Neue Sensoren zur Optimierung der Bewässerung
Sowohl eine übermäßige als auch eine unzureichende Bewässerung wirken sich negativ auf die Qualität der Trauben und der daraus produzierten Weine aus. Vor diesem Hintergrund stellen Experten der Arbeitsgruppe „Physiologie und Anbautechnik“ unter der Leitung von Florian Haas einen Versuch vor, dessen Ziel es ist verschiedene physikalische Messprinzipien mittels unterschiedlicher Bodensensoren zu testen. Die gemessenen und verglichenen Parameter sind beispielsweise die Bodenfeuchte, die elektrische Leitfähigkeit des Wassers im Boden im Wurzelbereich der Pflanzen und das Wasservolumen im Boden.
Der Referenzwert, um den Wasserhaushalt der Rebe zu bewerten, ist das Stammwasserpotenzial. Alle diese Parameter zielen darauf ab, die Wirksamkeit des Wasseraustausches zwischen Boden und Pflanze zu bewerten und in Echtzeit den Wasserstress und somit die Notwendigkeit der Bewässerung zu bestimmen. „Für diesen Versuch werden wir nun mindestens drei Jahre lang Daten erheben. Ich rechne damit, dass wir am Ende des Versuchs dann in der Lage sein werden, das für die landwirtschaftliche Praxis relevanteste und effizienteste Messprinzip empfehlen zu können“, sagte Florian Hass.
Vernatsch: Klone, Unterlagen und Schnitt
Seit einiger Zeit wird auch in Südtirol die Rebsorte Vernatsch in Spaliererziehung als Alternative zur klassischen und verbreiteten Pergel angebaut. Die Spaliererziehung ermöglicht es, die Sonnenstrahlung optimal auszunutzen, was sich in einem positiven Einfluss auf die Qualität der Trauben niederschlägt. Für den erfolgreichen Anbau von Vernatsch in Spaliererziehung ist die Wahl eines geeigneten Klons von grundlegender Bedeutung. Die Arbeitsgruppe „Rebsorten und Pflanzgut“ unter der Leitung von Josef Terleth präsentierte die neuesten Forschungsergebnisse zu diesem Thema.
Verschiedene bekannte und neu selektionierte Vernatschklone wurden analysiert und im Anbau untersucht, um festzustellen, ob sie sich für die Spaliererziehung eignen. Darüber hinaus haben die Experten verschiedene Unterlagen miteinander verglichen, denn die Unterlage kann das Wachstum, die Größe der Beeren, die Produktion und die Qualität der Trauben entscheidend beeinflussen. Thematisiert wurden auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Pflanzweiten sowie zwischen zwei Schnittarten – dem üblichen Rutenschnitt und alternativ dazu dem Zapfenschnitt.
„Viele verschiedene Faktoren können letztendlich auf den Traubenertrag einwirken“, erklärte Terleth. „Darum ist es wichtig, schon zu Anfang die richtigen Entscheidungen bezüglich Unterlage und Klon zu treffen, um auch befriedigende Ergebnisse zu erzielen.“