sein oder andere Ursachen haben, z. B. wenn jemand in einem schwierigem sozialen Umfeld aufgewachsen, mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist oder eine Suchtproblematik aufweist.
Die Arbeitstrainings finden sowohl in eigenen Strukturen als auch bei externen Partnern statt. Die Sozialgenossenschaft führt Strukturen in den Bereichen Gastronomie, Handwerk und Handel; in jüngster Zeit sucht Jai auch verstärkt die Zusammenarbeit mit privaten Firmen. Die Begleitung der Jugendlichen umfasst neben den Arbeitstrainings u.a. auch eine begleitende pädagogische Betreuung bzw. Jugendberufshilfe, wo Jugendliche Unterstützung in den Bereichen Sozialkompetenz, Motivationstraining, Vorstellungsgespräche und Berufsberatung finden.
Hohe Erfolgsquote
"Wichtig ist, dass die Jugendlichen motiviert sind, eine Arbeit zu erlernen.", so Barbara Pizzinini, die Geschäftsführerin der Jai Sozialgenossenschaft, "genauso wichtig ist es, ihnen zu beweisen, dass sie mit Disziplin und Durchhaltevermögen sehr viel erreichen können. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein und den Glauben an sich selbst. Wenn Jugendliche die Integration in die Arbeitswelt schaffen und somit für sich selbst sorgen können, ist unsere Arbeit getan."
Von Jänner bis Dezember 2014 sind in Südtirol 113 Jugendliche durch Jai begleitet worden. 80% davon haben das Ziel erreicht, indem sie einen Schulabschluss geschafft oder eine Arbeits- oder Lehrstelle gefunden haben.