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Genossenschaften für das Wohnen der Zukunft

Neue Formen des Zusammenlebens machen neue Formen des Wohnens notwendig, so die Grundaussage der Veranstaltung: "CO-HOUSING - Neue Wohnmodelle in Genossenschaften". Die genossenschaftlichen Werte stehen dabei hoch im Kurs.

Christian Tommasini, Landesrat für das Genossenschaftswesen ist überzeugt, dass Genossenschaften optimale Antworten für die aktuellen sozio-kulturelle Bedürfnisse der Gesellschaft bieten können und geschaffen sind für innovative Wohnprojekte der Zukunft: "Genossenschaften helfen dabei, den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft wieder aufzubauen", ist der Landesrat überzeugt. Über gezielte Förderungen möchte die Landesregierung nicht nur finanzierbaren Wohnbau schaffen, sondern auch Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt unter den Bürgern fördern. "Denn Lebensqualität und Sicherheitsgefühl haben vor allem mit Beziehungen zu tun und weniger mit der Qualität einer Baustruktur", betont Tommasini.

Beim sogenannten Co-housing, ein Konzept das ursprünglich in Dänemark entwickelt wurde, geht es genau darum. Einer Definition aus Wikipedia zufolge handelt es sich bei einer Cohousing-Siedlung um eine geplante Gemeinschaft, die aus privaten Wohnungen oder Häusern besteht, die durch umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen ergänzt werden. Üblicherweise wird der Wohnraum zusammen mit den künftigen Bewohnern geplant und bewirtschaftet. Das Ziel ist die Interaktion unter den Nachbarn. Beispiele für gemeinschaftlich genützte Einrichtungen gibt es viele: Küche, Speisezimmer, Waschküchen, Kindertagesstätten, Büros, Internetcafés, Heimkinos, Bibliotheken, Werkstätten oder Fitnessstudios...

Im Laufe dieser Legislaturperiode wurden auch in Südtirol die gesetzlichen Voraussetzungen für Co-housing-Projekte geschaffen, erklärte der geschäftsführender Direktor der Landesabteilung Wohnungsbau, Stefan Walder, im Vortrag: "Neben den gesetzlichen Grundlagen konnten wir, in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung, auch die Förderungen für innovative Wohnprojekte neu regeln." Er betont, wie schwierig es war Entwicklungen wie Co-housing und Co-working in Richtlinien und Gesetze zu fassen. Seine Definition von Co-housing lautet folgendermaßen: Wohnform von Wohnungen mit zusätzlichen Räumlichkeiten, welche allen Bewohnern zusätzlich zur Verfügung stehen. Ziel ist es nicht nur Wohnqualität und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sondern auch das Zusammenleben und den Gemeinschaftssinn zu fördern.

Eines der ersten vom Land begleiteten Pilotprojekte entsteht derzeit in den Grieser Auen in Bozen. Die künftigen BewohnerInnen wurden bereits in Planungsphase mit einbezogen sagt, Maria Chiara Pasquali, die das Projekt "Grieser Auen" als Architektin begleitet: "Es ist wichtig die BewohnerInnen über die Planungsphase hinaus einzubinden und eine sozio-kulturelle Entwicklung des Stadtviertel oder des Wohnblocks langfristig zu fördern."

Ein weiteres Pilotprojekt für Co-housing läuft seit September 2017 in Bozen Haslach und wird von Teresa Pedretti, betreut: "Cohousing Rosenbach". Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll Jugendlichen zwischen 18 und 35 günstigen Wohnraum bieten und über soziale Projekte in der Verantwortung der Jugendlichen gleichzeitig das Leben im Stadtviertel aufwerten, als Impuls zur Stadterneuerung. Die derzeit laufenden Projekte der neuen BewohnerInnen sind vielversprechend meint Pedretti und erzählt von den Jugendlichen, die sich um die Einkäufe von älteren Nachbarn kümmern oder von einer Logopädin, die plant, ihre Arbeit in das Projekt einzubinden.

Ein weiterer Aspekt der beim Wohnen der Zukunft nicht fehlen darf ist das Thema Wohnen im Alter. Darauf hat sich in Südtirol die Genossenschaft: "Wohnen im Alter" spezialisiert, eine Plattform für Senioren und ihre Angehörigen mit dem Ziel allen Menschen ein langes würdevolles Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Monica Devilli, Vize-Vorsitzende der Genossenschaft hat das organisationsübergreifende Netzwerk vorgestellt und freute sich darüber, dass die Tätigkeit der Genossenschaft seit der Gründung im Mai 2016 ausgebaut und konsolidiert werden konnte. Die Vielzahl an angebotenen Dienstleistungen von Wohnen im Alter sind auf der übersichtlich gestaltete Webseite zu finden.

Fazit für "CO-HOUSING Neue Wohnmodelle in Genossenschaften": die genossenschaftlichen Werte sind heute aktueller denn je und bewähren sich auch bei innovativen Wohnformen. Denn wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, verbessert sich auch die Lebensqualität.

Das Amt für Genossenschaftswesen veranstaltet derzeit in Zusammenarbeit mit den vier großen Genossenschaftsverbänden in Südtirol eine Veranstaltungsreihe, die aufzeigen soll, wie gut sich die Unternehmensform Genossenschaft in ganz unterschiedlichen Branchen und Sparten eignet.