I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
|

Braunviehzuchtverband: Beitragskürzungen einstellen

Der Südtiroler Braunviehzuchtverband hielt Mitte April seine Jahresvollversammlung ab und forderte dabei die anhaltenden Beitragskürzungen des Landes einzustellen. Bei den Neuwahlen wurde Alois Hellrigl als Obmann wieder bestätigt.

Obmann Alois Hellrigl sprach bei der Vollversammlung des Südtiroler Braunviehzuchtverbandes im Haus der Vereine in Nals von einem insgesamt guten Geschäftsjahr. Entsprechend konnte Geschäftsführer Peter Zischg auf eine positive Bilanz verweisen.

Schwierige Vermarktung

Einfach war 2016 aber trotzdem nicht. Schwierig gestaltete sich etwa die Zuchtviehvermarktung. „Hier sind wir sehr abhängig vom italienischen Markt, der seit Jahren kriselt und hinzu kam die Blauzungenkrankheit, die auch nicht gerade förderlich war“, meinte Hellrigl. Bei der Eliteversteigerung konnten hingegen sehr gute Durchschnittspreise erzielt werden. Als weiteres  Problem nannte Hellrigl den massiven Rückgang des Jungviehbestandes im Land. Einen der Gründe ortet der Obmann vor allem in den vom Land vorgegebenen Großvieheinheiten pro Hektar. „Der Bauer behält dann natürlich die Kuh im Stall, die ihm mehr bringt als das Kalb“. Deshalb brauche es Anreize, damit die Bauern die eigenen Jungtiere behalten, statt sie zu veräußern. Hier wolle man das Gespräch mit den politischen Vertretern suchen. Hinzu käme, dass immer mehr Mastbesamungen gemacht und somit keine Kalbinnen geboren würden, die Anzahl der eigenen Kühe damit über die Jahre aber schwinde.

Mehr sparen geht nicht

Hellrigl verwies bei der Vollversammlung auch auf das leidige Thema der Landesförderungen: „Mehr sparen geht nicht mehr, wir wünschen uns, dass zumindest die derzeit bestehenden Förderungen beibehalten werden“. Hellrigl appellierte an Landesrat Arnold Schuler die seit Jahren anhaltenden Beitragskürzungen einzustellen, um eine angemessene Verbandstätigkeit für die Berglandwirtschaft fortsetzen und die Dienstleistungen in gewohnter Qualität fortführen zu können. Arnold Schuler, der die Bedeutung der genossenschaftlichen Milch- und Viehwirtschaft für Südtirol ausdrücklich hervorhob, erinnerte an die Prämien für Milchkühe in Summe von über fünf Millionen Euro sowie an die Unterstützungsmaßnahmen von über 30 Mio. Euro für die Almwirtschaft. „Gleichzeitig geht es auf allen Ebenen im Land um Reduzierung der Kosten“, betonte Schuler, der auch auf die bekannten Herausforderungen der Landwirtschaft wie den Druck auf den Milchpreis, das Gülle- und Jaucheproblem, aber auch an das steigende Interesse der Handelsketten an der Thematik Tierwohl verwies.

Gremien neu bestellt

Der Verband zählt rund 17 Mitarbeiter und knapp 3.750 Mitglieder. Landesweit ist der Verband in 150 Braunviehzuchtvereinen, mehreren Jungzüchterclubs und einem Jerseyverein organisiert.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurde Alois Hellrigl als Obmann wieder bestätigt, zu seinen Stellvertretern wurden BRING-Obmann Daniel Gasser und Karl Wolfsgruber gewählt. Neu im Vorstand sind Walter Marzari, Elmar Schieder, Andreas Jäger, Matthias Engl und Adalbert Braunhofer, Obmann des Milchhofes Sterzing. Obmann Hellrigl dankte den bisherigen Stellvertretern Hans Dorfmann und Siegfried Staffler sowie den weiteren scheidenden Mandataren Roman Oberhofer, Jakob Huber und Werner Marginter für ihre langjährige Tätigkeit.
Für seine mittlerweile vierte Amtsperiode hat sich Obmann Hellrigl vor allem drei Dinge vorgenommen: Noch mehr Augenmerk auf Qualität und Inhaltsstoffe der Milch, eine hochwertige Landesschau 2019 und dann auch einen geordneten Übergang auf eine neue Verbandsführung.