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Vereinte Vinschger Vielfalt

Über dem Eingang des Vinschger Bauernladen prangt das Logo mit den 3 „V“s. In dieser Abkürzung verbirgt sich zugleich das Konzept des Vinschgauer Bauernladen: Vereinte Vinschger Vielfalt.

Was vor 12 Jahren mit neun Mitgliedern begann, ist heute ein Erfolgskonzept.

Christina Hanni Bernhart ist die Obfrau der landwirtschaftlichen Genossenschaft Vinschger Bauernladen. Im Interview spricht sie über die ursprüngliche Geschäftsidee und warum ihr die Sozialbilanz des Ladens so wichtig ist.

Wie ist die Idee zu dieser Genossenschaft entstanden?

Hanni BernhartDie Ausgangsidee war, die schönen und guten Produkte von den Bauern näher zu den Kunden zu bringen. Kunden haben heute nicht mehr die Zeit für ein einzelnes Produkt zu einem Hof hinzufahren und es sich dort abzuholen. Und daher wollten wir den Kunden entgegen kommen.

Wer sind die Mitglieder der Genossenschaft?

Hanni BernhartUnsere Mitglieder sind Bauern aus dem Tal, die frische Produkte zum Bauernladen bringen wie Marillen oder Kastanien oder Produkte selbst veredeln wie Speck, Schüttelbrot, Käse, Fruchtaufstriche, Tees oder Kräuter. Die Produkte kommen alle aus der Region, die meisten aus dem Vinschgau. Und Dinge, die es im Vinschgau nicht gibt, beziehen wir aus dem Ultental, dem Raum Meran und aus der Gegend von Bozen.

Wie viele Mitglieder hat die Genossenschaft heute?

Hanni BernhartDie Genossenschaft hat jetzt 111 Mitglieder und bietet im Laden rund 600 bis 700 unterschiedliche Produkte an.

Gibt es etwas, das besonders stark nachgefragt wird?

Hanni BernhartWas sehr gesucht wird im Bauernladen sind Speck und Kaminwurzen, Paarlbrot, aber auch das Obst aus unserer Region, die Kräuter, Tees, Fruchtaufstriche, also ich glaube die gute Mischung oder das vielfältige Angebot ist wichtig.

Welches waren die größten Herausforderungen der vergangenen zwölf Jahre?

Hanni BernhartAlso wir sind am Anfang mit neun Gründungsmitgliedern gestartet. Bei der Eröffnung des Ladens waren wir zwanzig Bauern. Inzwischen sind es 111 Bauern geworden. Der Laden hat sich jedes Jahr vergrößert und auch die Zahl der Mitarbeiter ist kontinuierlich angestiegen. Die größte Herausforderung war eigentlich immer die Führung der Genossenschaft und das sich immer wieder neu anzupassen müssen, weiter zu wachsen und alles organisatorisch gut auf die Reihe zu bringen. Am Anfang hat uns das alles ein bisschen überrollt, weil wir nicht damit gerechnet hatten, dass das Geschäft so gut läuft. In der Zwischenzeit hat die Genossenschaft einen Online-Shop dazu genommen und den Gastronomiebereich eingeführt. Der Kunde möchte auch etwas trinken, einen Saft, ein Glas Wein, einen Bauerntoast essen.

Welche Projekte sind für die Zukunft geplant?

Hanni BernhartWir versuchen die Qualität zu halten und möchten uns unterscheiden, weil wir ja nur Produkte von den Bauernhöfen bzw. den Obstgenossenschaften verkaufen - die beliefern uns mit Äpfeln, Marillen und Früchten. Wir haben auch Weingenossenschaften, die uns ihre Produkte liefern, weil wir sonst zu wenig hätten. Eine der größten Herausforderung wird sein, keine weiteren Produkte ins Sortiment zu nehmen, sondern sich wirklich nur auf die Produkte von Bauernhöfen zu konzentrieren. Wir möchten uns da immer weiter verbessern und mit dem ständigen Wachsen zurechtkommen. Bereits in der Vergangenheit haben wir neue Ideen aufgegriffen, den Laden erneuert, das Lager vergrößert, die Fotovoltaik-Anlage gebaut. Inzwischen gibt es hier auch eine Klimatisierung mit Wärmerückgewinnung, also unsere Abwärme wird umgewandelt in Kälte und im Winter wird die Abwärme für die Heizung hergenommen.

Warum haben Sie sich für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?

Hanni BernhartDie Genossenschaft - glauben wir - ist eine gute Form diese Produkte anzubieten und bringt für den Betrieb schon zahlreiche Vorteile: Unsere Mitglieder fühlen sich verbunden, sie wissen, das ist ihre Genossenschaft, das ist ihr Laden. Das gesamte Konzept kann nur so gut funktionieren, wie ihre Produkte sind, die sie bringen. Für uns ist die Genossenschaft die optimale Form den Betrieb zu führen.

Besonders stolz sind wir auf unsere Sozialbilanz wir generieren unseren Umsatz zu 90 Prozent hier im Tal. Kurze Wegen und Kreisläufe: die Produkte wachsen hier, werden hier veredelt und verkauft. Davon profitieren wir alle. Lediglich Steuern und Abgaben werden abgeführt und gehen nach außen, der Rest bleibt hier im Tal und in der Region.