Generaldirektor Robert Zampieri betonte beim Kick-off-Meeting, dass die landwirtschaftlichen Genossenschaften immer größer und komplexer werden. „Damit Verwaltungsräte ihre Verantwortung kompetent wahrnehmen, braucht es eine gezielte Qualifikation.“ Zampieri unterstrich deshalb die enorme Bedeutung der Weiterbildung auch für landwirtschaftliche Mandatare, um mehr Sicherheit, Klarheit und Wirkungskraft zu erzielen und um strategisches Denken, Dialogfähigkeit und Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge in der Genossenschaft weiter zu stärken. Robert Zampieri wünschte sich, dass der neue Lehrgang die Teilnehmer begeistert und weitere Mandatare dazu animiert, dieses Bildungsangebot in Zukunft zu nutzen.
Auch Richard Lang, Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Direktor des Kompetenzzentrums für das Management von Genossenschaften an der Freien Universität Bozen, unterstrich die Bedeutung von AgriLead. „Mit dem neuen Lehrgang für Verwaltungsratsmitglieder schaffen der Raiffeisenverband und die Freie Universität Bozen eine zukunftsweisende Qualifikation, die wissenschaftliche Fundierung und praktische Relevanz vereint. Das Kompetenzzentrum Management von Genossenschaften bringt dabei seine Expertise ein, um Wissen in praxisnahe Handlungskompetenz zu übersetzen.“
Martin Devall von der Bergmilch Südtirol und einer der Teilnehmer, unterstrich in der Vorstellungsrunde, dass es als Verwaltungsrat immer wichtiger wird, gut informiert und auch fachlich gut gerüstet zu sein, um besser argumentieren zu können und einen Mehrwert für die Genossenschaft erbringen zu können. Daher findet er den Lehrgang AgriLead wichtig.
Siegfried Gatterer, Obmann der Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände, der ebenfalls am Kurs teilnimmt, meinte, dass es besonders auch als Mandatar den genossenschaftlichen Rechtsrahmen und auch die besonderen Pflichten in der Genossenschaft möglichst gut zu kennen.
Als einzige Frau besucht Barbara Tötsch den Kurs. DieVerwaltungsrätin im Rinderzuchtverband interessiert sich stark für die Zukunft und Entwicklung der Genossenschaften und hält es für essenziell, sich laufend weiterzubilden. „Die Landwirtschaft ist stark im Umbruch und man muss die Zeichen der Zeit auch erkennen. Nur zu arbeiten ist heute zu wenig; wer sich weiterbildet, hat auch Wissen, das er einsetzen kann. Auch dass man immer wieder neue Menschen kennenlernt und sich austauscht, finde ich wichtig“, sagt Barbara Tötsch, die einen Mutterkuhbetrieb in Tesselberg auf 1.500 Metern Meereshöhe führt.
Alexander Watschinger vom Fachbereich Aus- und Weiterbildung, erläuterte beim heutigen Kursstart im Milchhof Brimi den Ablauf und die einzelnen Module. Der neue Zertifikatslehrgang bietet in nur fünf Lernmodulen bzw. 3,5 Seminartagen oder 22 Stunden eine fundierte, praxisnahe und kompakte Ausbildung, zugeschnitten auf die aktuellen Herausforderungen für die Arbeit in den genossenschaftlichen Gremien und darüber hinaus.
Im Rahmen der ersten beiden Modulen des Lehrgangs in Brixen erläuterte Florian Pedron, Leiter des Bereichs Strategie & Mitgliederbetreuung, genossenschaftliche Grundlagen und Prinzipien. Zum anderen referierte Professor Richard Lang über das Kooperationsmanagement von Genossenschaften. „Es geht darum, wie Zusammenarbeit zur strategischen Stärke werden kann – durch Vertrauensbildung, zielgerichtete Kommunikation und Schaffung gemeinsamer Werte. Nur wer Kooperation aktiv gestaltet, sichert die Zukunftsfähigkeit seiner Genossenschaft“, sagt Lang. Weitere Lernmodule bilden die rechtliche Rahmenbedingungen, Personal- und arbeitsrechtliche Aspekte und Personalentwicklung sowie Betriebswirtschaftliche Grundlagen. Abschlossen wird der Lehrgang mit einem Abschlussgespräch und einer Diplomvergabe am 27. November.
Lehrgang für Obst und Wein
Bereits zu Jahresbeginn 2026 soll der Zertifikatslehrgang „AgriLead“ in identischem Format und zugeschnitten für die Verwaltungsratsmitglieder der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Obst- und Weinbau angeboten werden.

