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Wenn Kühe auf "Kuraufenthalt" sind

Der Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) hat vor Kurzem in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg, Burgeis, den Vinschger Berglandwirtschaftstag 2016 organisiert. Über 120 TeilnehmerInnen waren zur Fachtagung "Trockersteher - die oft vergessene Kuh im Stall" gekommen.

Eine trockenstehende Kuh ist eine Milchkuh in den letzten Wochen vor der Geburt ihres Kalbes. In dieser Zeit wird sie nicht mehr gemolken und somit "trockengestellt". Diese Zeit wird oft auch als Jahresurlaub oder Kuraufenthalt der Kuh bezeichnet, weil sich die Kuh nun erholen und auf die Geburt vorbereiten kann. Dass diese Phase besondere Aufmerksamkeit seitens der Bauern bedarf, betonte Tierarzt Walter Peinhopf in seinen Ausführungen: "Ein richtiges Management in der Trockenstehzeit ist die Grundvoraussetzung für einen optimalen Start in die Laktation", meinte der Tierarzt.

Unter diesem Motto: "Trockenstehzeit - Kuraufenthalt der Kuh" sollten demzufolge auch alle Maßnahmen, wie die Kontrolle und Therapie von Euter und Klauen, Körperkondition und Stoffwechsel erfolgen. Bauern müssten im Haltungsbereich auf guten Kuhkomfort und saubere Liegeflächen achten. Auch eine besondere Fütterung der Tiere sei dem Tierarzt zufolge notwendig, um sie gesund und mit vollem Leistungspotential in die neue Laktation zu bringen.

Haltungsbedingungen von trockenstehenden Kühen

Josef Gräber, Berater Bauwesen BRING, erläuterte die Details zu den Haltungsbedingungen von trockenstehenden Kühen. Dabei ging es um die Liege- und Fressplatzbereiche von trächtigen Kühen, die besonders weich, trittsicher, rutschfest, trocken und gut belüftet sein sollten. Es ging auch um die Merkmale von Abkalbeboxen (Liegefläche/GVE mind.10m², keine Seitenlänge unter drei Meter, keine geschlossene Wand) und um Tränken. All diese Dinge müssten an die Bedürfnisse der tragenden Kühe angepasst werden.

Der Betriebsleiter Stefan Höllrigl stellte mit "Melsmühl" einen Betrieb vor, der all diese Dinge bereits umgesetzt hat und daher in Bezug auf Tiergesundheit besonders innovativ sei. Im Anschluss an die fachlichen Inputs fand eine Fachdiskussion statt, die der Geschäftsführer von BRIMG, Christian Plitzner, moderierte.

Symbiose zwischen Landwirtschaft und Tourismus

Wenn es um Berglandwirtschaft geht, geht es immer auch um Milchwirtschaft und den Milchpreis, um Förderprogrammperiode und Symbiose zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Der beim Berglandwirtschaftstag anwesende Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler betonte, dass Südtirol über das Genossenschaftswesen gut aufgestellt sei: "Genossenschaften sind wichtig in den Phasen der Krise: mit Druck auf Landwirte, Unsicherheit, Milchpreis-Weiterentwicklung." Künftig will Schuler die Forschung in der Berglandwirtschaft vertiefen und weiter Projekte in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen, Laimburg und BRING vorantreiben.

In diesem Zusammenhang verwies auch der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus W. Moriggl, auf die vielseitigen Formen der Zusammenarbeiten und Synergien, die sich zwischen Landwirtschaft und Tourismus ergeben und die künftig noch besser genützt werden sollten.