1920 regte kein Geringerer als der Luftfahrt-Pionier Max Valier die Gründung einer Volkhochschule „Urania“ in Bozen nach Wiener Muster an. 1921 wurde der Volksbildungsverein in Bozen, 1923 jener in Meran gegründet. Diese neuen Forschungsergebnisse wurden auf der Vollversammlung der Volkshochschule Südtirol erstmals vorgestellt.
Der berühmte Bozner Astronom und Schriftsteller Max Valier war einer der ersten, denen die Volksbildung am Herzen lag und der astronomische Veranstaltungen am Waltherplatz in Bozen und auf der Terrasse des Kurhauses in Meran organisierte, bei denen mit Fernrohren Himmelkörper beobachtet wurden.
Am 25. Oktober 1921 gründete der Bozner Rechtsanwalt Gustav Richter den Volksbildungsverein nach Wiener Vorbild. In Meran konnte die Urania am 18. Mai 1923 aus der Taufe gehoben werden. „Nach dem Krieg war das Verlangen die Volksbildung zu heben, sehr groß“, bestätigte Simon Terzer, Historiker und Archivar aus Lana, auf der Vollversammlung der Volkshochschule im Waltherhaus in Bozen.
Stunden leicht rückläufig
Oswald Rogger, Präsident der VHS, präsentierte die neuesten Zahlen und Statistiken. Erstmals seit Jahren war zwar die Anzahl an Weiterbildungsstunden im vergangenen Jahr leicht rückläufig, das Jahr verlief aber insgesamt erfolgreich. „Der allgemeine Trend zum Erlernen einer Fremdsprache ist nach wie vor spürbar“, meinte Rogger. Die Nachfrage an Unterricht auf Englisch, Italienisch und Französisch ist konstant hoch.
Mehr als 6000 Weiterbildungsstunden entfallen auf diesen Bereich. Es folgen Kurse und Seminare aus dem Bereich Gesundheit und dem Bereich Freizeit. Sowohl das Wissen um verschiedene Belange der Gesundheit, als auch die Betätigung zur Erhaltung der Gesundheit im Sinne der Prävention nehmen eine eminente Rolle in der Tätigkeit der VHS ein. Besonders beliebt sind auch die Kulturreisen und Exkursionen, die alle gut angenommen werden.
Lehrgänge und Reihen
Sehr erfolgreich waren auch die Reihen bzw. Lehrgänge wie z.B. Presseakademie, Vereinsmanagement und „Psychologie kompakt“.
Wertvoll ist auch die umfangreiche Tätigkeit für Menschen mit Beeinträchtigung („Integrierte Volkshochschule“), welche auch dieser Personengruppe eine Teilhabe an
Weiterbildung und sinnvoller Betätigung ermöglicht.
Robert Nicolussi, Revisionsdirektor des Raiffeisenverbandes, lobte in seinem Statement die Arbeit der VHS. So meinte der ausgewiesene Rechnungsprüfer, es sei erfreulich, dass die VHS eine gesunde wirtschaftliche Gebarung aufweise und somit auf soliden Beinen stehe.