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Lokalbanken: „Wir sind da“

Banken zählen neben Apotheken, Supermärkten und Tabaktrafiken zu jenen Betrieben, die auch in Zeiten der Krise weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen. Online-Banking ist eine Option – aber längst nicht für alle. Banken müssen physisch für ihre Kunden da sein. Auch jetzt.

Die Türen der Raiffeisenkasse in Salurn sind zu. Seit gut drei Wochen werden Kunden nur mehr einzeln in die Schalterräume gelassen. Die Raiffeisenkasse Salurn hatte unmittelbar nach dem In-Kraft-Treten des Regierungsdekretes zum Schutz vor dem Coronavirus damit begonnen Kunden nur mehr einzeln in die Schalterräume zu lassen und die Schalterzeiten zu reduzieren.

Manfred Huber, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Salurn: „Derzeit können Kunden zwischen 8:00 und 12:30 Uhr zu uns kommen. Viele rufen vorher an, oder lösen ihr Anliegen komplett am Telefon. Wir stellen fest, dass die Frequenz inzwischen stark zurück gegangen ist“, sagt der Geschäftsführer. Die Zweigstellen Margreid und Laag sind am Montag, Mittwoch und Freitag vormittags ebenfalls offen. Auch kommen Kunden nur noch für dringende, bzw. nicht aufschiebbare Bankgeschäfte in die Raiffeisenkasse.

Die Raiffeisenkassen in Südtirol haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Raiffeisenkasse Sterzing beispielsweise hat die Schalterstellen mit einer Plexiglasscheibe gesichert. Latexhandschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel sind mittlerweile Alltag für die Menschen am Schalter. Ein minimales Restrisiko und die Angst vor einer Ansteckung bleiben dennoch. Christine Pupp, Geschäftsführerin der Raiffeisenkasse Sterzing: „Wir profitieren jetzt von den großen Räumlichkeiten, die das Einhalten der vorgeschriebenen Distanzen vereinfacht. Ansonsten bin ich einfach froh, dass all unsere Mitarbeiter in dieser herausfordernden Zeit gesund sind.“

In Obervinschgau ist die Situation relativ entspannt. Die Anzahl der Infizierten ist hier gering und die strengen Maßnahmen könnten fast schon überzeichnet wirken. Der Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Obervinschgau, Markus Moriggl, meint dazu: „Uns geht es vergleichsweise sehr gut, wir sind kaum betroffen. Und daher arbeiten wir die vorgeschriebenen Maßnahmen ab, ohne große Ängste.“ Wichtig ist ihm zu unterstreichen, dass die Banken in dieser Zeit nicht die Profiteure sind: „Es ist unser Job Unsicherheit zu managen.“ Die Raiffeisenkasse im Obervinschgau hat mittlerweile, mit über 90 Prozent der Kunden mit Krediten, proaktive Gespräche geführt und die Unterlagen für Stundungen ausgehändigt. Viele Details dazu sind allerdings noch offen. Inzwischen geht es allen Raiffeisenkassen darum, wichtige Dienste aufrecht zu erhalten, genauso wie die Mitarbeiter in den Krankenhäusern, Supermärkten oder Apotheken. Denn noch heute können viele Bankangelegenheiten nur vor Ort bearbeitet werden. Josefkarl Warasin, Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Meran, betont: „Bei uns sind Servicemitarbeiter und ein Berater immer physisch präsent. Einige Dienste konnten auf Telearbeit umgestellt werden.“ Die Mitarbeiter in der Kreditabteilung wurden, wie auch in anderen Raiffeisenkassen in Südtirol, aufgestockt, damit die große Anzahl an Stundungsansuchen möglichst zeitnah bearbeitet werden können. Dass es in Meran bereits vor der Krise ein Kundenservice-Center für Telefonbanking gab, ist jetzt ein Vorteil. Überall haben Online-Dienste oder telefonische Anfragen stark zugenommen. Manche Raiffeisenkassen bleiben über SMS oder E-Mail mit ihren Kunden in Kontakt.

Bemerkenswert bleibt, dass das Verständnis für die Ausnahmesituation auf allen Seiten da ist, denn nicht nur die Kunden haben die Einschränkungen akzeptiert. Auch jene Mitarbeiter, die derzeit Nachmittag zu Hause sind und ihren Urlaub oder Freistunden abbauen, zeigen Verständnis. Wie selbstverständlich werden mittlerweile auch Besprechungen und Verwaltungsratssitzungen per Video abgehalten. Eine Tatsache, die sich bis in die Zeit nach der Krise auswirken und weitergeführt werden könnte, sind sich die Geschäftsführer einig. Allen allerdings geht es nicht nur um die derzeitige Situation. Sie beschäftigen sich mit der Zeit nach der medizinischen Krise, denn die ist entscheidend, ob und wie schnell die Südtiroler Wirtschaft wieder in Schwung kommt.