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Die Raiffeisen Landesbank Südtirol präsentiert Anna Anvidalfarei als Förderpreisträgerin der Raiffeisen Kunstsammlung 2024

Vor kurzem präsentierte die Raiffeisen Landesbank Südtirol die Förderpreisträgerin 2024 Anna Anvidalfarei und ihre Arbei "Der große Bauch – Die verzählte Natur des Bauches." Mit der Vergabe dieses Preises ist die Produktion eines Auftragswerks für die Bank verbunden. Zudem stellte der Kunstbeirat die Neuzugänge des Jahres 2025 der Raiffeisen Kunstsammlung und die Arbeit, die als Motiv der Weihnachtskarte der Bank dienen wird, vor.

Mit der Sammlung für Junge Kunst der Raiffeisen Landesbank Südtirol werden seit 2011 Süd-, Ost- und Nordtiroler Künstlerinnen und Künstler gefördert mit dem Ziel lokale Künstlerinnen und Künstler zu fördern, ihnen Sichtbarkeit zu geben und eine qualitativ hochwertige Sammlung zeitgenössischer lokaler Kunstwerke aufzubauen.

Im Jahr 2024 vergaben die Kunstbeiräte Lisa Trockner, Brigitte Matthias und Günther Dankl zum zwölften Mal den Förderpreis der Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank Südtirol. Die junge Gadertaler Künstlerin Anna Anvidalfarei erhielt im Rahmen dieses Preises die Möglichkeit zur Ausführung eines Auftragswerks.

Anvidalfarei präsentierte nun ihre Arbeit Der große Bauch – Die verzählte Natur des Bauches anlässlich einer Ausstellung im SKB Artes des Südtiroler Künstlerbundes.

„Mit Anna Anvidalfarei wird der Förderpreis würdig fortgesetzt – sie verstärkt und bereichert ihn mit ihrer kompakt sinnlichen Skulptur. Dieser Preis ist für mich Ausdruck höchster gegenseitiger Wertschätzung und der Überzeugung, dass daraus zeitgenössische Kunst von Strahlkraft und Bestand entsteht“, erklärt Lisa Trockner, Kunstbeirätin der Raiffeisen Kunstsammlung.

„Gute Entscheidungen zu treffen ist eine Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein. Das Bauchgefühl, auf das die Skulptur von Anna Anvidaldafarei hinweist, müssen wir dabei unbedingt berücksichtigen. Denn auch wenn die Zahlen eine klare und nüchterne Sprache sprechen, gibt die Intuition oft den entscheidenden Hinweis auf das tatsächliche Risiko oder die effektive Chance einer Finanzierung oder Investition. Das Werk passt sehr gut in unsere Bank“, sagt Generaldirektor Simon Ladurner.

Die Arbeit von Anna Anvidalfarei ist geprägt von einem intensiven Interesse am Körper als Schauplatz innerer Prozesse. Im Zentrum ihrer jüngsten Werkreihe steht der Bauch – ein in sich geschlossener, introvertierter Raum, der sich in ihren Arbeiten symbolisch öffnet. In ihrer großformatigen reliefartigen Wandarbeit setzt sie sich mit der Idee einer Bauch-Bühne auseinander – einem Ort, der sonst verborgen bleibt, hier als Bildraum sichtbar gemacht wird.

Ihr Werk Der große Bauch – Die verzählte Natur des Bauches zeigt eine surreale Doppelstruktur: Ein Bauch offenbart im Inneren einen zweiten, kleineren Bauch. Diese bildliche Zweiheit verweist auf ambivalente Zustände wie Verbundenheit und Trennung, Selbst und Anderes, Stabilität und Instabilität. Die Künstlerin beschreibt dies als „eine Art verschachteltes Selbst-Erleben“ – eine intime Reflexion über innere Spannungen und die Schwierigkeit, sich selbst zu verorten.

Das Werk spielt auf mehreren Ebenen mit Dualität und Tiefe: Die äußere Öffnung bleibt formal getrennt vom inneren Bauch, der in der Dunkelheit des dahinterliegenden Raumes verschwindet. So entsteht ein räumlicher Eindruck von Schichtung, Abgrenzung und verborgener Bewegung. Für diese Umsetzung entwickelte Anvidalfarei ein eigenes Kuppel-System, das aus einem Modell heraus konzipiert wurde, um im finalen Objekt eine starke räumliche Wirkung zu erzeugen.

