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Obst
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Artenreichtum in Südtirols Obstbau

Große Artenvielfalt in Obstwiesen entwickelt sich bei naturnaher Bewirtschaftung. Daran erinnert das Südtiroler Apfelkonsortium anlässlich des Tages der Biodiversität am 22. Mai.

Das erste UN-Übereinkommen über biologische Vielfalt gab es am 22. Mai 1992 in Nairobi. Heute, 24 Jahre später, zählt dieses Übereinkommen mit über 190 Vertragsstaaten zu den erfolgreichsten  der Vereinten Nationen. Sein Ziel ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile.

Wie es nun um die Artenvielfalt in Südtirol aussieht konnte das Projekt SOILDIV (EURAC und Institut für Alpine Umwelt, Universität Innsbruck) erheben:

280 Bodenproben von 70 verschiedenen Standorten brachten über 60.000 Bodentiere zu Tage: Regenwürmer, Spinnen, Weberknechte, Tausendfüßler, Hunderfüßer, Ohrwürmer, Asseln, Käfer, Mücken- und Fliegenlarven und vieles mehr. Darunter auch Arten, die in Südtirol zuvor noch nie beobachtet worden waren.

Unter den untersuchten Standorten befanden sich auch 20 Obst- und 15 Rebanlagen. Diese waren trotz ihrer Bewirtschaftung, sei es nach biologischer als auch integrierter Anbauweise, teilweise belebter als von den Forschern erwartet und erreichten ähnliche Diversitätswerte wie Mähwiesen.

Geprüft wurde die Anzahl der Bodentiere pro Fläche: In den Apfelwiesen wurden durchschnittlich 4.113 Individuen pro Quadratmeter gezählt. Weit darunter liegen beispielsweise Ackerböden bei einem niedrigen Wert von 1.070 Individuen je Quadratmeter, während Mähwiesen einen höheren Wert von 5.886 Individuen pro Quadratmeter erreichten.

Anhand der Diversität an Bodentieren wird die Bodenqualität festgelegt, der Index dafür wird BSQ genannt (Biological Soil Qualitiy Indicator). Hier erreichen natürliche Waldböden erwartungsgemäß die höchsten BSQ Werte. Aber auch landwirtschaftlich genutzte Flächen, wie Obst- oder Weinbaukulturen, erzielten bemerkenswert hohe BSQ-Werte. Der mittlere BSQ-Wert der untersuchten Obst- und Weinbauanlagen ist etwas höher als der von Wiesen. Dies variiert stark je nach Standort. Die Ursachen hierfür sind neben den variierenden natürlichen Standortbegebenheiten die unterschiedlichen Bewirtschaftungsweisen. Organisches Düngen, Bewässerung und das Mulchen fördern die Bodenqualität; im Gegensatz dazu beeinflussen alle Maßnahmen, welche die organische Bodenauflage senken, wie unter anderem flächige mechanische Bodenbearbeitung, die Bodenqualität negativ.

Für Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, ein insgesamt sehr erfreuliches Ergebnis: „Die Studie hat gezeigt, dass die Bemühungen um immer mehr Naturnähe im Südtiroler Obstbau Früchte bringen – und zwar sowohl im biologischen wie im integrierten Anbau. Diesen Weg wollen wir weitergehen.“