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Filiale Graun/Langtaufers: Ab Mittwoch kein Schalterdienst mehr

Mit 1. April schließt die Raiffeisen-Filiale Graun/Langtaufers im Obervinschgau. Ein Rückblick auf Zahlen und Emotionen und auf eine schwierige Entscheidung

Ab Mittwoch 1. April 2015 wird der Schalterdienst in der Filiale Graun/Langtaufers nicht mehr aufrechterhalten. Der Verwaltungsrat der Raiffeisenkasse Obervinschgau hatte im Oktober die Schließung des Schalterdienstes für Ende März festgelegt und dafür klare wirtschaftliche Gründe genannt.

Seit dieser Ankündigung gingen die Wogen in Graun und Langtaufers hoch. In mehreren Sitzungen hatten Teile der Bevölkerung ihren Protest gegen die Schließung laut und emotional zum Ausdruck gebracht. Die Zahlen und Fakten sprechen laut dem Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau, Markus W. Moriggl, nach wie vor für sich: „Um eine rentable Filiale zu führen, fehlten ca. 23 Mio. Euro an Kundengeschäftsvolumen. Zudem waren die Schaltertransaktionen im Laufe der letzten Jahre stark rückläufig und liegen zwischen 30% und 50% unter denen der Nachbarfilialen in Reschen und St. Valentin. Im Raum Graun/Langtaufers, aber auch im gesamten Tätigkeitsgebiet der Raiffeisenkasse Obervinschgau braucht es mehr finanzstarke Unternehmen, die zukunftsorientiert investieren und das Geschäftsvolumen der Bank dadurch steigern.“

Filialen-Dichte: Noch keine nordeuropäischen Verhältnisse

Mit dem Rückbau der Filiale erwartet sich die Raiffeisenkasse Einsparungen von Verwaltungskosten im Rahmen von mindestens 40.000 Euro pro Jahr, die bei einem angedachten Teilverkauf der Filiale laut Moriggl auf rund 60.000 Euro steigen könnten. Einschließlich der getätigten Personalkosteneinsparungen wird für die nächsten 10 Jahre mit rund 1.000.000 Euro an Ersparnissen kalkuliert, die helfen sollen, die gesamte Raiffeisenkasse  Obervinschgau fit für die Zukunft zu machen: „Das Versorgungsnetz mit 4 verbleibenden Filialen (Burgeis, St. Valentin, Mals, Reschen, Anm.d.Red.) für rund 7.500 Einwohner ist immer noch umfangreich. Im Vergleich mit Nordeuropa kommen dort im Schnitt 3.800 Bankkunden auf eine Filiale. Im Raum Obervinschgau wollen wir auch weiter nah am Kunden sein. Wichtig dabei sind nicht primär die Mauern, sondern das Vertrauen in die Dienstleistungen von kompetenten Ansprechpartnern“.

Die 840 Grauner und Langtauferer müssen auf Dienstleistungen im Ort nicht gänzlich verzichten. Zwei Mal in der Woche, am Dienstag und Donnerstag jeweils am Vormittag, wird eine Anlaufstelle Beratung, Information und Unterstützung in der Nutzung der Selbstbedienungsautomaten anbieten. Die Raiffeisenkasse Obervinschgau hat angekündigt, sich aktiv für eine professionelle Deckung der Kundenbedürfnisse einzusetzen.