I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
|

Gemeinsam für ein besseres Internet

Der "Safer Internet Day" am 9. Februar möchte Wege zum gefahrlosen Umgang mit digitalen Medien aufzeigen. Ein Interview mit Alexander Wallnöfer, Vizedirektor von Raiffeisen OnLine.

Das Thema ist aktuell, die Gefahren, die vom Internet ausgehen sind real - auch in Südtirol. Raiffeisen Nachrichten hat mit Alexander Wallnöfer, dem Vizedirektor von Raiffeisen OnLine gesprochen.

Welches sind die größten Gefahren für Kinder und Jugendliche, die vom Internet ausgehen?

Im Prinzip gibt es vier große Themenbereiche: Erstens die ungeeigneten Inhalte wie gewaltverherrlichende Dinge, pornografisches und rassistisches Material. Die zweite Gefahr liegt im sorglosen Umgang mit sozialen Medien: viele Kinder und Jugendliche geben bedenkenlos private Informationen weiter. Ein weiteres Problem ist das sogenannte Cybermobbing (auch: Cyberbulling). Bei dieser Art des Mobbings wird der Akt der Quälerei gefilmt und anschließend veröffentlicht. Das Opfer wird damit nicht nur im unmittelbaren Umfeld gedemütigt, sondern öffentlich, vor der ganzen Welt. Dies kann in extremen Fällen bis zum Selbstmord des Opfers führen. Das vierte Problem ist Sexting, wenn Kinder oder Jugendliche sich selbst nackt oder nur minimal bekleidet fotografieren und diese Bilder an Freunde weiter schicken. Einer Studie zufolge praktizieren das bereits 20 Prozent der 14- bis 16-Jährigen! Die meisten Jugendlichen sind sich allerdings nicht bewusst, dass sie mit dem Versenden auch die "Kontrolle" über ihre Fotos abgeben. Diese intimen Fotos landen rasch im Internet. 

Ist die Situation in Südtirol vergleichbar mit jenen in den umliegenden Nachbarländern, oder ist Südtirol in dieser Hinsicht noch eine Insel der Seligen?

Südtirol kann man nicht aus dem Europäischen Kontext nehmen. Es liegt im europäischen Durchschnitt. Prinzipiell besteht in Europa ein Nord-Südgefälle: im Norden wird Internet tendenziell häufiger verwendet als im Süden. Und je mehr Zeit man mit diesem Medium verbringt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit auf störende Inhalte zu treffen. Andererseits bestätigt eine entsprechende Studie, dass Kinder und Jugendliche, die viel Zeit im Internet verbringen, auch mehr Kompetenz im Umgang mit dem Medium haben.

Sollte man das Internet verbieten?

Internet verbieten ist keine Lösung. Dieses Medium bietet sehr viele Vorteile: Wissensvermittlung, Kompetenz, Unterhaltung, die Möglichkeit der Kontaktpflege über Ländergrenzen hinweg u.a.m. Alles in allem überwiegen die positiven Aspekte des Internets. Auf der anderen Seite nimmt auch die Erfahrung im Umgang mit Internet zu, je häufiger wir dieses Medium nutzen. Das heißt auch, dass das  Bewusstsein vor möglichen Gefahren und kritischen Situationen zunimmt. Es ist in unserer Welt aber schon so, dass die technologische Entwicklung rasant ist und die gesellschaftliche Entwicklung hinterher hinkt.

Was können Eltern konkret zur Sicherheit ihrer Kinder machen?

Nix tun ist absolut falsch. Zum einen gibt es technische Hilfsmittel wie die Kinderschutzsoftware (rolsecure) für die 6-12-Jährigen, die in Zusammenarbeit mit einem großen Softwareproduzent entwickelt wurde. Dieses Schutzprogramm kann auf jedem Gerät installiert werden. Es reguliert Nutzerzeiten und sperrt bestimmte Kategorien wie beispielsweise Pornografie, Webseiten für Glückspiele u.a. Es bietet in der Regel einen guten Schutz. Zusätzlich kann das Programm individuell angepasst werden. Genauso wie bei einem Virenprogramm gibt es allerdings nie einen 100-prozentigen Schutz, dazu verändert sich das Internet zu schnell.

Zum anderen sind Eltern aufgerufen, von klein an Zeit mit ihren Kindern am Computer zu verbringen. Eine halbe Stunde pro Woche vielleicht, wo Eltern zusammen mit ihren Kindern Inhalte anschauen, kommentieren und sie mit den grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen bekannt machen und sie zum sicheren Umgang anleiten oder auf Fallen aufmerksam machen. Auf diese Weise hat das Kind von Anfang an einen kompetenten und vertrauenswürdigen Ansprechpartner im Haus. Das Wichtigste ist, dass Kinder nicht allein gelassen werden. Dies ist besonders wichtig in Fällen von Cybermobbing.

Der Safer Internet Day ist ein Tag, der dem Thema Sicherheit und Internet besondere Aufmerksamkeit schenkt.  Eltern, Kinder und Jugendliche betrifft das Thema jedoch immer. Umso besser, wenn alle an einem Strang ziehen und jeder seine Rolle für ein besseres Internet übernimmt und auf den gefahrlosen Umgang mit digitalen Medien hinarbeitet.

Raiffeisen OnLine (ROL) bietet Beratung und Information zu diesem Thema.

Weitere spezialisierte Ansprechpartner finden sich bei der Postpolizei.