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"Es geht um Verantwortung, Transparenz und Vertrauen"

Anfang Mai hat Alexander Kiesswetter die Leitung der Hauptabteilung RIS im Raiffeisenverband übernommen. Er folgt auf Alberta Egger, die in den Ruhestand getreten ist. Im Interview spricht er über seinen Einstieg, anstehende Projekte und über seine Auffassung von Führung.

Im November 2015 sind Sie zum Raiffeisenverband gekommen. Wie war der Einstieg bisher?

Alexander Kiesswetter: Sehr interessant, weil das Genossenschaftswesen und die Bankenthematik  für mich neu waren und somit eine persönliche Bereicherung darstellen. Ich kannte bereits verschiedenste Aufgabenstellungen  der IT aus der Privatwirtschaft und  den öffentlichen Körperschaften. 

An welche Eigenheiten denken Sie konkret?

In den Genossenschaften besteht ein enges Verhältnis in der Kunden-Lieferanten-Beziehung. Vor allem in der Raiffeisen-Geldorganisation (RGO) herrscht ein sehr demokratisches Verständnis, wie man zusammenarbeiten und die Lasten verteilen soll.

Seit 1. Mai haben Sie nun die Leitung des RIS übernommen. Welche Projekte stehen an?

Das Wichtigste für mich ist die Organisation innerhalb unserer Hauptabteilung unter bestimmten Gesichtspunkten neu auszurichten. Das ist ein Prozess, der gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgesetzt   und nicht von oben herab bestimmt werden kann. Dazu gab es bereits einzelne Vorgespräche, einen Workshop mit Abteilungsleitern und den Leitern der  Organisationseinheiten sowie eine Informationsveranstaltung mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RIS. Es handelt sich dabei um geringfügige organisatorische Anpassungen.

Wie wird Ihre Organisation in einem Jahr aussehen?

Unsere Hauptabteilung wird künftig den Kundennutzen noch stärker im Visier haben, als das bisher bereits der Fall war. Mir schwebt vor, dass das RIS als IT-Dienstleister seine Anwendungen in einer  engeren Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt, denn ich bin überzeugt, dass sie sich damit  noch mehr mit den Anwendungen  identifizieren. Das ist mein Hauptziel. Das heißt natürlich, dass wir verstärkt  vor Ort, beim Kunden sein müssen. Damit haben wir bereits begonnen: So habe ich selbst  schon verschiedene Kellereien, Obstgenossenschaften und Raiffeisenkassen besucht. Erstens, um mir ein Bild vor Ort zu verschaffen und zweitens, um einen Schritt in Richtung bessere Miteinbeziehung der Kundenbedürfnisse zu setzen. 

Das RIS zählt zu den mitarbeiterstärksten Hauptabteilungen im Verband. Was bedeutet Führung für Sie?

Man kann seiner Führungsaufgabe nur gerecht werden, wenn man diese auch teilt. Dementsprechend wird mein Erfolg auch daran gemessen werden, wie stark ich mein Führungsteam für die gemeinsamen Ziele motivieren kann.

Eine effiziente Organisation muss meiner Meinung nach unabhängig von einzelnen Personen funktionieren. Ich darf nicht der Flaschenhals der Organisation werden. Eine Organisation funktioniert meiner Ansicht nach effizient sobald jeder Mitarbeiter seinen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Organisation innerhalb bestimmter Freiräume autonom erreichen kann. Bei Problemen muss die Führungskraft natürlich zur Verfügung stehen, um den einzelnen Mitarbeiter bei der Zielerreichung zu unterstützen.

Kurz: Es geht um Verantwortung, Transparenz und Vertrauen.

Stichwort: Kosten des RIS? 

Für die Raiffeisenkassen sind die IT-Kosten der zweitgrößte Kostenposten.  Aufgrund der immer engeren Zinsschere nimmt natürlich bei einigen Raiffeisenkassen auch der Kostendruck zu. Dies kann das RIS nicht ignorieren. Die Festlegung und Verteilung der RIS-Kosten ist aber eigentlich eine RGO-Systemfrage von der  unter anderem auch das Solidaritätsprinzip zwischen stärkeren und schwächeren Mitgliederbanken betroffen ist. 

Mit der Reform werden Änderungen auf uns zukommen. Diese sehe ich als Chance für Südtirol um das Raiffeisensystem in Zukunft weiterhin im  Sinne von Friedrich Wilhelm Raiffeisen lokal zu verankern. 

Ich betrachte es als Privileg im und mit dem RIS einen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft der Raiffeisengruppe leisten zu können.

Wird es Personalentscheidungen geben?

Die neue Organisation wird nach Kundenbedürfnissen ausgerichtet. Spruchreif zur Zeit ist nur der Auftrag an Manuel Spada die  „IT-Lösungen Banken“ zu leiten, nachdem mit Frau Alberta Egger auch Frau Theresia Höller in Pension  gegangen ist. 

Vielen Dank für das Gespräch!