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"Koordinierungstisch" steckt Themen für 2016 ab

Kürzlich trafen sich die Mitglieder des "Koordinierungstisches" der vier Genossenschaftsverbände Südtirols mit den Vertretern des Amtes für Genossenschaftswesen in Bozen um Maßnahmen zur Zusammenarbeit zu definieren.

Die Liste der Themen, die sich die Anwesenden für das laufende Geschäftsjahr vorgenommen haben, ist lang. Ein zentrales Anliegen aller Beteiligten ist die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Genossenschaftsverbänden und dem Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesens. "Das Amt solle gestärkt werden. Es muss in die Lage versetzt werden, gut zu arbeiten", so Christian Tanner, Vizedirektor des Raiffeisenverbandes. Er sitzt für den Raiffeisenverband am "Koordinierungstisch der Genossenschaftsverbände".

Manuela Paulmichl, Direktorin des Amtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens, ist die enge Zusammenarbeit mit den Genossenschaften ebenfalls ein großes Anliegen. "Wir stimmen die Schwerpunktthemen des Amtes eng mit den Genossenschaftsverbänden ab und suchen eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Genossenschaften. Ohne ihre operative Unterstützung könnten wir bestimmte Projekte gar nicht umsetzen", so Paulmichl.

Anwendungsrichtlinien für das Vergabegesetz ausarbeiten

Eines der aktuellsten Themen ist die Ausarbeitung der Anwendungsrichtlinien für das Vergabegesetz. "Hier möchten wir gute Voraussetzungen für alle Genossenschaften schaffen, die sich an öffentlichen Wettbewerben beteiligen. Daher ist es wichtig, dass wir von Anfang an aktiv an der Gestaltung der Richtlinien mitarbeiten", unterstreicht Tanner. 2016 soll auch das Landesgesetz 1/93 und das Regionalgesetz 15 von 1988 zur Förderung des Genossenschaftswesens überarbeitet werden. Dazu sind Arbeitsgruppen mit den Vertreterinnen und Vertretern des Amtes für Genossenschaftswesen geplant. "Das Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesens muss die bestehenden Förderkriterien an die neuen Haushaltsbestimmungen anpassen, sie vereinfachen und für Genossenschaftsmitglieder optimieren", ergänzt Paulmichl.

Am Ende standen auch gewerkschaftliche Themen auf der Tagesordnung. Darunter fallen beispielsweise die derzeit noch fehlenden kollektivverträglichen Lösungen für alle Sozial- und Weiterbildungsgenossenschaften. Auch sie sollen noch im Laufe dieses Jahres ausgearbeitet werden.

Bürgerbeteiligungsgenossenschaften haben Zukunft

Eine Art der Genossenschaften, die künftig auch in Südtirol an Bedeutung zunehmen wird, sind die sogenannten Bürgerbeteiligungsgenossenschaften (Cooperative di communità). Hierzu schließen sich Menschen zusammen, die zum Beispiel die Aufwertung eines Stadtviertels in Angriff nehmen möchten. Insofern könnten Bürgerbeteiligungsgenossenschaften die Antwort auf viele aktuelle Probleme sein, wie Landflucht, Aufwertung von urbanen Bereichen oder bei sektorenübergreifenden Themen wie Banken und Tourismus.

Der "Koordinierungstisch der Genossenschaftsverbände" (tavolo di coordinamento delle associazioni centrali delle cooperative) wurde im April 2014 gegründet. Seit damals ist die Zusammenarbeit unter den Genossenschaftsverbänden strukturiert und einem entsprechenden Reglement unterworfen. Das Ziel ist ein möglichst einheitliches Auftreten gegenüber der Politik, den Behörden und der Öffentlichkeit, ohne jedoch die Handlungsautonomie des einzelnen Genossenschaftsverbandes einzuschränken.

1037 eingetragene Genossenschaften in Südtirol

Insgesamt gibt es in Südtirol 1037 eingetragene Genossenschaften, die wiederum in Genossenschaftsverbänden organisiert sind. Der mitgliederstärkste Genossenschaftsverband in Südtirol ist der Raiffeisenverband. Er vereint 339 Genossenschaften unter seinem Dach. Ihm folgt Confcooperative Bolzano Società Cooperativa mit 297 Mitglieder, Legacoopbund mit 190 Mitglieder und der AGCI - Associazione Generale Cooperative Italiane Alto Adige Südtirol mit 89 Mitglieder. 113 Genossenschaften sind unabhängig und gehören keinem Genossenschaftsverband an. Für Letztere übernimmt das Amt für Genossenschaftswesen in Bozen die gesetzlich vorgesehene Revision.