I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
Raiffeisenverband | Wein
|

„Qualität ohne Kompromiss“

Seit Juni ist Hannes Munter neuer Kellermeister der Kellerei Eisacktal. Er möchte nicht nur auf Bestehendes aufbauen, sondern auch neue Akzente setzen und in Zukunft in der höchsten Liga der Südtiroler Weinproduzenten mitspielen.

Der gebürtige Rittner folgt auf Thomas Dorfmann und war bereits einige Zeit als zweiter Kellermeister in der Kellerei Eisacktal tätig. Zuvor war er zehn Jahre zweiter Kellermeister und Weinbauberater in der Kellerei Bozen.

Sie bilden gemeinsam mit Obmann Peter Baumgartner und Geschäftsführer Armin Gratl ein junges Führungsteam. Wohin möchten Sie die Kellerei führen?

Munter: Wir haben viele Ideen und Pläne, als erstes ist es uns aber wichtig, das Bestehende weiterzuführen. Wir wollen interessante, charaktervolle Wein machen, die den mineralischen Boden mit den verschiedenen Gesteinsarten im Eisacktal widerspiegeln. Und wir wollen unseren Mitgliedern mit ihren etwa 165 Hektar Weinfläche eine Zukunftsperspektive bieten.

Was bedeutet das Leitmotiv der Kellerei "Qualität ohne Kompromisse - vom Weinbau bis in die Flasche" genau?

Munter: Das bedeutet unter anderem, dass der Weinbau vom Rebschnitt, der Laubarbeit, der Bodenbearbeitung bis hin zum fertigen Wein gemeinsam mit unseren Mitgliedern so geführt wird, wie wir uns das vorstellen. Dazu gehört eine schonende und traubengerechte Verarbeitung, um das entsprechende Aroma, die Struktur und Geschmeidigkeit für Topweine zu erreichen. Beispielsweise gilt für unsere Qualitätsgruppe, die Aristosgruppe, mit 55 bis 65 Doppelzentner niedrigere Hektarerträge als im restlichen Südtirol.

Die Kellerei produziert heute viele verschiedene Weißweine. Gibt es hier Pläne, mehr auf einzelne Weißweine zu setzen?

Munter: Also direkt Pläne, den Sortenspiegel zu reduzieren, gibt es nicht. Aber klar, die Eisacktaler Kellerei steht für die Sorten Kerner und Silvaner, das sind unsere Leitsorten und werden es auch in Zukunft bleiben. Nichts desto trotz muss man auch offen sein andere Sorten, um sich international gut zu positionieren.

Müller-Thurgau gilt als eher schwierige Sorte. Wie sind hier die Zukunftsperspektiven?

Munter: Der Müller-Thurgau ist eine leichte, trinkige und feine Sorte, nichts desto trotz hat er einen schwierigen Stand auf dem Markt, auch aufgrund der Konkurrenz aus dem Trentino. Hier müssen wir schauen, in wie weit wir das besser in den Griff bekommen.

Die Kellerei produziert mit "Isaras Brut" einen eigenen Schaumwein, welche die Idee steckt dahinter?

Munter: Der Isaras Brut - etwa 80 Prozent Müller-Thurgau-Trauben und 20 Prozent Silvaner-Trauben - ist ein hochwertiger, leichter und aromatischer Schaumwein, der keine Konkurrenz zum Südtiroler Sekt bildet, sondern wenn schon eine Alternative zum sogenannten Prosecco ist, der in Südtirol sehr viel getrunken und zum Teil auch sehr billig verkauft wird.

Wo sehen Sie die Kellerei Eisacktal in einigen Jahren?

Munter: In Zukunft möchten wir in der höchsten Liga der Südtiroler Weinproduzenten mitspielen, ich glaube, wir sind mit unseren charaktervollen Weißweinen da schon auf einen guten Weg dahin. Ebenso sehen wir es als Aufgabe, unseren Mitgliedern in Zukunft ein entsprechendes Einkommen zu garantieren - wir haben sehr viele Nebenerwerbsbauern, die also einen halben Hektar bewirtschaften, und in Zukunft möchten wir gerne, dass sie nicht einer zweiten Arbeit nachgehen müssen und den Weinbau als Nebenerwerb betreiben, sondern, dass sie wirklich sagen können, mit zwei bis drei Hektar Weinbau zu Hause kann ich leben, kann ich meine Familie ernähren.

Die Kellerei Eisacktal produziert heute zu 95 Prozent Weißweine. Mit Fenja Hinz steht dem neuen Kellermeister Hannes Munter übrigens eine Frau als zweite Kellermeisterin zur Seite.

 

Interview: Thomas Hanni