Der jüngsten Untersuchung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen über die Digitalisierung der Unternehmen zufolge beklagen vierzig Prozent der befragten Südtiroler Betriebe einen unzureichenden Breitbandanschluss.
Vor allem kleine und mittlere Betriebe abseits der Stadtzentren leiden unter dem fehlenden Breitbandnetz. Die abgelegenen Zonen werden von den Telefongesellschaften aus mangelnder Rentabilität meist nicht erschlossen. Deshalb solle hier - der Handelskammer zufolge - die öffentliche Hand eingreifen.
„Ein schnellerer Internetzugang ist für das Überleben der Unternehmen unentbehrlich. In Zukunft wird vor allem schnelles Handeln die Grundlage der neuen digitalen Wirtschaft sein“, betont Handelskammerpräsident Michl Ebner.
In den letzten Jahren hat die Handelskammer Bozen zahlreiche Arbeitsprozesse digitalisiert und vereinfacht. Sie bietet unter anderem die folgenden Dienste an:
- Das digitalisierte Handelsregister
Durch die vollständige elektronische Verwaltung des Handelsregisters können viele Informationen über die in Italien eingetragenen Firmen eingesehen werden. Der Dienst bietet auf dem Portal www.registroimprese.it Einsicht in Firmenauszüge, Branchenverzeichnisse, Gründungsurkunden und Jahresabschlüsse von Kapitalgesellschaften.
Die Nationale Servicekarte und die digitale Unterschrift ermöglichen einen schnelleren Austausch zwischen Unternehmen, Beratern und Handelskammer Bozen. Mit der Vereinheitlichten Meldung (ComUnica) können mit einem einzigen telematischen Antrag Eintragungen, Änderungen und Schließungen von Tätigkeiten bei der Agentur der Einnahmen, dem NISF, dem Arbeitsunfallinstitut und der Handelskammer gemeldet werden. Die zertifizierte elektronische Post (PEC) besitzt denselben rechtlichen Wert eines Einschreibebriefes mit Rückantwort.
- Der Einheitsschalter für gewerbliche Tätigkeiten (SUAP)
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Digitalisierungsprozesses der Handelskammer ist der Einheitsschalter für gewerbliche Tätigkeiten (SUAP) auf der Plattform www.impresainungiorno.gov.it.
Diese Internetplattform wurde in Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband und der Südtiroler Landesverwaltung ausgearbeitet und dient als einzige Anlaufstelle für die Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit und die Errichtung der diesbezüglichen Anlagen und ersetzt somit verschiedene Schalter der beteiligten Behörden.
Die elektronische Fakturierung
Seit 31. März 2015 dürfen alle Lieferanten von Gütern und Dienstleistungen den öffentlichen Verwaltungen ihre Rechnungen ausschließlich im elektronischen Format .xml übermitteln. Die Handelskammer Bozen unterstützt dabei die Südtiroler Unternehmer/innen mit einem kostenlosen Dienst auf der Plattform fattura-pa.infocamere.it. Hier können die Firmen ihre elektronischen Rechnungen kostenlos ausfüllen, übermitteln und in unbeschränkter Zahl aufbewahren.