Laut Sennereiverband haben die Wirtschaftskrise und der russische Importstopp zu rückläufigen Preisen am gesamten Milchmarkt geführt. Dabei konnte sich Südtirol im internationelen Vergleich noch relativ gut behaupten, wie auf der Vollversammlung des Sennereiverbandes in der Bozner Galvanistraße betont wurde.
Die Ängste, dass auf Südtirols Milchproduzenten mit dem Auslaufen der EU-Milchquoten ein weiteres Übel in Form von Preisschwächen zu kommen könnte, versuchte der Sennereiverband auf seiner Vollversammlung zu vertreiben. Laut Obmann Reinalter hätten sich die Milchhöfe in Südtirol gut auf die Zeit nach der Quote vorbereitet und in die Märkte investiert. Nun sei die Politik gefordert, die Milchwirtschaft im schärfer werdenden durch entsprechende Rahmenbedingungen Wettbewerb zu unterstützen, so Reinalter.
Nischenprodukte im Kommen
Insgesamt lieferten die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern im abgelaufenen Jahr 379 Mio kg Milch an die Milchhöfe, der Milchpreis stieg leicht auf 49,88 cent/kg (ohne Mwst.). Der Umsatz der Südtiroler Milchwirtschaft stieg um 1,3 % auf 451 Mio. Euro. Laut Sennereiverband bietet der Sektor 910 sichere Arbeitsplätze.
Mengenmäßig am erfolgreichsten war laut Daten des Sennereiverbandes die Joghurtproduktion mit einer Steigerung von 5,1 % auf 126 Millionen Kilogramm. Am Markt behaupteten sich auch verschiedene Käsesorten, darunter in erster Linie Frischkäse mit Mascarpone und Ricotta. Die interessanteste Nische ist laut Sennereiverband die Ziegenmilch. Deren Produktion gleich um 33 % auf 0,8 Millionen Kilogramm gesteigert und für die Verarbeitung herangezogen.
Milchproduzenten werden weniger
Insgesamt stellt der Sennereiverband eine fortschreitende Negativ-Entwicklung bei der Anzahl der Milchlieferanten fest. So haben im vergangenen Jahr 609 Lieferanten die Milchproduktion eingestellt. Aktuell gibt es damit 4.980 aktive Milchlieferanten.
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