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Leitfaden zum Wirtschaftsdünger

Der Beratungsring für Berglandwirtschaft - BRING hat einen neuen Leitfaden „Düngung im Grünland“ herausgegeben. Darin finden Interessierte viele praktische Tipps.

Wirtschaftsdünger ist besser als sein Ruf und für die Grünlandwirtschaft unverzichtbar, da damit dem Boden wertvolle Nährstoffe zurückgegeben werden. Dennoch ist Dünger nicht gleich Dünger und eine gezielte Ausbringung von entscheidender Bedeutung.

Bei einer Pressekonferenz hat der Beratungsring für Berglandwirtschaft - BRING am 22. März einen neuen Leitfaden „Düngung im Grünland“ vorgestellt. Gedacht ist der Leitfaden für alle viehhaltenden Betriebe, aber auch für die Beratung und die landwirtschaftlichen Schulen. Er wurde von Hannes Klocker und Thomas Prünster, beides Fachberater beim BRING, erstellt. Die Co-Autoren waren Giovanni Peratoner vom Versuchszentrum Laimburg und Matthias Gauly von der Freien Universität Bozen.

Mit Düngung schließt sich Nährstoffkreislauf

Mit jedem Grasschnitt und der „Ernte“ von Gras oder Heu werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Diese müssen mit der Düngung wieder zugeführt werden. Das Prinzip auf einer Wiese ist nahezu dasselbe wie in jedem privaten Gemüsegarten: Auch dort ist eine Düngung sinnvoll und notwendig. In der Grünlandwirtschaft werden in erster Linie aber keine mineralischen Dünger, also künstlich hergestellte Düngemittel verwendet, sondern natürliche Wirtschaftsdünger, die von den Rindern am Hof selbst kommen und verschieden eingesetzt werden können. 
Je nach Stalltyp und Haltungsform fallen Festmist, Jauche, Tiefstallmist oder Gülle an. Festmist ist ein Gemisch aus Kot und Harn mit Einstreu und Futterresten, Jauche besteht vorwiegend aus Harn. Tiefstallmist ist hingegen ein bei Freilaufhaltung anfallender Mix aus tierischen Ausscheidungen und hohen Einstreumengen. Die immer wieder genannte Gülle besteht aus Kot und Harn, das außerdem Wasser sowie Futterreste und Einstreuteile enthalten kann. Gülle wird vielfach auch als Flüssigmist bezeichnet und fällt vor allem bei Laufställen an, die eine von der Gesellschaft geforderte, besonders tiergerechte Haltung ermöglichen. Jede Wirtschaftsdüngerart hat spezielle Eigenschaften mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Bei Gülle etwa sind die einfache Art der Ausbringung und die Verteilgenauigkeit von Vorteil.

Wie Dünger richtig ausbringen?

Wie gut sich die einzelnen Wirtschaftsdüngerarten für die Düngung eignen, hängt neben den Inhaltsstoffen auch von der Art der Ausbringung ab. Wichtig ist, die Nährstoffe möglichst gezielt auszubringen und sie effizient in den Betriebskreislauf einzubinden. Besonders bewährt haben sich die bodennahe Ablage mittels Schleppschlauchverteiler oder Schleppschuhverteiler oder die Anwendung von Schlitzverfahren. Dadurch können Nährstoffverluste vermieden und die Geruchsbelästigung stark reduziert werden, was ebenfalls gewünscht ist. Allerdings lassen die Geländebeschaffenheit und die landwirtschaftlichen Kleinstrukturen die bodennahe Ausbringung oft nicht zu. Das gilt besonders für steile Wiesen.

Gewässerschutz regelt Düngung

Geregelt wird die Düngung u. a. durch die Gewässerschutzrichtlinie, die den maximalen Viehbesatz der einzelnen viehhaltenden Betriebe pro Hektar nach Höhenstufen und angebauter Kulturart definiert und so die Düngermengen reguliert. So dürfen auf Wiesen bis 1.250 m maximal 2,5 Großvieheinheiten/ha gehalten werden, über 1.800 m sind es hingegen maximal 1,8 GVE/ha. Für Betriebe, die an den Agrarumweltmaßnahmen des Ländlichen Entwicklungsplanes teilnehmen, werden diese strengen Grenzwerte nochmals um 0,2 GVE/ha reduziert. Einschränkungen gibt es auch beim Ausbringungszeitraum: Vom 1. Dezember bis Ende Februar ist das Ausbringen von Wirtschaftsdünger im Regelfall untersagt. Zudem können weitere technische und umweltbedingte Faktoren die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern verbieten. Am besten sollte Dünger in kleinen Mengen nach den einzelnen Grasschnitten ausgebracht werden und nicht nur im Frühjahr und Herbst.

Zuerst Boden analysieren

Bevor mit der Düngung begonnen wird, raten die Experten im Leitfaden zu einer Bodenanalyse. Eine solche sollte pro Feldstück mindestens alle zehn Jahre durchgeführt werden. Die Auswertung und Interpretation der Bodenanalyse bietet dem Landwirt in Zusammenarbeit mit der Fachberatung die Möglichkeit, die Beschaffenheit des Bodens besser zu kennen und auf etwaige Nährstoffungleichgewichte gezielt zu reagieren. Dadurch kann der Wirtschaftsdünger effizienter eingesetzt werden, was nicht nur im Interesse der Umwelt, sondern auch des Bauern selbst ist: Wird nämlich zu viel gedüngt, nimmt das Unkraut zu, was die Futterqualität enorm vermindert.