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IGA-Tagung Innsbruck: Die Welt etwas einfacher machen

 

Das Motto „Erzielt der genossenschaftliche Förderauftrag noch Wertschöpfung“ stand im Mittelpunkt der

heurigen IGA-Tagung in Innsbruck.

 

„Die Förderung der Mitglieder ist seit jeher der gesetzliche Auftrag der Genossenschaften, dadurch unterscheiden wir uns von anderen Unternehmen“, sagte Vorstandsvorsitzender Arnulf Perkounigg zum Auftakt der IGA-Tagung im Hotel Hilton. Und: muss es immer eine direkte Mitgliederförderung sein oder kann dies auch indirekt über eine Regionenförderung geschehen? Einig waren sich die Referenten, dass jede Genossenschaft für sich definieren muss, wie sie den Förderauftrag zeitgemäß am besten gestaltet. 

Für Franz Reischl, Geschäftsführer der BÄKO Einkaufsgenossenschaft der Bäcker und Konditoren Österreichs in Linz, liegt der genossenschaftliche Förderauftrag vor allem darin, „die Welt für unsere Mitglieder etwas einfacher zu machen und auf deren Probleme einzugehen“ – vom einfachen Bäcker bis zur großen Industriebäckerei“. Es gehe darum, Mitglieder in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu stärker und sie vor Nachteilen zu bewahren. Reischl referierte darüber, wie sich gemeinsame Ziele erreichen lassen, die allein keiner erreichen könnte. 

Das Umfeld fördern

Alois Zach, Geschäftsleiter der Raiffeisen Regionalbank Mödling, der darüber sprach, ob Wertschöpfung und Lebensqualität Ansatzpunkte für eine moderne Umsetzung des Förderauftrages sein können, betonte, dass die direkte Mitgliederförderung heute oft an ihre natürlichen Grenzen stoße. Genossenschaftsbanken müssten vielmehr das Umfeld fördern, in dem die Mitglieder leben und arbeiten. Beispiele seien etwa die Nahversorgung oder die Jugendförderung. Zudem: Genossenschaftsbanken müssten wieder lernen, ihre Mitglieder zu begeistern. Nur zufriedene Mitglieder und Kunden seien nicht genug.

Direktor Josef Wielander (VI.P Vinschgau) zeigte die Auswirkungen des genossenschaftlichen Auftrages der VI.P auf den Vinschgau auf und verwies u. a. auf die starke Vernetzung in der Region mit Tourismus, Handwerk und Industrie. „Tatsache ist, dass das ganze Tal heute von der Obstwirtschaft profitiert“, sagte Wielander. Gerade schwierigere Zeiten wie heute machten die Bedeutung des genossenschaftlichen Förderauftrages wieder deutlich spürbar. Wielander verwies aber auch auf die schwierige Kommunikation speziell beim Thema Pflanzenschutzmittel. 

Förderauftrag besser vermitteln

„Es geht darum, den einzelnen Menschen zu stärken, ihm ein gelungenes Leben zu ermöglichen und ihm ein sicheres Umfeld zu bieten“, brachte Justus Reichl, Leiter der Stabstelle für Genossenschaft im Österreichischen Raiffeisenverband, den genossenschaftlichen Förderauftrag auf den Punkt. Allerdings müsse der Förderauftrag und insgesamt die Tätigkeit der Genossenschaft an sich besser kommuniziert werden, meinte Reichl, der zum Thema „Eine Konstante im Wandel – Überlegungen zu einem Förderauftrag 2.0“ sprach.

Nadja Fabrizio von der Universität Luzern, welche die historische Entwicklung des Förderauftrages skizzierte und den Förderauftrag bei Raiffeisen Schweiz, Migros und Landi unter die Lupe nahm, betonte u. a., dass in der Bevölkerung vor allem sozial-gesellschaftliche Ansätze des Förderauftrages wahrgenommen würde, Genossenschaften ansonsten aber kaum von anderen Unternehmen unterschieden würden. Daher biete der Förderauftrag Genossenschaften die Chance, sich in der Bevölkerung von anderen Unternehmen abzuheben.