Die Materialität spielt dabei eine zentrale Rolle. Unterschiedliche, sich fremde Beschaffenheiten wie Holz, Füllwatte, Stoff und Wachs verbinden sich zu einer fragilen, empfindlichen Oberfläche, die sowohl organisch als auch konstruiert wirkt. Die Verwendung von Wachs verstärkt die Verletzlichkeit der Arbeit.

Anvidalfareis Werk bewegt sich im Spannungsfeld zwischen innerem Erleben und äußerer Darstellung. Es geht um Nähe und Distanz, Offenlegung und Rückzug – ein künstlerischer Versuch, das Unsichtbare sichtbar zu machen, ohne es vollständig preiszugeben und darf als ein Appel auf das Bauchgefühl zu horchen gedeutet werden oder auf eine Mutation in der Natur.

Der Kunstbeirat stellte bei diesem Anlass zudem die Sammlungs-Neuzugänge des Jahres 2025 vor. Dieses Jahr haben die Beiräte insgesamt fünfzehn Arbeiten von neun Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt. Es sind Werke von Gino Alberti, Sylvia Barbolini, Niklas Heiss, Christian Kaufmann, Johannes Kofler, Arianna Moroder, Oliver Laric, Maria Walcher und Willi Verginer.

„Ich denke, dass es uns als Kunstbeirat auch heuer wieder gelungen ist, Werke von Künstlerinnen und Künstlern auszuwählen und der Bank zum Ankauf vorzuschlagen, die neue und unverbrauchte Ansätze in ihrem Schaffen verfolgen und umsetzen. Von Skulptur über Zeichnungen bis hin zu Malerei und Objekt reicht die getroffene Auswahl, die das Profil der Sammlung weiter schärft“, kommentiert Brigitte Matthias.

Günther Dankl sagt dazu: „Die fünfzehn von uns für einen Ankauf vorgeschlagenen Werke bilden eine wertvolle Ergänzung bzw. Erweiterung der bisherigen Sammlung. Ganz besonders freut es mich, dass mit Oliver Laric ein weiterer international bekannter Künstler Nordtirols mit seinem Werk in der Sammlung vertreten ist.“

Seit 2012 wird auch die Gestaltung der Weihnachtskarte der Raiffeisen Landesbank Südtirol als Auftrag an lokale Künstlerinnen und Künstler vergeben. 2025 erhielt Christian Reisigl diesen Auftrag, der nun sein Weihnachtsmotiv Wolkenputto präsentierte.

In seinem einleitenden Statement betonte der Direktor der Abteilung Deutsche Kultur Volker Klotz: „Öffentliches und privates Engagement ist für Künstlerinnen und Künstler wichtig, um ihnen und ihren Arbeiten Sichtbarkeit zu geben und damit auch deutlich zu machen, dass Kunst einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft und für die Gesellschaft hat. Dafür gebührt der Raiffeisen Landesbank großer Dank!“

 

Die mit den Neuzugängen 2025 ergänzte virtuelle Galerie wurde gestern ebenfalls von Peter Daldos, Geschäftsführer von Spherea 3D, präsentiert. Ab sofort sind alle Arbeiten auf der Webseite der Raiffeisen Landesbank Südtirol virtuell einsehbar.

Die Ausstellung der Raiffeisen Kunstsammlung im SKB Artes ist von Dienstag bis Freitag von 11:00 bis 17:00 Uhr und am Samstag von 11:00 bis 14:00 Uhr bis zum 31. Oktober zu sehen. Anschließend können die neu angekauften Werke in der Schalterhalle der Raiffeisen Landesbank in der Laurinstraße in Bozen besichtigt werden.

Anlässlich der Präsentation wurde der Name der Förderpreisträger 2025 bekannt gegeben: Das Künstlerpaar Mischa Sanders & Philipp Putzer wird ein Kunstwerk für die Bank entwerfen.

Anna Anvidalfarei wurde 1996 in Brixen geboren und ist im Gadertal aufgewachsen. Sie studiert bei Christian Schwarzwald an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre künstlerische Praxis umfasst textile Objekte, Fotografie und Installation. 2025 wurde sie mit dem Max Ernst Stipendium der Stadt Brühl (D) ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Wien.