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Mit Corona im Dienst

Hubert Obwegs, Direktor der Cassa Raiffeisen Val Badia, kennt die Coronakrise nicht nur als Direktor einer Bank. Er hat die Krankheit persönlich durchgemacht. Seit wenigen Tagen ist er fieberfrei. Wie es ihm gelang, diese Krise in mehrfacher Hinsicht zu bewältigen.

Raiffeisen Nachrichten: Wie geht es Ihnen?

Hubert Obwegs: Mir geht es wieder gut, ich habe kein Fieber mehr. Derzeit bin ich noch in häuslicher Quarantäne und warte auf hoffentlich negative Testergebnisse.

Sie haben die Coronakrise nicht nur als Direktor der Raiffeisenkasse Val Badia miterlebt, sondern als Direktbetroffener. Wie ist es Ihnen in den letzten Wochen ergangen?

Hubert Obwegs: Mir ist es trotz allem noch relativ gut ergangen. Ich konnte mich zu Hause von der Infektion erholen. Die Symptome, welche mich betroffen haben, waren Fieber und Husten und die haben 14 Tage lang angedauert. Es war eine anstrengende und kraftzehrende Zeit, aber ohne Schmerzen oder andere Belastungen.

 

Wie haben Sie erfahren, dass Sie am Coronavirus erkrankt sind?

Hubert Obwegs: Am Freitag 13. März hatte ich am Abend nach der Arbeit erste Anzeichen von Fieber, die in den Folgetagen hartnäckig andauerten. In Absprache mit meinem Hausarzt wurde dann ein Test veranlasst, der unsere Befürchtungen leider bestätigt hat.

Was war für Sie die größte Herausforderung in der Zeit Ihrer Quarantäne?

Hubert Obwegs: Herausforderung war es keine, man nimmt es hin. Belastend sind die Ungewissheit und die Nachrichtendienste, die schwer auf das Gemüt eines Erkrankten wirken. Ich persönlich habe versucht, mich von Nachrichten und sozialen Medien soweit als möglich abzuschotten.

Was haben Sie am meisten vermisst?

Hubert Obwegs: Man vermisst eigentlich alles was man bislang hatte, die Arbeit, die sozialen Kontakte, die Freunde, die Freizeitgestaltung. Das Bewusstsein, dass es einfach so ist und die entsprechende Einstellung zur Tatsache erleichtern die Situation.

Wie ist es Ihnen gelungen, trotz Erkrankung weiter zu arbeiten?

Hubert Obwegs: Es war natürlich ein eingeschränktes Arbeiten. Mir war es jedoch wichtig mit meinen Mitarbeitern in Verbindung zu bleiben und den Kontakt nicht zu verlieren. Die Arbeit weiterhin zu koordinieren war nur dank der verlässlichen Mitarbeiter auf allen Ebenen und den erfahrenen und entscheidungsfähigen Führungskräften möglich. Diese haben weitgehend autonom gearbeitet und in Eigenverantwortung Entscheidungen getroffen. Es wäre für mich nicht machbar gewesen, bei jeder Entscheidung konsultiert zu werden. Ausschlaggebend war auch die neue N4-Plattform, die es uns ermöglicht hat, mobil von zu Hause zu arbeiten. Gar einige Mitarbeiter haben diese Form der Arbeit zuhause genützt.

Und warum haben Sie das gemacht?

Hubert Obwegs: Ein beschränktes Arbeiten zuhause war und ist möglich. Es hat mich nicht übermäßig belastet. Ich konnte meine Mitarbeiter unterstützen, wenn sie meine Hilfe brauchten. Es ist auch wichtig, den Betrieb stets effizient aufrecht zu erhalten und dazu braucht es auch die entsprechenden Genehmigungen, die dem Direktor delegiert sind.

Was nehmen Sie persönlich mit aus dieser doch sehr herausfordernden Zeit?

Hubert Obwegs: Zuallererst schätzt man die Gesundheit als unser größtes Gut. Beruflich wird die Organisation des Betriebs auf den Prüfstand gesetzt. Mehrere Infektionen im Hauptsitz haben ein gutes Notfallmanagement gefordert. Dazu gehören die Abbestellung in Heimarbeit, das Management der Krankheitsfälle in Zusammenarbeit mit der Sanitätseinheit, die Sicherstellung der notwendigen Dienste. Dies ist alles sehr gut gelungen, dank des Einsatzes der verantwortlichen Führungskräfte.

Was haben Sie aus dieser Erfahrung gelernt?

Hubert Obwegs: Persönlich habe ich vor allem gelernt, Geduld zu haben. Beruflich durfte ich erfahren, wie krisenresistent ein gut organisierter Betrieb sein kann und welche Energien freigesetzt werden.

Wie lange wird es aus Ihrer Sicht dauern, dass Sie wieder in den „normalen Alltag“ zurückkehren können?

Hubert Obwegs: Ich hoffe, am 20. April wieder in die Bank zurückkehren zu können, der „normale Alltag“ wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Wie lange weiß ich nicht, hoffentlich nicht zu lange.

Werden Sie nach dieser Erfahrung in Ihrem Leben etwas ändern?

Hubert Obwegs: Während so einer Auszeit entwickelt man gute Vorsätze, inwieweit diese dann umgesetzt werden, ist zu sehen. Das Bewusstsein für das Wesentliche und die schönen Dinge dürfte geschärft werden. Mit Sicherheit kann ich behaupten, dass in unserer Raiffeisen-Welt schon vor dieser Krise Werte gelebt wurden, die weiterhin unverändert ihre Wichtigkeit behalten.