I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
Wein
|

Kirschessigfliege unter der Lupe

2011 wurde die Kirschessigfliege zum ersten Mal in Südtirol festgestellt. Der Beratungsring für Obst- und Weinbau startete damals den Aufbau eines breitangelegten Beobachtungsprogramms, das heute das weltweit umfassendste Monitoring dieser Art ist. Seit Anfang August ist die Datensammlung über eine neue Webseite zugänglich.

Mit dem Monitoring der Kirschessigfliege im Weinbau hat der Südtiroler Beratungsring heuer Mitte Juli begonnen. Dies geht aus einer Presseaussendung der Organisation hervor. "Das heiße und trockene Wetter im Juni hat dazu geführt, dass sie sich in diesem Frühsommer nicht so gut entwickeln konnte - sie bevorzugt feuchtes und nicht zu warmes Wetter", so Hansjörg Hafner, Verantwortlicher für Weinbau im Beratungsring. Nach dem Einsetzen der Traubenreife, kann sie wieder verstärkt auftreten. Betroffen sind vor allem Kirschen, Beerenobst oder Marillen. Im Weinbau befällt die Kirschessigfliege vor allem die Rotweinsorten Vernatsch und Rosenmuskateller.

Mehr als 150.000 Beeren werden einzeln untersucht

Das Monitoring ist sehr aufwändig: Solange die Trauben noch unreif sind, wird der Flugverlauf der Kirschessigfliege mit Essigfallen überprüft. Dieser Tage - Anfang August - erreichen manche Sorten einen Reifegrad, welcher die Beeren für die Kirschessigfliege interessant macht. Ab nun werden die einzelnen Beeren überprüft. Zu diesem Zweck entnehmen die Bauern nach einem vorgegebenen Protokoll mindestens 100 Beeren aus ihrem Weinberg und bringen sie ins Labor des Beratungsringes nach Eppan. Hier werden je 50 Beeren pro Probe einzeln unterm Mikroskop untersucht - nur so kann festgestellt werden, ob Eier der Kirschessigfliege vorhanden sind. "Im vergangenen Jahr haben wir auf diese Weise 3.105 Proben aus 1.200 Anlagen untersucht - das sind 155.250 einzelne Beeren", so Hafner. Insgesamt wurden Proben aus 45 verschiedenen Rebsorten analysiert. Das größte Risiko liegt bei den bereits bekannten Sorten Vernatsch und Rosenmuskateller. Weiße Rebsorten sind bislang kaum betroffen.

Weitere Risikofaktoren sind neben dem Wetter auch die Belüftung der Lagen, die Nähe zu Wäldern, die Reberziehung mit Pergel und die Genauigkeit in der Pflege, etwa beim Ausdünnen.

www.kirschessigfliege.it: Schnelle Information zur Vorbeugung

Die Untersuchung alleine genügt allerdings nicht: Die Daten müssen erfasst und den Betroffenen zur Verfügung gestellt werden. Die Bauern erhalten ihre Auswertung via SMS, doch auch die Weinbauberater und die Kellereigenossenschaften müssen informiert werden. "Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, alle Daten aus unserer Datensammlung auf eine Webseite zu stellen, auf die jedes Mitglied Zugriff hat", so Hafner. Dabei sieht jeder Bauer genau, wie hoch der Befall seiner abgelieferten Probe ist und in welcher Lage eventueller Handlungsbedarf besteht; weiters erhält er einen Überblick über die Befalls-Situation in der Umgebung. "Diese Webseite macht unsere Arbeit einfacher, schneller und sie vermindert auch allfällige Fehlerquellen. Wir können damit besser Schäden vorbeugen und Behandlungen weiter reduzieren", erklärt Hafner.

www.kirschessigfliege.it

Das neue Fachportal enthält allgemeine Informationen zur Kirschessigfliege und Daten aus den Erhebungen der vorangegangenen Jahre. Das Portal informiert außerdem über die neuesten Entwicklungen der Forschung im Bereich der Bekämpfungsmaßnahmen.

Die Datensammlung und ihre Veröffentlichung ist eine große Gemeinschaftsleistung der 2.800 Weinbaumitgliedern, von den Beratern des Beratungsringes und der Kellereien. Diese Form des engmaschigen Monitoring zur Kirschessigfliege ist weltweit einzigartig.