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Raiffeisenverband | Sonstige
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Veränderungen werden greifbar

Das Jahr 2018 wird für die Raiffeisenorganisation zu einem entscheidenden Jahr. Nicht nur die Reform der Raiffeisenkassen wird spürbar, sondern auch im Raiffeisenverband weht ein starker Wind der Veränderung.

Mit der in nächster Zeit zu erwartenden Genehmigung zur Bildung der genossenschaftlichen Bankengruppe der Raiffeisenkassen Südtirol durch die Banca d'Italia tritt die Reform in die heiße Phase. Das bedeutet, dass nach der Hinterlegung des Einreichprojektes vergangenen Herbst heuer die organisatorischen und strukturellen Anpassungen und die umfassenden mit der Reform verbundenen Auflagen in den Raiffeisenkassen und in der Raiffeisen Landesbank als Spitzeninstitut konkret angegangen werden müssen. Somit beginnen die Auswirkungen der Reform zu greifen und die Änderungen werden konkret spürbar werden.

Landwirtschaftliche Genossenschaften

Strukturreformen sind aber auch bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften ein anhaltendes Thema. Vermehrt werden engere Vernetzungen und Kooperationen oder auch Fusionen angedacht und umgesetzt. Denn die Herausforderungen werden größer. Als Stichworte seien die Entwicklungen auf den globalen Märkten, die Agrarreform, die digitale Transformation, die ausgereizten Kostensenkungsmaßnahmen in Genossenschaften und Verbänden sowie nicht zuletzt die gesellschaftlichen Erwartungen zu Themen wie Pflanzenschutz, Gülle, Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft genannt.

Von Veränderungen, Neuerungen und Regulierungsmaßnahmen sind auch die Energiegenossenschaften betroffen, während sich etwa die Konsumgenossenschaften vor allem einem starken Verdrängungswettbewerb ausgesetzt sehen. Durch die jüngste Reform des gemeinnützigen Sektors (terzo settore) und der Neuregelung der Sozialunternehmen müssen sich auch die Sozialgenossenschaften teilweise neu positionieren. In diesem Sektor erwarten wir für die nächsten Jahre noch größere Veränderungen, wobei wir aber weiter mit zahlreichen Neugründungen rechnen.

In einem tiefgreifenden Veränderungsprozess befindet sich auch der Raiffeisenverband selbst. Als Genossenschaftsverband ist seine Tätigkeit auf die Entwicklung und Unterstützung der Mitgliedsgenossenschaften ausgerichtet. Durch die Reform der Raiffeisenkassen werden künftig Leistungen, die bisher der Raiffeisenverband erbracht hat, teilweise von der Raiffeisen Landesbank übernommen. Als Spitzeninstitut übernimmt sie auch die Leitung und Koordinierung der Raiffeisenkassen und verantwortet die künftige Strategie, während der Raiffeisenverband vermehrt als Dienstleister für die Kassen fungieren wird. Vor allem aufgrund dieser Veränderungen hat der Verband seine strategische Ausrichtung neu formuliert und der Verwaltungsrat hat vergangenen November das Strategiedokument "Strategie 2018 - 2020" genehmigt. Dieses enthält strategische Projekte, welche im Grunde eine Neukonzeption des Verbandes und seiner Leistungen beinhalten, und die über das etablierte Projektmanagement Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Neue Positionierung des Verbandes

Derzeit geht es darum, ein attraktives Zukunftsbild für den Raiffeisenverband zu erarbeiten und seine Rolle im Verbund neu zu definieren. Ziel ist es, den Verband als modernes und wettbewerbsfähiges Dienstleistungsunternehmen gegenüber Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern zu etablieren, ohne dabei das genossenschaftliche Fundament wie auch die Positionierung gegenüber der künftigen genossenschaftlichen Bankengruppe außer Acht zu lassen.

Das Kick-off für dieses Projekt fand Mitte Jänner im Raiffeisenhaus statt. In das Projekt werden Führungskräfte und Mitarbeiter des Verbandes sowie die Mitgliedsgenossenschaften miteinbezogen. In Zusammenarbeit mit dem Institute of Brand Logic - Markenentwicklung GmbH aus Innsbruck als Projektunterstützer und -begleiter sollen bis Jahresmitte Maßnahmen definiert und ein Masterplan entwickelt werden.

Neue Ausrichtung der IT

Ein zweites Projekt, das heuer im Rahmen der Strategie 2018-2020 angegangen wird, ist die Neuausrichtung der IT-Dienstleistungen des Raiffeisenverbandes, die auch in Zukunft ein zentrales Betätigungsfeld bilden werden. Mit der Hauptabteilung Raiffeisen Informationssystem und den Tochtergesellschaften RUN AG und ROL GmbH ist der Raiffeisenverband ein mehrfacher IT-Dienstleister.

Die Reform der Raiffeisenkassen und die volle Übernahme der Sparkassen-Aktienanteile an der RUN AG durch den Raiffeisenverband im Vorjahr machen eine neue IT-Ausrichtung sinnvoll und notwendig. Dabei geht es darum, neue Synergien zu schaffen und u. a. die IT-Dienstleistungen nach getrennten Zielmärkten auszurichten: einerseits bankenspezifische IT-Dienstleistungen für die Raiffeisenkassen und anderseits IT-Dienstleistungen für den offenen Markt mit spezifischen Lösungen für die Genossenschaften. Noch heuer sollen für diese getroffene Grundsatzentscheidung die entsprechenden Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Neben diesen beiden Projekten, die im Grunde die Basis für die Neupositionierung des Verbandes darstellen, umfasst die Strategie noch weitere Projekte wie zum Beispiel "Die Organisation des Raiffeisenverbandes", die ebenso in nächster Zeit angegangen wird.

Notwendigkeit des Wandels

Ich bin überzeugt, dass wir die Zeichen der Zeit und die Notwendigkeit des Wandels nicht nur rechtzeitig erkannt und in die richtigen Wege geleitet haben, sondern dass wir als Raiffeisenverband innerhalb der Raiffeisenorganisation heute in Bezug auf die Erneuerungs- und Reformbereitschaft durchaus eine Vorreiterrolle einnehmen. Mit den eingeleiteten Weichstellungen möchten wir unserem Anspruch, die Führungsrolle im Verbund einzunehmen und Entwicklungen zu gestalten, weiterhin gerecht werden und die Rolle des Verbandes als tragende Säule der Raiffeisenorganisation auch für die Zukunft sichern.

Paul Gasser: "Wir wollen ein attraktives Zukunftsbild für den Raiffeisenverband erarbeiten."