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Viktor Peintner: Ein Leben für die Landwirtschaft

Viktor Peintner und Landwirtschaft waren immer schon eins. Bereits als Kind haben er und seine fünf Geschwister am elterlichen Hof mitgearbeitet. Weil ihm das Lernen leicht fiel, hätte er nach der Mittelschule studieren sollen. Er entschied sich für die landwirtschaftliche Oberschule und wurde Bauer. Bereut hat er es nie, auch wenn sich in der Landwirtschaft im Verlauf der Jahre vieles geändert hat.

Die Begeisterung für die Landwirtschaft und die Liebe zur Natur hat Viktor Peintner von seinen Eltern mitbekommen: „Wir haben gelernt, mit der Erde zu arbeiten und sparsam zu sein. Das ist bis heute so“, sagt Peintner. Sein Vater, eigentlich Metzger, kam aus einer Arbeiterfamilie. Die Mutter hatte einen kleinen Hof mit zwei Kühen und musste alles allein machen. „Wir mussten die Ähren zusammenklauben, damit ja keine Ähre zurückblieb“, erinnert er sich.

Der eigentliche Haupterwerb an seinem Hof, den er vor zwei Jahren seinem ältesten Sohn übergeben hat, ist die Milchwirtschaft. Die Milch der 30 Kühe wird abgeholt, und an die Genossenschaft Bergmilch Südtirol in Bruneck, geliefert. Die angebauten Kartoffeln hingegen verkauft der heute 66-Jährige direkt ab Hof an Private, Gasthäuser, Hotels und Schutzhütten.

Über 45 Jahre war Viktor Peintner neben seinem Hauptberuf als Bauer ehrenamtlich für verschiedene Gremien, unter anderem für den Südtiroler Bauernbund, tätig. Im Rückblick möchte er diese Erfahrung nicht missen: „Gerade im Bauernbund, als es um Schlichtungen und Problemlösung ging, habe ich gesehen, wie Nachbarn untereinander streiten oder oft wegen einer Kleinigkeit ganze Generationen nicht miteinander reden“, erinnert er sich. Dass zu Hause alles gut lief, hat ihm die Kraft gegeben, um für andere unterwegs zu sein.

Peintner ist bekannt als Mann mit Handschlagqualität. „Wenn ich Ja gesagt habe, dann ist es bei diesem Ja geblieben“, sagt Peintner. Auch Aufrichtigkeit war ihm immer wichtig, selbst bei weniger guten Nachrichten: „Man weiß, wie man dran ist“, ist er heute noch überzeugt. Er habe es immer so gehalten, egal ob zu Hause bei den Kindern, in der Nachbarschaft, bei Vereinen oder später, als er mit Politikern zu tun hatte. Zu guter Letzt hätten ihn alle für seine Geradlinigkeit gedankt. Das war auch heuer im Frühjahr so, als er vom Bauernbund das goldenen Ehrenzeichen überreicht bekam. Über die zahlreichen Danksagungen war er freudig überrascht: „Das hätte ich mir in der heutigen Zeit wirklich nicht erwartet.“ Ihm zufolge gibt es das nur in der Landwirtschaft.

Blickt er heute auf sein Leben zurück würde er vieles wieder genauso machen: „Ich würde vielleicht mehr für die Familie da sein. Wenn ich heute mit den Kindern spreche, sagen sie immer: „Du und Mama habt uns die Grenzen aufgezeigt und innerhalb dieser durften wir uns frei bewegen.“

Vom Südtiroler Genossenschaftswesen hält er viel und denkt dabei nicht nur an die landwirtschaftlichen Genossenschaften: „Wenn ich heute an die Wohnbau- oder die Konsumgenossenschaften denke, da ist der Raiffeisengedanke so richtig verwurzelt. Er hat die 200 Jahre überdauert und ist herangereift. Ich würde sagen, das Genossenschaftswesen funktioniert bei uns perfekt. Vor allem aber sind wir von Skandalen und Lumpereien verschont geblieben.“ Südtirol hat ihm zufolge großes Glück gehabt, in den letzten 40, 50 Jahre Politiker mit Weitsicht zu haben, die den Bereich Landwirtschaft so lebenswert gestaltet haben: „In keiner Provinz in ganz Europa ist die Landwirtschaft so stabil wie bei uns“, so Peintner.

Um die Zukunft der Südtiroler Landwirtschaft macht er sich keine Sorgen. Wenn Kinder in die Landwirtschaft hineinwachsen und der Hof früh genug übergeben wird, gelingt auch die Hof-Übergabe. Er kennt zahlreiche jungen Bäuerinnen und Bauern, die aktiv und begeistert Landwirtschaft betreiben: „Mehr Sorge habe ich da schon mit der ganzen Bürokratie und den Auflagen, das ist das größere Problem als alles andere“, meint er abschließend.