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Genossenschaftsbanken im Strukturwandel

Im Rahmen einer Informationstagung der Raiffeisenkassen stellte Daniel Winkler seine Abschlussarbeit zum Thema: „Genossenschaftsbanken im Strukturwandel – Handlungsempfehlungen für die Südtiroler Raiffeisenkassen“ vor. Der 26-jährige Brixner beleuchtet darin die Frage, welche strukturellen Maßnahmen die Südtiroler Raiffeisenkassen treffen sollten, um zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Die Bankenwelt im Allgemeinen und die Genossenschaftsbanken im Speziellen stehen vor großen Herausforderungen. Das Finanzwesen unterliegt der Einhaltung verschiedener Regulierungen, welche in den letzten Jahren immer komplexer wurden. Zudem führt die anhaltende Niedrigzinsphase zu einer starken Abnahme der Einkünfte aus dem Kreditgeschäft.

Veränderungen erfordern Maßnahmen

Die Digitalisierung bringt weitere Schwierigkeiten, welche sich vorwiegend in den oft mangelnden „Digital Skills“ der Mitarbeiter und dem Markteintritt neuer Wettbewerber widerspiegeln. Eine weitere Herausforderung ist der demografische Wandel, welcher Phänomene wie den in Südtirol herrschenden „Brain Drain“ und den damit verbundenen „War of Talents“, die Veränderung von Familienstrukturen etc. verursacht. All diese Punkte fordern das Setzen von konkreten strategischen Maßnahmen. Das Problem ist meistens nicht die Bewältigung einzelner Herausforderungen, sondern vielmehr das Zusammenspiel aller. Zudem muss auf das Tagesgeschäft und die Beibehaltung der Profitabilität geachtet werden. Damit sind auch manche der Raiffeisenkassen in Südtirol herausgefordert, zumal der Großteil unter ihnen über begrenzte Personalressourcen verfügt.

Angesichts dieser und weiteren Problematiken hat der italienische Staat entschieden, nationale Bankgruppen zu gründen. Diese Bestimmungen hätten den Kassen mehr Stabilität und Ressourcen gewährleistet. Jedoch würden sie damit ihre Autonomie und Selbständigkeit verlieren. Nach längerer Diskussion wurde den Südtirolern – wie bekannt – eine Sonderregelung gewährt. Diese ermöglichte die Gründung eines institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS), welches eine Kapital- und Liquiditätsunterstützung zwischen den Mitgliedskassen bewirkt. Damit behalten 39 Raiffeisenkassen in Südtirol ihre Autonomie und müssen sich demnach selbst aktuellen und zukünftigen Herausforderungen stellen.

Interim Management

Unterstützung erhalten die Kassen von dem Raiffeisen Verbund in Südtirol und dessen Zentralinstitutionen. Viele der angebotenen Hilfestellungen sind für die Raiffeisenkassen überlebensnotwendig und bieten einen großen Mehrwert. Jedoch gibt es bei besonders komplexen Themenfeldern Probleme mit der Umsetzung von Handlungsempfehlungen oder Rundschreiben. Gründe dafür liegen unter anderem in der Komplexität der Hilfestellungen des Raiffeisenverbandes oder in den mangelnden Personalressourcen vor Ort, welche für die Interpretation/Umsetzung nötig wären.

Im Zuge dieser Masterarbeit wurde ein Unterstützungsmodell erstellt, welches auf der Grundidee des Interim Managements aufbaut. Idee ist es eine zentrale und feste Gruppe von Experten aus verschiedenen Bereichen (Digitalisierung, Employer Branding, Data Science, Soziologie, etc.) zu erstellen. Jene Experten können von den Kassen für ein oder mehrere Projekte zu sich ins Team geholt werden. Ziel ist die Multiplizierung von Wissen sowie eine oft dringend notwendige Unterstützung vor Ort. Dieses Modell wurde von nahezu allen Befragten Personen als sehr sinnvoll erachtet. Jedoch muss bei der Umsetzung auch auf die Qualität und die Kosten geachtet werden.

Daniel Winkler studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre an der Universität Wien, hat unter anderem Praktika in der Raiffeisenkasse Eisacktal in der Digitalberatung und bei ProSiebenSat1 absolviert. Derzeit arbeitet er bei Meta Plattform (Facebook) und kümmert sich um die strategische Betreuung von Kunden aus dem Finanzbereich.