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Barbara Siri: Motorradstaffel und Wünschewagen

Barbara Siri ist die Präsidentin des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz. Die Begeisterung für ihre Arbeit in den verschiedenen Gremien und Ehrenämtern steckt an. Der Raiffeisenverband unterstützt den Freiwilligenverein finanziell und freut sich über die positive Entwicklung der letzten Jahre.

Seit dreieinhalb Jahren stehen Sie dem Landesrettungsverein Weißes Kreuz als Präsidentin vor und haben maßgeblich zur Weiterentwicklung dieser Organisation beigetragen. Über welche berufliche Errungenschaft der letzten Jahre freuen Sie sich am meisten?

Über berufliche Errungenschaften zu sprechen ist schwierig, weil ich - genauso wie der gesamte Vorstand und unzählige andere Führungskräfte im Verein - ein Ehrenamt bekleide. Was mich aber besonders stolz macht, ist dass die Anzahl unserer Freiwilligen in den vergangenen Jahren immer zugenommen hat und dass wir gemeinsam mit unseren hauptamtlichen Mitarbeitern die Dienste laufend verbessern und ausbauen können.

Was hat sich beim Weißen Kreuz in den letzten Jahren maßgeblich verbessert?

Wir konnten in den letzten Jahren einige bedeutende Schritte zu Optimierung der Rettungskette in Südtirol machen: so konnten wir in mehreren Südtirolern Dörfern First-Responder-Gruppen aufbauen, die im Notfall umgehend alarmiert werden können und innerhalb weniger Minuten vor Ort sind. Sie können vor allem in den abgelegenen Berggebieten schnelle Erste Hilfe leisten, noch bevor der Rettungswagen eintrifft. Parallel dazu konnten wir in den letzten zwei Jahren über 30 öffentlich zugängliche Frühdefibrillationssäulen im ganzen Land aufstellen, die bei einem Herzstillstand Leben retten können. Vereinsintern war die Einführung eines professionellen Freiwilligenmanagements ein bedeutender Schritt. Neben der aktiven Gewinnung von Freiwilligen, garantieren wir damit eine qualifizierte Begleitung unserer Mitarbeiter und unterstützen damit das freiwillige Engagement bestmöglich.

An welchem derzeitig laufenden Projekt steckt am meisten persönliches Herzblut?

Derzeit sind sicherlich der Wünschewagen in Zusammenarbeit mit der Caritas und unsere Motorradstaffel in aller Munde. Dazu haben wir natürlich einen Blick zu befreundeten Organisationen im Ausland gewagt und von ihnen gelernt. Solche Projekte kommen nur dank guter Netzwerkarbeit zustande. Man soll nicht nur, man muss über den eigenen Tellerrand hinausschauen und Neues wagen. Beide Projekte sind von Erfolg gekrönt - dank der Freiwilligen. Herzblut stecke ich in jedes Projekt, hinter dem das Ehrenamt unserer großen Weiß-Kreuz-Familie steht.

Welche Projekte stehen noch in diesem Jahr auf der To-Do-Liste?

Mit der Unterstützung des Gemeindeverbandes möchten wir in diesem Jahr noch weitere Frühdefibrillationssäulen in Südtirol positionieren. Wir können hier auf die wertvolle Unterstützung der Bevölkerung durch die Zuwendung der 5 Promille zurückgreifen und möchten in Zukunft ein dichtes Netz an solchen lebensrettenden Säulen im ganzen Land realisieren. Abgesehen davon, wollen wir unsere Kommunikation nach Innen und Außen optimieren: wir werden sowohl unser Mitarbeiter- als auch Mitgliedermagazin überarbeiten und unsere E-Learning Plattform vorantreiben. Mit letzterer kommen wir vor allem unseren freiwilligen Mitarbeitern entgegen, die einige theoretische Module der Ausbildung von zu Hause aus abwickeln können. Nicht vergessen werden darf unsere Weiß-Kreuz-Jugend, die in diesem Jahr ihr 20jähriges Jubiläum feiert und im August mit einer Abordnung bei einem internationalen Leistungswettbewerb in Dänemark teilnimmt.

Qualitätsstandards, Auszeichnungen, Erwähnungen: was gibt es Neues in diesem Bereich?

Wir sind neben ISO 9001 und OHSAS seit 2016 auch mit dem NPO-Label Management Excellence zertifiziert. Das nächste Ziel ist die Zertifizierung nach ISO unserer Sektionen im ganzen Land. Wir haben das Pilotprojekt bereits mit 9 Sektionen gestartet, die übrigen sollen in naher Zukunft folgen. Für uns ein weiterer bedeutender Schritt hin zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle auf allen Ebenen und Bereichen.

Gibt es Bereiche in denen Sie sich für den Landesrettungsverein Weisses Kreuz mehr Unterstützung von außen wünschen? Welche mögliche Synergien können Sie sich mit anderen Organisationen vorstellen?

Wir pflegen eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit sämtlichen Rettungsorganisationen im ganzen Land und sind dafür sehr dankbar. Der politische Rückhalt ist für uns aber auch bedeutend: denn es ist äußerst beruhigend, wenn man weiß, dass die lokale Politik hinter dem Ehrenamt steht und unsere wertvolle Arbeit mit über 3.200 Freiwilligen schützt und fördert.

Wie sollten Südtiroler Organisationen das Weiße Kreuz unterstützen?

Die Zusammenarbeit zwischen dem Weißen Kreuz und seinen Partnern im Blaulichtwesen funktioniert bereits sehr gut. Im Grunde genommen ergänzen wir uns alle gegenseitig, ich denke dann an unsere Kollegen von der Feuerwehr, vom Roten Kreuz, von der Berg- und Wasserrettung bis hin zur Flugrettung. Wir alle haben unsere Aufgaben, die wir bestens beherrschen. Unser Zivilschutz- und Rettungswesen ist deshalb so reich, weil er vielfältig ist. Was das Freiwilligenwesen betrifft, freuen wir uns in Zukunft eine neue Dienststelle für das Ehrenamt als Anlaufstelle zu haben. Damit wird es noch leichter sein, sich mit anderen Organisationen zu vernetzen und einen Austausch zu finden.