Zu spüren bekommt die Weinwirtschaft dabei nicht nur den Einbruch in der Gastronomie und Hotellerie, sondern auch die Absage nahezu aller Veranstaltungen zur Absatzförderung. Im Konsortium Südtirol Wein, dem Zusammenschluss aller wichtigen Player in der Südtiroler Weinwirtschaft, versucht man derzeit, die Krise bestmöglich zu managen. Allerdings stehen die Vorzeichen wie für so viele andere Sektoren schlecht. So sorgt die Coronakrise vor allem auf dem heimischen und italienischen Markt, seit jeher die wichtigsten Absatzgebiete für den Südtiroler Wein, für dramatische Einbrüche beim Weinabsatz.
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Coronakrise und Weinwirtschaft: „Der Markt ist total eingebrochen“
Die Korken bleiben in den Flaschen: das Dekret der Regierung hat weitreichende Folgen für die Weinwirtschaft. Das gesamte Ausmaß des Schadens ist derzeit noch nicht absehbar.
„Es liegt der gesamte Bewirtschaftungs- und Beherbergungssektor auf Eis und damit bricht eines unserer wichtigsten Standbeine weg“, sagt Maximilian Niedermayr, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein.
Die Frühlingssaison muss damit nicht nur der Tourismus abschreiben, auch für die Weinwirtschaft ist sie ein Totalausfall. „Was die Sommersaison betrifft, müssen wir erst abwarten, wie diese anläuft“, so der Präsident des Konsortiums. Die Folgen für die Südtiroler Weinwirtschaft seien tiefgreifend und schon jetzt sei klar, dass Weinbauern und Kellereien für 2020 mit niedrigeren Preisen und Erlösen rechnen müssten. Allerdings sei das gesamte Ausmaß des Schadens derzeit noch nicht absehbar.
Die Coronakrise betrifft nämlich nicht nur den 2019er-Jahrgang, sondern hat schon jetzt Auswirkungen auf die neue Erntesaison. „Weil der Absatz eingebrochen ist, ist damit zu rechnen, dass für die Lese 2020 Kapazität in den Kellern fehlen wird“, erklärt Niedermayr.
Deshalb sei bereits in Erwägung zu ziehen, die Mengen drastisch zu reduzieren. Es ist übrigens nicht nur der Wegfall von Hotellerie und Gastronomie, unter dem der Absatz des Südtiroler Weins leidet, auch die gesamten Maßnahmen zur Absatzförderung liegen in
diesen Wochen auf Eis. So wurde mit der ProWein in Düsseldorf die weltweit wichtigste Weinmesse schon abgesagt, ihr italienisches Pendant, die Vinitaly in Verona, verschoben. „Uns fehlen damit wichtige Schaufenster, über die wir vor allem den internationalen Absatz fördern“, erklärt Niedermayr. „Die Messen sind zentral für den Absatz, aber auch für die
Imagearbeit.“