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Obst
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Landwirtschaft: mit innovativer Technik Wasser sparen

Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser im Obst- und Weinbau ist notwendig und bereits in nationalen Richtlinien festgelegt. Eine innovative Technik soll nun die wassersparende Versorgung in der landwirtschaftlichen Produktion deutlich erleichtern.

Der Wasserverbrauch in der landwirtschaftlichen Produktion hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: vom Entwicklungsstand der Pflanze, vom Bewässerungssystem, von den klimatischen Bedingungen und nicht zuletzt von der Beschaffenheit des Bodens. Derzeit steuern die meisten Obstbauern in Südtirol ihren effektiven Bedarf an Wasser mit Hilfe von zwei Methoden: der Steuerung nach klimatischer Wasserbilanz und jener nach Bodenfeuchte.

Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau bietet Landwirten ein Online-Programm, mit dessen Hilfe sie die Wasserbilanz für ihre Obstanlage errechnen können. Das Programm wird mit Wetterdaten von verschiedenen Wetterstationen gespeist, berücksichtigt die Niederschlagsmengen und kalkuliert die tatsächliche Verdunstung einer Anlage. 

Durch die Erhebung der Bodenfeuchte mittels geeigneter technischer, in den Obstanlagen platzierter Messgeräte lassen sich sowohl Anhaltspunkte zum Bewässerungszeitpunkt als auch die erforderliche Wassermenge ableiten. Damit wird eine bedarfsorientierte Bewässerung ermöglicht. Diese soll den Wasserbedarf der Kultur decken, eine Nährstoffauswaschung ins Grundwasser verhindern und einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser bewirken. Dabei gibt es jene Messgeräte, die den Wassergehalt im Boden indirekt messen und die Bodenfeuchte volumetrisch ermitteln, und jene, welche die Saugspannung anzeigen. Dies ist jene Kraft, mit der die Wurzel, unabhängig von der Bodenart, Wasser aus dem Boden ziehen muss.

Im Obstbau haben sich dazu sogenannte Tensiometer und im Weinbau Watermark-Sensoren bewährt. Bernhard Botzner vom Südtiroler Beratungsring erklärt: "Für die Messung mittels Tensiometer wird eine wassergefüllte Plexiglasröhre im Boden platziert, an deren Ende sich eine poröse Keramikzelle befindet. Wenn der Boden um die Keramikzelle herum austrocknet, wird aus der Plexiglasröhre Wasser gezogen. Der damit in der Röhre entstehende Unterdruck wird mit einem am oberen Ende befestigten Manometer angezeigt und direkt vor Ort abgelesen." Die idealen Richtwerte für die Steuerung der Bewässerung werden den Bauern vom Beratungsring in einem Leitfaden mitgeteilt. Durch das Ablesen der gemessenen Werte vor Ort hat der Bauer eine genauere Information über die Bodenfeuchte seines Bodens. Diese Methode findet in Südtirol zunehmend Verwendung, weil so der Bedarf an Wasser gut berechnet werden kann. Die Tendenz geht zudem in Richtung Digitalisierung, d.h. die Werte könnten zukünftig digital abgelesen und weiterverarbeitet werden.

Der Südtiroler Beratungsring steht im engen Kontakt mit dem Versuchszentrum Laimburg und den Anbaugenossenschaften, um den Landwirten die bestmögliche Beratung und Hilfestellung dazu zu bieten. Mit dem Einzug von modernen technischen Hilfsmitteln wie speziellen Tropfern und ausgetüftelten Messtechniken kann beim Obst- und Weinbau erheblich Wasser gespart werden.