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Kultur
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Caldera: ein temporärer Ort für Kunst und Pflanzen

Die Genossenschaft BAU und das Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie kuratieren das Projekt CALDERA EIN TEMPORÄRER ORT FÜR KUNST UND PFLANZEN. Zwischen dem 1. und dem 8. Oktober findet das CALDERA Herbstprogramm statt.

Der Name Caldera inspiriert sich am Supervulkan, die Mega-Caldera von Bozen, der vor 280 Millionen Jahren das Gebiet rund um Bozen bis nach Meran beherrschte und den Ursprung für die heutigen mediterranen klimatischen und geologischen Bedingungen und den fruchtbaren Boden im Etschtal darstellt.

Der Erdwärme verbunden war auch die Entstehung dieses Gewächshauses, das 2003 gebaut wurde, um sich als Null-Energie-Gewächshaus von Erdwärme und Solarenergie zu speisen. Nach diesem nicht realisierten Ziel ist im Dialog zwischen Harry Thaler und der Familie Siller die Idee entstanden, nach zwanzig Jahren die Pumpen wieder zu aktivieren, um die Möglichkeiten des geothermischen Gewächshauses auszuschöpfen. Das von der Genossenschaft BAU kuratierte Caldera Programm sollte auch eine Inspiration für die Zukunft des Ortes sein.

Nach dem Auftakt im Juni mit Caldera cooking und Caldera observing, findet vom 1. bis 8. Oktober das Herbstprogramm in der Caldera statt. Im Austausch mit lokalen und internationalen Expert:innen aus den Wissensfeldern von zeitgenössischer Kunst und Landwirtschaft wird es fünf öffentliche Veranstaltungen geben.

Das Caldera Programm wurde mit der Unterstützung der Autonomen Provinz Südtirol, Amt für Kultur realisiert.

PROGRAMM OKTOBER 2022

Ort: Gewächshaus, Steinachstrasse 45, 39022 Algund

CALDERA MOVING
01.10.22, 10:30–12:00 Uhr 
Bewegungsworkshop mit Barbara Gamper, Künstlerin
Teilnahmegebühr 15€
Yogamatten sind vorhanden.
Anmeldung unter info(at)b-a-u.it

In diesem somatischen Bewegungsworkshop in der Caldera erkunden wir die Gemeinsamkeiten zwischen dem menschlichen und dem pflanzlichen Körper. Muster sind in der Natur sichtbare Regelmäßigkeiten der Form. Diese tauchen nicht nur bei den Pflanzen, sondern auch im menschlichen Körper auf. Wir werden diese Muster mit den Pflanzen, die in und um die Caldera wachsen beobachten, berühren, visualisieren und spüren und den Boden als gemeinschaftlichen und geteilten Ort betrachten.

Barbara Gamper ist eine interdisziplinäre Künstlerin aus Meran lebt in Berlin. In ihrer Praxis verweben sich die Bereiche Bewegung, Somatik, Performance, bewegte Bilder und Textilien.

CALDERA GROWING
01.10.2022, 14:00–17:00 Uhr 
Gartenanbau Workshop mit Daniele Piscopiello, Biobauer
Teilnahmegebühr 20€
Anmeldung unter info(at)b-a-u.it

Was heißt es einen Garten und den Boden um das Jahr zu pflegen? Was kann man im Oktober pflanzen und ist es schon Zeit an den Frühjahr zu denken? Wie kann man einen Boden urbar machen? Im Gartenanbau Workshop mit dem erfahrenen Biobauer Daniele Piscopiello erkunden wir durch praktisches Arbeiten und dialogischen Austausch von Erfahrungen die Bepflanzung und Planung eines Gartens.

Daniele Piscopiello ist passionierter Biobauer und gibt sein Wissen zu Gartenanbau in Kursen und individueller Beratung weiter. Gemeinsam mit seiner Frau Anna betreiben sie den DA Genussgarten in St. Valentin und Algund. Ihre Produkte gibt es über die Gemüsekisten oder im Geschäft Farm to Table in Meran.

CALDERA GROWING
06. + 07.Oktober 2022
Gartenworkshop in der Caldera
mit Eva Siller, Agronomin und Simone Mair, Lisa Mazza, Kuratorinnen BAU
Für Schüler*innen der Grundschule Algund

Wir laden die Kinder der Grundschule Algund in die Caldera ein, ein temporärer Ort für Kunst und Pflanzen. Was würdet ihr Kinder gerne in der Caldera wachsen sehen? Vielleicht sind es Riesenradieschen oder Riesenmelonen oder lieber mini-Gurken oder unendlich lange Bohnen? Die Caldera ist eine Glashaus, fünf Minuten zu Fuss von Eurem Schulhaus entfernt, am Kreisverkehr. Vielleicht ist es Euch schon mal aufgefallen? Seit dem Frühjahr wachsen dort Pflanzen, es wird gekocht, geturnt, gegärtnert oder es werden Filme gezeigt. Wir laden Euch ein am 6. und 7. Oktober euren Unterricht für eine Stunde in die Caldera zu verlagern. Mit Farbe, Pinsel und Gartenhacken werden wir beobachten, visualisieren, Geschichten erzählen, den Boden bearbeiten und Samen säen. Ziel des einstündigen Workshops ist es die Schüler*innen mit einem Gewächshaus und einem Gemüsebeet vertraut zu machen und selbst die eigene Pflanze zu säen, die dann dort über Herbst und Winter herangezogen wird.

