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Sozialgenossenschaft JAI: Arbeit für ein selbstbestimmtes Leben

JAI ist eine Sozialgenossenschaft mit Sitz in Bruneck und steht für Jugend, Arbeit und Integration. Hier finden junge Menschen, die Schwierigkeiten haben sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, einen Praktikums- oder Arbeitsplatz.

Stefano Mariucci, Robert Jungmann und Martin Stanuovo sind sozial engagiert. Vor drei Jahren haben sie die Sozialgenossenschaft JAI mit Sitz in Bruneck gegründet und bieten Menschen mit psychischen und/oder physischen Problemen einen Platz, um sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Die Genossenschaft wurde neu gegründet, nachdem die Sozialgenossenschaft EOS den Bereich Arbeitseingliederung (Tätigkeitsbereich B) eingestellt hatte. Robert Jungmann, Geschäftsführer der Sozialgenossenschaft, blickt zurück: „Wir haben diese Genossenschaft gegründet, damit Menschen, die sich am freien Arbeitsmarkt schwerer tun, aufgehoben sind. Wir wollen ihnen eine Chance geben, dass sie einen Arbeitsplatz erhalten, bei uns angestellt bleiben und ihre Fähigkeiten weiter verbessern. Dies, mit dem Ziel ihre Eingliederung in die Arbeitswelt weiter zu fördern, wenn nicht überhaupt zu ermöglichen.“ Schulabbrecher finden in der JAI genauso einen Platz wie Menschen, die vom Arbeitsamt, vom Sozialdienst oder dem Dienst für Abhängigkeit vermittelt werden. Manche benachteiligte Mitarbeiter bleiben länger, manche nur für einige Monate, manche bis sie einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben.

Die Sozialgenossenschaft JAI beschäftigt Angestellte und Fachkräfte in Jahres- oder Saisonstelle. Ein normaler Arbeitstag beginnt in der Werkstatt im Gedi Center in Bruneck. Hier befinden sich auch die nötigen Maschinen und Geräte. Die Arbeit selbst findet zum Großteil im Freien statt. Martin Stanuovo ist für den Bereich Gartenservice und Hausmeisterdienst zuständig: „Wir übernehmen Setzarbeiten und tauschen Blumen, Bäume und Hecken aus oder legen sie neu an. Wir stutzen und fällen auch Bäume, erledigen Strauch- und Heckenschnitt, Mähen den Rasen, usw. - also alles, was an Gartenarbeit und darüber hinaus anfällt.“ Gefragt ist auch der Hausmeisterdienst. Darunter fallen Kleinreparaturen und Instandhaltungsarbeiten, Entrümpelungen von Garagen, Kellern, Dachböden und Gebäuden, Umzugshilfen, Malerarbeiten, Errichtung und Reparatur von Umzäunungen, Montage und Reparatur von Möbeln, Lampen, Anschluss von elektrischen Geräten, Inspektion der haustechnischen Einrichtungen und technischen Anlagen und vieles mehr. Zum Kundenstock zählen Firmen genauso wie Private. Ein weiteres Standbein der Sozialgenossenschaft JAI ist die Instandhaltung von Radwegen mit den entsprechenden Kontrollfahrten, Reinigungen, Mäharbeiten, Strauch- und Baumschnitten, Errichten und Instanthaltung der öffentlichen Einrichtung (wie Zäune, Sitzmöbel, Beschilderungen, Brücken) und allem, was weiters noch anfällt. Ein Reinigungsdienst ist derzeit in Aufbau.

Gearbeitet wird vor allem in den Sommermonaten. Dies hängt mit den klimatischen Verhältnissen im Pustertal zusammen. In den Wintermonaten übernimmt das Team der JAI auch Winterdienste und in Zukunft könnten weitere Dienste dazukommen. Für die Menschen, die hier arbeiten, ist die Vielfalt der Bereiche ein besonderer Vorteil: sie erhalten Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche und können erproben, wo ihre Stärken und Interessen liegen. Demzufolge können sie in diesen Tätigkeiten bestärkt und weitergebildet werden. Da es sich um körperlich schwerere Arbeiten handelt, sind in der JAI vorwiegend junge Männer beschäftigt.

Warum sich die drei Initiatoren für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden haben, erklärt Obmann Stefano Mariucci: „Die Genossenschaft ist die geeignetste Form für diese soziale Tätigkeit. Wir haben uns dabei für eine offene Genossenschaft entschieden, damit auch andere Interessierte die Möglichkeit haben mitzumachen und die Idee, unabhängig von unserer Beteiligung, weitergetragen wird. Unser prioritäres Ziel ist es, jungen und junggebliebenen Menschen mit jeglicher Form von Benachteiligung eine Chance zu bieten, wieder in die Arbeitswelt einzusteigen oder ihnen den Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen.“

    Die Zusammenarbeit zwischen benachteiligten Menschen und Fachkräften funktioniert sehr gut, wie Robert Jungmann betont, auch wenn es manchmal herausfordernd sein kann: „Es kann sein, dass am Morgen alles tadellos funktioniert, alle sind guter Laune und dann benötigt es manchmal nur eine nichtige Kleinigkeit – auch nur eines Einzelnen - und plötzlich funktioniert gar nichts mehr. Da wir uns aber, gleich wie die anderen Wirtschaftsteilnehmer, auf dem freien Markt bewegen, müssen wir die Aufträge erledigen, ganz egal wie. Das heißt, wenn bei uns ein Mitarbeiter ausfällt, müssen die anderen von uns dies abdecken bzw. auffangen. Die Termine sind in jedem Fall einzuhalten und eine fachgerechte Arbeit muss garantiert werden. Nur so ist es möglich auf Dauer zu überleben und den Dienst auch weiterhin zu garantieren.“ Und daher sei es mitunter schwierig preislich mitzuhalten. Robert Jungmann weiter: „Denn wir haben Ausfälle, die es in anderen Firmen nicht gibt. Der Spagat zwischen dem sozialen Grundgedanken und der Wirtschaftlichkeit treibt uns ständig um. Dies ist für die Sozialgenossenschaft JAI die große Herausforderung.“

    Um das wirtschaftliche und soziale Konzept auf einen Punkt zu bringen ist viel Engagement und Begeisterung gefragt. Doch trotz all den Herausforderungen gibt es immer auch Erfolgserlebnisse: „Wenn man sieht, dass die Leute glücklich sind, dass sie es wertschätzen, was wir tun, gibt uns das viel zurück. Zudem unterstützen wir drei uns gegenseitig sehr“, hebt Robert Jungmann hervor und verweist darauf, dass das Team auch Unterstützung von einer Sozialbetreuerin bekommt, die für die Organisation arbeitet. Sie bietet Mediation, Beistand und Hilfe und ist auch den Fachkräften eine große Stütze bei herausfordernden Situationen. Und das wiederum kommt allen Beteiligten zugute.

    Infos über die Sozialgenossenschaft JAI finden Sie auf der Homepage.

    • Adresse: Herzog Sigmund Straße 1, 39031 Bruneck
    • Telefon:  +39 371 463 66 39
    • E-Mail: info(at)jai.bz