I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
|

LEEG: Neue Anlage bringt Kohle

Die Laaser und Eyrser Energie Genossenschaft LEEG feierte vor kurzem ihr 15-jähriges Bestehen. Kurz davor hat sie eine neue Holzvergaser-Anlage errichtet und damit einen - in mehrfacher Hinsicht - erfolgreichen Weg eingeschlagen.

Das vereinbarte Ziel der Laaser Eyrser Energie Genossenschaft LEEG ist es, die rund 600 Mitglieder mit günstiger, umweltschonender Energie zu versorgen. Dass dies gelingt, hat die Genossenschaft am Tag der offenen Türen im Zuge der Jubiläumsfeiern in Laas veranschaulicht. Die Heiz- und Photovoltaik-Anlagen waren zugänglich und die Experten informierten über die technischen Details. Demnach versorgt die Energie-Genossenschaft LEEG heute alle öffentlichen Gebäude und rund 80 Prozent der Privathaushalte und Betriebe im Versorgungsgebiet Laas und Eyrs.

In Zahlen ausgedrückt verkauft das Fernheizwerk also durchschnittlich 12.870.933 kWh Wärme im Jahr und 214.500 kWh Strom aus der Photovoltaikanlage. Weitere Zahlen (vergl. Homepage der Organisation): 

  • Kesselleistung: Biomassekessel 4,2 MW + Biomassekessel 2MW
  • Pufferspeicher: 546.000 l
  • Anzahl Übergabestationen: 581

Anfang des Jahres 2018 hat die Genossenschaft beschlossen, eine neue Holzvergaser-Anlage zu errichten und damit eine zusätzliche Energiequelle zu erschließen. Dass dies gelungen ist, erklärt Andreas Tappeiner, Obmann der LEEG und gleichzeitig Bürgermeister von Laas, im telefonischen Interview: „Wir sind in den Spitzenzeiten im Winter an die Leistungsgrenze gestoßen und haben uns daher ein System überlegt, wie wir zusätzliche Energie ausnützen können. Mit dem neuen System decken wir mit der Abwärme den Grundbedarf in den Sommermonaten Juni, Juli und August und haben den Vorteil, dass wir in dieser Zeit den Biomassekessel abschalten und säubern können. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Anlage und trägt zu einem guten Gesamtwirkungsgrad bei“, freut sich Tappeiner.

Das Besondere an der neuen Holzvergaser-Anlage ist, dass neben der produzierten Energie, gewissermaßen als Abfallprodukt, Holzkohle entsteht, die als zertifizierte Qualitäts-Grillkohle verkauft werden kann. In Zukunft sind weitere Absatzkanäle für die entstehende Holzkohle geplant, da sich diese auch in der Landwirtschaft beispielsweise als Dünge- oder Futtermittel vielfältig einsetzen lässt. Auch in diesen Fällen sind die entsprechenden Zertifizierungen notwendig, die - wie Tappeiner betont – bereits beantragt wurden. Er verweist dabei auf die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und dem Versuchszentrum Laimburg. Erste Ergebnisse erwartet er sich bis Anfang des kommenden Jahres.

Mit der neuen Anlage gelingt es dem Fernheizwerk die finanzielle Situation zu konsolidieren. Das war notwendig, da die Vorgänger-Anlage nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hatte. Derzeit produziert die Genossenschaft ca.zehn Kubikmeter Holzkohle am Tag. Damit ist die Genossenschaft LEEG die einzige Firma in Südtirol, die Holzkohle auf diese Weise in dieser Größenordnung gewinnt. Andreas Tappeiner spricht jedenfalls von einem zukunftsträchtigen System: die neue Anlage läuft bisher zur vollsten Zufriedenheit der Genossenschaftler.

Genossenschaft LEEG: Entstehungs-Geschichte

  • 27.03.2002: Gründung der Laaser-Eyrser Energiegenossenschaft, mit dem Ziel, die Bürger der Gemeinde Laas zu günstigen Konditionen mit umweltschonender Energie zu versorgen und sie in allen Belangen der Energieversorgung zu betreuen. (Foto oben: LEEG – Gründungsmitglieder)
  • April 2002: Vergabe der Planungsarbeiten
  • Dezember 2002: Die Genossenschaft zählt 381 Mitglieder, welche bis heute auf 555 angestiegen sind.
  • März 2003: Beginn Bau des Fernheizwerkes
  • Juni 2003: Beginn Leitungsverlegungen
  • 12.02.2004: Erstanfeuerung und Beginn der Wärmelieferung
  • Dezember 2005: Abschluss der Leitungs- und Grabungsarbeiten
  • 2009: Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hackgutlagerhalle
  • 2011: Errichtung Pufferspeicher, um den Spitzenbedarf abzudecken.