Eva Siller aus Algund hat Agrarwissenschaften studiert und arbeitet seit Jahren in der biologischen Landwirtschaft. Sie beschäftigt sich außerdem mit Naturschutzpädagogik und Begegnungen von Menschen durch Natur und Kultur.

CALDERA OBSERVING
07.10.2022, 19.00–21.00 Uhr
Filmabend mit Kunstfilmen und Suppe im Feuertopf
mit Filmen von Jumana Manna, Sergio Rojas Chaves, Gerard Ortín Castellví
kostenlos und ohne Anmeldung zugänglich

Jumana Manna, Wilde Relatives, 65 min, 2018, Originalfassung [deutsche UT]
Gerard Ortín Castellví, Agrilogistics, 21 min, 2022
Sergio Rojas Chaves, What does it take? (to win your love for me), 9,42 min, 2021, Originalfassung [deutsche UT]

Caldera observing zeigt drei Künstler*innen Filme, die sich mit der Beziehung zur Pflanzenwelt und Agrikultur befassen und gleichzeitig ökologischen und geopolitischen Fragen nachgehen. Der Film Wild Relatives (65min) von Jumana Manna spricht vom Umgang mit dem Saatgut, wobei die Zusachauer*innen vom Libanon bis zum Saatguttresor im Permaforst von Norwegen geführt werden. Der Film Agrilogistics von Gerard Ortín Castellví führt uns durch ein vollautomatisiertes Gewächshauses und verlässt uns mit Bildern eines von Pflanzen und Tieren zurückeroberten Gewächshauses. Der costaricanische Künstler Sergio Rojas Chaves erzählt uns von der engen Beziehung zwischen Menschen und Hauspflanzen und der Herkunft ihrer Namen im Video What does it take?.

Jumana Manna (1987 USA) ist eine in Berlin lebende bildende Künstlerin und Filmemacherin. In ihren Skulpturen und Videos untersucht sie, wie sich Macht manifestiert, und konzentriert sich dabei auf den Körper, die Erde und die Materialität im Zusammenhang mit kolonialen Hinterlassenschaften und der Geschichte von Orten.

Gerard Ortín Castellví (1988 Spanien) ist Künstler, Filmemacher und Forscher in London, wo er derzeit promoviert und am Goldsmiths MA Art & Ecology, University of London, lehrt.

Sergio Rojas Chaves (1992 Costa Rica) ist ein in der Schweiz lebender Künstler. Nach Studien der Architektur und komunalen Entwicklung hinterfragt er in seinen Video-, Foto- und Performancearbeiten die Beziehung zwischen dem Menschen und der mehr-als-menschlichen Welt.

CALDERA MOVING
08.10.2022, 10:30–12:00 Uhr 
Bewegungsworkshop mit Stefanie Dariz, Yogalehrerin und ganzheitliche Körpertherapeutin
Teilnahmegebühr 15€
Yogamatten sind vorhanden.
Anmeldung unter info(at)b-a-u.it

Aus einem Gefühl gemeinsamer Lebendigkeit von menschlichen Körpern und Pflanzen erforschen wir in diesem Bewegungsworkshop die Fürsorge für unseren Körper in Beziehung zu Boden und Pflanzen in der herbstlichen Jahreszeit.  Die Bäume lassen ihre Blätter welken, die Kraft zieht sich in den Wurzeln zurück. Im Gemüsegarten wird der Boden gelüftet, kuriert und geschützt – ihm wird Ruhe gewährt. Wie können wir diese Ruhe auf unseren menschlichen Körper übertragen?

Stefanie Dariz ist Yogalehrerin und ganzheitliche Körpertherapeutin dessen Praxis sich auf Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung stützt. Nach ihrer Ausbildung bei Dona Holleman leitet sie das Yoga Zentrum im Hotel Schwarzschmied in Lana.

CALDERA COOKING
08.10.2022, 16:00–19:00 Uhr 
food-art workshop mit Daniel Salomon, Künstler
Kostenlos, Anmeldung unter info(at)b-a-u.it

Kann ein Teller mit Essen mehr sein als nur Nahrung und Köstlichkeit? Zusammen mit dem in Berlin lebenden Künstler Daniel Salomon sind die Teilnehmer*innen eingeladen, mit Essen Geschichten zu erzählen. Mit frischem Gemüse, das hauptsächlich in der Caldera geerntet wird und anderen Zutaten wird auf experimentelle Weise der Prozess des Kochens und Zubereitens erforscht. Jedes Gericht erzählt Geschichten. Gerichte, die unser tägliches Leben in Frage stellen, Gerichte, die durch den Kosmos reisen, Gerichte mit einer politischen Agenda, abstrakte Gerichte, spirituelle Gerichte, lustige Gerichte, ekelhafte Gerichte und mehr.

Daniel Salomon ist ein französisch- dänischer Künstler, der in Berlin lebt. Seine künstlerische Praxis umfasst häufig performative, ortsspezifische oder partizipative Aspekte und konzentriert sich auf Essen, Sprache, Wirtschaft, Utopie und kulturelle Identität.

Unter der Schirmherrschaft der Fakultät für Design und Künste

CALDERA COOKING
08.10.2022, ab 19 Uhr
Caldera closing event: castagnata & suser
zum Abschluss des temporären Caldera Programmes lädt BAU zu Kastanien und Suser ein.
Kostenlos und ohne Anmeldung