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„Mein Auto fährt mich zur Arbeit“

Vor kurzem fand im Safety Park, Pfatten, die Fachtagung „Silicon Südtirol – Wohin bewegen wir uns?“ statt. Bei der Veranstaltung, die vom Wirtschaftsverband der Handwerker und Dienstleister (lvh) organisiert wurde, trafen internationale Forscher und Wissenschaftler zusammen, die den Straßenverkehr revolutionieren wollen.

Zentrales Thema der Fachtagung war die Elektromobilität und das vollautomatisierte Fahren. Was für viele nach Utopie klingt, kann bereits in den kommenden Jahren alltäglich werden, darüber waren sich die Gastreferenten einig.

Sybille Rizzolli: von Montan ins Silicon Valley

Tesla Motors, eines der führenden Unternehmen im Bereich der Elektromobilität, arbeitet schon seit Jahren an einem serienmäßig produzierbaren und alltagstauglichen E-Wagen für die breite Masse. Mittlerweile ist das Autohaus mit Sitz im Silicon Valley, dem Start-Up Mekka in Kalifornien, seinem Ziel sehr nahe gekommen. "Aber aller Anfang ist schwer, auch im Hause Tesla", erinnert sich Sybille Rizzolli. Die junge Südtirolerin war lange Zeit Marketing Managerin von Tesla und weiß, wie chaotisch und arbeitsintensiv die erste Zeit bei Tesla war: "Ich hatte nicht mal einen eigenen Tisch, jeder arbeitete, wo gerade Platz war. Überstunden waren ganz normal, wenn nicht sogar notwendig, um das gemeinsame Ziel zu erreichen", sagte sie. 90 Prozent der Start-Ups scheitern, aber für Tesla hat sich die harte Arbeit gelohnt: Das Model S war ein voller Erfolg und 3 Tage nach Ankündigung des Model 3, Teslas erstem Mittelklasse-Wagen, sind bereits rund 300.000 Vorbestellungen eingegangen. Das Südtiroler Handwerk könnte im Bereich Flexibilität und technische Innovationen, viel vom Silicon Valley lernen, meint Rizzolli.

Vollautomatisiertes Fahren: Technik sehr weit fortgeschritten

Dass E-Mobilität auch für Handwerker in Südtirol äußerst interessant sein kann, bekräftigte Gereon Mayer von der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, der zweite Gastreferent der Tagung. Auf die Frage, ob die heutigen Elektromotoren auch im Stande wären, Marmor mit einem Gewicht von 30 Tonnen den Berg hinunter ins Tal und wieder hoch zu befördern, schmunzelte er. Dies sei seiner Meinung nach kein Problem, da die Technik bereits weit fortgeschritten sei. Mayer bestätigte ebenfalls, dass auch vollautomatisiertes Fahren bald Realität sein wird.

Die neuesten Fahrzeuge beinhalten bereits mehrere Fahr-Assistenzsysteme, die in Zusammenhang mit der vollständigen Erfassung der Umwelt durch Sensoren und Kameras und Vernetzung mit den Autos im näheren Umfeld, in Zukunft vollautomatisiertes Fahren ermöglichen können. Dafür bedarf es jederzeit einer zentimetergenauen Bestimmung des Standorts des Wagens; welche komplexen Berechnungen die Grundlage dafür bilden, erklärte Reiner Jäger, von der University of Applied Science in Karlsruhe. Dank der Arbeit seines Teams ist ein selbstfliegendes Lufttaxi bereits auf Testflügen in Dubai.

Erster selbstfahrender Shuttle bereits im Einsatz

Wie vollautomatisiertes Fahren in der Realität aussieht, konnten die TeilnehmerInnen der Fachtagung selbst erfahren. Ein selbstfahrender, vollautomatisierter Personenshuttle mit Platz für bis zu 15 Personen drehte im Safety Park seine Runden und alle Interessierten durften einsteigen und mitfahren.

Dieses hochmoderne Transportmittel namens Navya Arma ist bereits in Sion (Schweiz) im Einsatz und wird in Städten auf der ganzen Welt getestet. Bereits 170.000 Personen wurden damit sicher an ihr Ziel gebracht. In vollautomatisiertem Fahren liegt die Zukunft und alle GastreferentInnen sind sich einig, dass der Straßenverkehr dadurch sicherer wird: 90 Prozent der Unfälle beruhen nämlich auf Fehler des Fahrers.