I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca

Krise, Veränderung und Telearbeit

Das Coronavirus hat Südtirol im Griff. Genossenschaften aus allen Bereichen spüren die Auswirkungen der Einschränkungen, das gilt auch für Sozialgenossenschaften. Der Umstieg auf Telearbeit war für viele von ihnen jedoch kein Problem.

Derzeit stehen nicht nur in Südtirol Geschäfte, Hotels und Baustellen still. Veranstaltungen sind abgesagt, nicht nur der Absatz von Wein und Konsumgüter ist eingebrochen. Am ehesten profitieren noch Obstgenossenschaften von den rigorosen Maßnahmen der Regierung, denn Äpfel, als gut haltbares Obst, sind derzeit in ganz Italien gefragt, wie der Verband der Vinschger Obstgenossenschaft vor kurzem wissen ließ.

Betroffen von den rigorosen Maßnahmen sind auch Sozialgenossenschaften. „Besonders schwierig ist es für die Sozialgenossenschaften des Typs B, bei denen es um die Eingliederung von beeinträchtigten Personen geht“, sagt Petra Bisaglia, die im Raiffeisenverband Südtirol für die Sozialgenossenschaften zuständig ist. Die strengen Auflagen im Regierungsdekret treffen die Schneiderei der Genossenschaft VergissMeinNicht im Zentrum von Bruneck ebenso wie die Stickwerkstatt in Villnöß. Auch das Restaurant African Soul in Meran, der Genossenschaft Spirit, bleibt geschlossen. Und dies sind nur drei Beispiele. Petra Bisaglia zufolge sind derzeit die Arbeiterinnen und Arbeiter von rund 20 Mitgliedsgenossenschaften aus dem sozialen Bereich zu Hause bzw. in der auf neun Wochen angelegten Lohnausgleichskasse des „Decreto cura Italia“. „Zumindest etwas, auch wenn es nicht der volle Lohn ist“ so Petra Bisaglia.

Bei einem haben sich die Sozialgenossenschaften – zumindest einige davon – leichter getan: mit der Umstellung von der Arbeit im Büro auf die Telearbeit. Bereits vor der Krise praktizierten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich flexible Arbeitszeit-Modelle wie beispielsweise Telearbeit. Gloria Bertagnolli, die Vizeobfrau der Sozialgenossenschaft Tagesmütter Südtirol, bestätigt dies: „Der Übergang in die per Dekret verordnete Telearbeit war bei uns fließend, denn das technische Equipment hatten wir bereits vorher.“ Auch die Mitglieder und Angestellten der Genossenschaft Coccinella arbeiten schon lange von zu Hause aus, weiß Petra Bisaglia. Bei der Sozialgenossenchaft EOS gab es ebenfalls bereits vor der Krise Telearbeit sagte Angelika Irschara, Koordinatorin und Verwaltungsleiterin. Sie und Geschäftsführerin Alexandra Reichegger arbeiten derzeit abwechselnd von zu Hause aus: „Für Verwaltung und Organisation ist das überhaupt kein Problem“, so Irschara per Telefon.

Viele andere Betriebe traf die vom Dekret erzwungene Umstellung auf Telearbeit hart und die entsprechenden IT-Abteilungen wurden auf die Probe gestellt. Der Raiffeisenverband Südtirol hat beispielsweise – nach einer kurzen Vorlaufzeit – in einem Kraftakt innerhalb eines Tages die Arbeitsplätze von über 95 Prozent der rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Homeoffice umgestellt. Mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt: Auskünfte, Beratung und die Abwicklung von Anfragen, alles läuft derzeit per Telefon und auf digitalem Wege. Sitzungen und Treffen finden über Teams-Programme statt. Flexibilität und Smart Working bleiben das Gebot der Stunde.

Zukunftsforscher wie Matthias Horx beschäftigen sich bereits jetzt mit der Frage, wie die Welt nach der Krise aussehen wird. Ihm zufolge steht jedoch jetzt schon fest: "So wie es war, wird es nie wieder werden."