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Dynamik und Kontinuität

Generaldirektor Paul Gasser blickt auf das Jahr 2015 zurück. Ins Auge sticht dabei auch die Reform der Genossenschaftsbanken, mit der für die Raiffeisenkassen entscheidende Weichen gestellt werden.

Das zu Ende gehende Jahr hat Europa mit den Terroranschlägen in Paris und der Flüchtlingskrise vor eine historische Bewährungsprobe gestellt. Viele sehen die EU als Raum der Freiheit, des Friedens und des Wohlstandes gefährdet, und den gesellschaftlichen "Kitt" des Zusammenhalts zunehmend bröckeln. Denn erstmals seit dem Kalten Krieg wurden innerhalb Europas wieder Zäune errichtet. Doch Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option, wie es die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich formulierte. Gefragt sind nicht Angst und Egoismen, sondern Mut und Solidarität und - ein neues Bewusstsein für die neuen Herausforderungen.

Im Zeichen der Reform

Ein neues Selbstbewusstsein mit offenem Visier für neue Entwicklungen braucht es auch in der Raiffeisenorganisation. So geht es bei der anstehenden Reform der Genossenschaftsbanken darum, die Raiffeisenkassen für die nächsten Jahrzehnte erfolgreich aufzustellen. Wir haben in diesem Jahr hart für eine autonome Bankengruppe gekämpft und erwarten nun für Januar eine endgültige Bestätigung im Rahmen des entsprechenden Regierungsdekrets. Die Reform erfordert es, für Neues offen zu sein, über mentale Zäune hinauszudenken und das Augenmerk auf das "große Ganze" zu richten. Die insgesamt gute wirtschaftliche Entwicklung der Raiffeisenkassen - mit neuerlichen Zuwächsen im Einlagen- und Kreditgeschäft und einem zu erwartenden Nettoüberschuss von etwa 50 Mio. Euro - sichert uns dabei eine stabile Ausgangsposition. Die gute Geschäftsentwicklung der Raiffeisenkassen steht im Gegensatz zur Entwicklung zahlreicher italienischer Banken, die zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wobei auch unsere Raiffeisenkassen Stützungsbeiträge in Millionenhöhe zu leisten gesetzlich verpflichtet sind. Nach wie vor offen ist der Ausgang eines von der italienischen Wettbewerbsbehörde eingeleiteten Verfahrens wegen mutmaßlicher Zinsabsprachen bei der Vergabe von Hypothekardarlehen. Eine Verhängung von Strafzahlungen kann hierbei nicht ausgeschlossen werden.

Im Zeichen der Kontinuität

Erfreulich ist, dass die 366 Raiffeisen-Genossenschaften auch im zu Ende gehenden Jahr wiederum insgesamt zufriedenstellende Ergebnisse erzielen können, was die Kontinuität und Stärke des genossenschaftlichen Erfolgsmodells erneut bestätigt. Das gilt für die landwirtschaftlichen Genossenschaften bis hin zu den Energie-Genossenschaften, auch wenn etwa die Obstwirtschaft nicht zuletzt durch das Russland-Embargo ein schwieriges Vermarktungsjahr verzeichnen musste. In der Weinwirtschaft bewerten neun von zehn Kellereien die Auszahlungspreise an die Bauern als positiv und auch die Milchhöfe sprechen von positiven bis guten Auszahlungspreisen im laufenden Jahr. Mit Blick auf den Raiffeisenverband als Unternehmen können wir - bei allen innerbetrieblichen Umstrukturierungen - auch hier eine Entwicklung ganz im Zeichen von Dynamik und Kontinuität feststellen. Das gilt zudem für die heuer erfolgten Neuwahlen der Führungsgremien und die Wahl des bisherigen Vizeobmannes Herbert Von Leon als Nachfolger von Heiner Nicolussi-Leck. Dynamik und Kontinuität zeichnen seit jeher den erfolgreichen Weg der Südtiroler Raiffeisenorganisation aus. "Wir sind heute sicherlich auch deshalb so stark, weil unser Optimismus und unsere Zuversicht immer gepaart waren mit Vorsicht und dem Bewusstsein für Risiken und Gefahren. Doch genauso lassen wir es nie zu, dass Ängstlichkeit und Pessimismus uns am erfolgreichen Handeln für die Zukunft hindern." Ein Zitat von Angela Merkel, das wie maßgeschneidert auch für die Raiffeisenorganisation passt. Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!