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Warum sich Jugendliche nicht für traditionelle Finanzprodukte interessieren

Eine in der Abgeordnetenkammer in Rom veröffentlichte Studie der Assimoco Gruppe zeigt, wie es um das Finanzwissen der Italienerinnen bestellt ist. Sie zeigt anhand eines Beispiels aus Südtirol auch, dass es alternative Formen der Geldanlage gibt.

In Sachen Finanzkompetenz gibt es unter den Italienerinnen und Italienern einen Aufholbedarf. Dies geht aus der vor kurzem in der Abgeordnetenkammer in Rom veröffentlichten Studie der Assimoco Gruppe hervor.Demnach haben die Negativschlagzeilen über die in Schieflage geratenen Banken, die Wirtschaftskrise und die mangelnde Finanzkompetenz unter den italienischen Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen in italienische Finanzprodukte erschüttert.

Mit dem Programm Neo-Welfare versucht die zur Genossenschaftsbewegung dazu gehörende Versicherungsgruppe Assimoco, Wege zu finden, um die Gruppe der Sparer für den bewussten Umgang mit Spareinlagen zu sensibilisieren.Die Erhebung unter den italienischen Konsumentinnen und Konsumenten bestätigt, dass Finanzkompetenz vor allem Männern zuzuordnen und im Bevölkerungsschnitt insgesamt niedrig ist. Frauen und Jugendliche, vor allem jene, die zwischen 1980 und 2000 geboren sind, hätten in diesem Bereich das größte Aufholpotential.

Dass Jugendliche sich nicht für traditionelle Finanzprodukte interessieren, liege vor allem an drei Dingen:

  • Zum ersten haben sie ein geringes Vertrauen in traditionelle Finanzinstitute,
  • zweitens nützen sie lieber Online-Ressourcen und verfügen
  • drittens über eine geringes Finanzwissen.

Der Geschlechterunterschied in Sachen Finanzkompetenz ist ebenfalls auffällig: nur 30 Prozent der Frauen sind in Finanzdingen kompetent. Dem gegenüber steht ein Anteil von 45 Prozent bei Männern, ein gender gap von 15 Prozentpunkten.

Die weiteren Ergebnisse aus der Untersuchung zeigen, dass rund zwei Drittel der Familienoberhäupter keine Ressourcen in Finanzprodukte investieren möchten, sondern ihr Geld lieber zu Hause im Tresor aufbewahren. 78,4 Prozent von ihnen gibt zu, dass es nicht einfach sei zwischen der optimalen Verwendung und den verfügbaren Anwendungen auszusuchen. Auch hätten die meisten der Befragten aufgrund der Ereignisse rund um einige italienischen Regionalbanken negativ reagiert und Vertrauen in Finanzprodukte verloren.

Wie bereits im Vorjahr haben die Herausgeber des Berichtes versucht nicht nur Analysen und Zahlen zu veröffentlichen, sondern ganz konkret auch gelungene nationale und internationale Projekte anzuführen, die dazu beigetragen haben den Wohlstand (Welfare) der Bevölkerung zu erhöhen.

Eines der Projekte stammt aus Südtirol und wurde von Helmut Bachmayer, dem Präsidenten des Fördervereins Ethical Banking in Bozen, vorgestellt. Das Ethical Banking soll Bachmayer zufolge ein Gegenentwurf zur bekannten Finanzwelt sein: "Wir wollen durch eine bewusste Kehrtwendung ein menschenwürdiges, "gläsernes" und ehrliches "Banking" einleiten und gewähren Krediten, die auch sozialen und ökologischen Richlinien entsprechen. Damit geben wir den Sparerinnen und Sparer die Möglichkeit, ihre Gelder sinnvoll in die Realwirtschaft zu investieren. "Unsere Aufgabe ist es neue Formen von Spareinlagen und Finanzierungen aufzuzeigen und zu entwickeln."Als Beispiel nennt Bachmayer das Projekt Moserhof: hier können die Sparerinnen ihr Geld investieren und die Zinsen für das veranlagte Kapital in Naturalien ausbezahlt bekommen: Kartoffeln, Schafsfleisch oder Käse.

Dieses best practise Modell aus Südtirol hat großen Anklang gefunden, auch weil es nicht nur Familien eine gute Möglichkeit für bewusste Investitionen bietet.