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Klimawandel: Auswirkungen und Anpassungsstrategien in Grünland und Ackerbau

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst zu spüren und dürfen nicht ignoriert werden. In naher Zukunft scheint es aber noch nicht notwendig, radikale Bewirtschaftungsänderungen vorzunehmen, dennoch sollten Entwicklungen und Veränderungen am eigenen Betrieb beobachtet und auf eventuelle Probleme rechtzeitig reagiert werden. Zu diesem Schluss kommt Irene Holzmann vom Beratungsring Berglandwirtschaft BRING in ihrem Vortrag „Klimawandel: Auswirkungen und Anpassungsstrategien in Grünland und Ackerbau“ im Rahmen der Jahresvollversammlung Anfang März.

Die Landwirtschaft ist stark von Wetter und Klima abhängig und so können Trockenperioden, Starkniederschläge oder Frostereignisse zum Verhängnis werden. Der Klimawandel bringt häufigere Extremwetterereignisse mit sich und stellt die Landwirtschaft so vor neue Herausforderungen. Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel unserer Zeit durch die hohen Treibhausgasemissionen menschengemacht ist. Im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung, Mitte des 19. Jahrhunderts, mit den 2010er Jahren wurde laut Weltklimarat IPCC nämlich ein Anstieg der globalen Temperatur gemessen. Dabei ist zu sagen, dass sich die Erwärmung in den verschiedenen Klimazonen der Erde unterschiedlich auswirkt und im Alpenraum höher als im globalen Durchschnitt ist. 

Landwirtschaft muss sich mit Veränderungen auseinandersetzen

Die Veränderungen des Klimas durch die globale Erwärmung zeigen sich durch verschiedene Ereignisse: dabei sind beispielsweise die Verlängerung der Vegetationsperiode, Trockenperioden, Witterungsextreme und die veränderte Verteilung der Jahresniederschläge zu nennen. Die Landwirtschaft muss sich mit zukünftigen ökonomischen und anbautechnischen Veränderungen auseinandersetzen und einige Anpassungsmöglichkeiten und Strategien entwickeln, um auf extreme Witterungsereignisse vorbereitet zu sein und entsprechend zu reagieren. 
Eine Verlängerung der Vegetationsperiode bedeutet Herausforderung und Chance zugleich. Einerseits kann sie, sei es im Grünland, wie im Ackerbau, zu einer gesteigerten Produktion in heutigen Grenzlagen führen. Andererseits erfordert sie die Anpassung der Nutzungstermine und erhöht im Herbst die Gefahr des Überwachsens der Bestände und das Risiko der Auswinterung bzw. des Ausfaulens bei Nässe. 

Trockenperioden und Wassermangel setzen vor allem Grünlandbeständen stark zu. Viele unserer Grasarten benötigen eine gute Wasserversorgung und leiden unter trockenen Bedingungen. Grünland beweist eine hohe Resilienz und kann auch nach Dürreperioden wieder neu ergrünen, doch sollte bei anhaltender Trockenheit vor allem die Wasserverdunstung vermieden werden. Dies wird unter anderem durch eine gesunde, dichte Grasnarbe, das Einhalten einer Schnitthöhe von 8 cm und der Nutzung eines weiten, standortangepassten Artenspektrums erreicht. Auch eine bedarfsgerechte Bewässerung kann den Grünlandertrag in Trockenperioden sichern. 
Eine gesunde und dichte Grasnarbe wird vor allem durch laufende Sanierung und Grünlandverbesserung erreicht. Lücken im Bestand sollten vorzeitig durch Übersaaten behoben und Problempflanzen, wie zum Beispiel der Stumpfblätterige Amper oder Wiesenbärenklau, rasch entfernt werden. Eine hohe Pflanzenvielfalt in den Grünlandbeständen ermöglicht es zukünftige Wetterextreme besser abzupuffern. Schon heute werden Saatgutmischungen empfohlen, welche durch die Verwendung bestimmter Grasarten an unterschiedliche Standorte und Schnittnutzungen angepasst sind. 

Ackerböden klimafit machen

Der fortschreitende Klimawandel und ein erhöhtes Auftreten von Trockenperioden können allerdings in niederschlagsarmen Gegenden die Verwendung besonders trockentoleranter Pflanzenarten erfordern. Rohrschwingel, Knaulgras und Glatthafer sind beispielsweise Gräser, welche gut mit trockenen Phasen umgehen können. Bei den Leguminosen sind je nach Nutzungsintensität zum Beispiel Luzerne, Rotklee oder Hornklee zu nennen. Die Verwendung von verschiedenen Reifegruppen in den Saatgutmischungen kann den Verschiebungen in der Vegetationsperiode gerecht werden. 

Auch Ackerböden können mit bestimmten Maßnahmen klimafit gemacht werden. Wie im Grünland ist es auch im Ackerbau wichtig, Wasserverdunstung zu vermindern und angepasste Kulturen und Sorten zu verwenden. Im Ackerbau besonders wichtig ist die Bodenstruktur, welche durch standortangepasste Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen und Gründüngungen gefördert werden kann. Ein verdichteter Boden kann große Wassermengen durch Starkregenereignisse nicht gut aufnehmen und das Wasser fließt in großen Mengen ab bzw. bleibt liegen und kann zu Staunässe führen. Das Risiko der Bodenerosion und Verschlämmung ist hoch. Eine krümelige Bodenstruktur mit hohem Porenvolumen ermöglicht die Versickerung und Speicherung des Wassers. Ein hohes Porenvolumen wirkt sich auch positiv auf die Durchlüftung des Bodens auf, was die Bodenaktivität und somit die Fruchtbarkeit steigert. 

Ein klimafitter Boden braucht auch einen hohen Humusanteil, welcher unter anderem Kohlenstoffsenke, sowie Wasser- und Nährstoffspeicher ist. Vor allem mit organischer Düngung, weiten Fruchtfolgen und Gründüngungen kann Humus im Boden aufgebaut werden. Von organischer Düngung profitiert auch der Regenwurm, welcher für das Einmischen von organischem Material (Erntereste, Stroh usw.) und die Lockerung des Bodens von großer Bedeutung ist. Sei es im Grünland wie auch im Ackerbau, wird Bewässerung und Wasserspeicherung ein immer wichtigeres Thema werden.

Mittelfristig keine radikale Bewirtschaftungsänderung 

Die Auswirkungen des Klimawandels sind längst zu spüren und dürfen nicht ignoriert werden. Die dargelegten Ausführungen spiegeln nur einen Teil klimabedingter Anpassungen wider, welche durch Wissenschaft und Forschung immer wieder aktualisiert werden müssen. In naher Zukunft scheint es aber noch nicht notwendig, radikale Bewirtschaftungsänderungen vorzunehmen, dennoch sollten Entwicklungen und Veränderungen am eigenen Betrieb beobachtet und auf eventuelle Probleme rechtzeitig reagiert werden, meinte Holzmann.