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Wie Enrico Morando Italien zum Wachstum führen will

Vizeminister für Wirtschaft und Finanzen, Enrico Morando, informierte sich vor Kurzem persönlich im Raiffeisenhaus Bozen über das Raiffeisen-Genossenschaftswesen und sprach über die wirtschaftliche Entwicklung Italiens.

Enrico Morando ist kein Unbekannter im Raiffeisenverband. Hatte er sich doch - als zuständiger Vizeminister - bereits in den vergangenen Monaten stets für eine Südtiroler Sonderregelung ausgesprochen. Mit seiner Unterstützung ist es schließlich gelungen den entsprechenden Passus zur Bildung einer eigenen Bankengruppe für die Südtiroler Raiffeisenkassen im Gesetz zu verankern.

Nach Bozen ist Morando auf Initiative von Senator Hans Berger gekommen. Verbandsobmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Paul Gasser dankten dem Vizeminister zunächst für seine Unterstützung und stellten ihm dann das Raiffeisen-Genossenschaftswesens, das mit rund 370 Genossenschaften ein Drittel aller Südtiroler Genossenschaften stellt, vor: "Die Raiffeisen-Genossenschaften zeichnen sich durch Wachstum und Stabilität aus", sagte Verbandsobmann Herbert Von Leon. Die 47 Raiffeisenkassen und die Raiffeisen Landesbank sind mit einem Marktanteil von 49% bei den Krediten und von 50,1% bei den Einlagen die lokalen Marktführer. Mit einer Bilanzsumme von 18 Mrd. Euro und einem Gesamteigenkapital von über 3 Mrd. Euro sei die Raiffeisenorganisation ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Für Morando ein Beispiel, für ein erfolgreich umgesetztes genossenschaftliche Mutualitätsprinzip und lokale Wertschöpfung.

Raiffeisen-Prüfungssystem beugt Krisen vor

Eine Besonderheit im Raiffeisenverband fand besondere Beachtung des Ministers: das Raiffeisen-Prüfungssystems. Revisionsdirektor Robert Nicolussi erläuterte dem Vizeminister die Vorteile dieses in Italien in dieser Form einzigartigen Systems. Das unabhängige Raiffeisen-Prüfungssystem ist darauf ausgerichtet, die Stabilität und Leistungsfähigkeit des Raiffeisen-Systems zu garantieren. Durch präventives Aufzeigen von Schwierigkeiten in der Geschäftsgebarung der einzelnen Genossenschaft kann Krisen rechtzeitig vorgebeugt werden.

Vizeminister Morando sicherte bei seinem Besuch im Raiffeisenhaus die Unterstützung des Ministeriums zu, dass die Abschlussprüfungen bei den Genossenschaften auch weiterhin über das Raiffeisen-Prüfungssystem erfolgen können.

Wirtschaftswachstum vorantreiben, Steuern senken

Als das vorrangigste Ziel der Regierung bezeichnete Morando das Wirtschaftswachstum und die nachhaltige Stabilisierung des Haushaltes. Der Staat könne aber nur die Rahmenbedingungen schaffen. Als wichtigste Maßnahme formulierte Morando die Senkung der Steuerbelastung für Unternehmen, Produzenten und auf Arbeit. "

Die hohe Steuerbelastung ist einer der größten Hemmschuhe für das Wirtschaftswachstum", sagte Morando. Nur so sei Wachstum möglich. Italien brauche echte Strukturreformen und eine Justizreform. Es brauche eine langfristige politische Stabilität, die mit der Verfassungsreform in die Wege geleitet wurde. "Als zweitgrößte Wirtschaftsmacht nach Deutschland muss sich Italien bei seinen Reformbemühungen an europäischen Maßstäben und Dimensionen ausrichten", meinte Morando.

Die von der Regierung Renzis bereits eingeleiteten Reformen genügen ihm zufolge noch nicht um Italiens Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Man müsse den Rhythmus der Reformen weiter intensivieren.

In Bezug auf das Bankenwesen ist er überzeugt, dass die notwendigsten Reformen nun auf Schiene seien. Und schmunzelnd fügt er hinzu: "Ich hoffe - auch in Hinblick auf meine Gesundheit - dass dieses Dekret, das wir im Augenblick im Parlament diskutieren, das letzte Bankendekret sein wird." Ein Dekret alle drei Monate sei auch physisch eine Herausforderung. Dennoch glaube er, dass die grundlegenden Dinge nun beschlossen seien und es gelte andere Bereiche zu fördern. Das Ziel bleibe immer dasselbe: Italien wieder zum Wachstum führen.