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Wie Südtirols Tierzüchter auf Konsumentenwünsche reagieren

Konsumenten wollen regionale Produkte, kleine Kreisläufe und Normalität. "Südtirols Tierzüchter können und wollen dies bieten", so Obmann Siegfried Gatterer bei der Vollversammlung der Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände und gibt gleichzeitig die neue Zuchtrichtung vor.

Wie es um die Viehzucht in Südtirol bestellt ist, zeigen die Ergebnisse aus der Milchleistungskontrolle. Dazu führt die  Vereinigung der Südtiroler Tierzuchtverbände im Jahr über 380.000 Kontrollen durch, ein Service für die viehhaltenden Bauern. Im Vorjahr wurden fast 60.000 Milchkühe, rund 80 Prozent des Bestandes dieser Prüfung unterzogen. Die Ergebnisse liefern Aufschlüsse über Fütterung und Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Milchqualität.

Milchleistung: leichte Steigerung

Die Milchleistungskontrollen geben einen guten Einblick in die Entwicklung der Milchleistung. Die nahezu flächendeckend und regelmäßig gezogenen Proben zeigen, dass die Milchleistung ansteigt, aber nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. "Das ist einerseits Zuchtarbeit und Herdenmanagement zu verdanken, andererseits aber vor allem dem qualitativ hochwertigen Grundfutter", erklärte Obmann Gatterer. Er betonte heute allerdings auch, dass man die Milchleistung nicht immer nach oben treiben könne. "Weitere Steigerungen sind kaum noch zielführend." Als Grund dafür nannte Gatterer die Sensibilität des Marktes: "Auf Hochleistung getrimmte Kühe werden von den Konsumenten argwöhnisch betrachtet", so der Obmann, der damit auch die neue Richtung für die Zucht vorgegeben hat 

Ziel: langlebige, fruchtbare und gesunde Tiere

Künftig werden Parameter wie die Nachhaltigkeit und das Tierwohl immer wichtiger. "Diese beiden Faktoren waren der Berglandwirtschaft immer schon ein Anliegen, sie werden es in Zukunft aber noch verstärkt sein", so der Obmann, "sofern gewährleistet ist, dass sich die Züchter Nachhaltigkeit und gesteigertes Tierwohl auch leisten können, die Einkünfte aus Zucht und Milchproduktion also stabil gehalten werden".

Aufgabe der Vereinigung der Tierzuchtverbände sei, die Züchter dabei bestmöglich zu unterstützen. Neben den Leistungskontrollen umfasse das Serviceangebot daher auch die künstliche Besamung, die Tierkennzeichnung, eine fachgerechte Tierkörperverwertung und natürlich eine umfassende Beratung. "Um diese breite Palette an Dienstleistungen optimal und kosteneffizient anbieten zu können, ist eine immer engere Zusammenarbeit das Gebot der Stunde - auch unter den Tierzuchtverbänden", so Gatterer.

Als gelungenes Beispiel nannte der Obmann heute das im vergangenen Juli gegründete Unternehmensnetzwerk Haus der Tierzucht, über das die Verbände noch enger zusammenrücken, Abläufe straffen und Synergien nutzen könnten. So würden Vermarktungsaktivitäten und Messeauftritte gemeinsam geplant sowie ein umfassendes Gesundheits-Monitoring aufgebaut. Darüber hinaus stünden weitere Fusionen von Zuchtverbänden im Raum.

Tierkennzeichnung in Zahlen:

  • gekennzeichnete Tiere gesamt: 106.117, davon fast zwei Drittel Rinder
  • davon im Pustertal: 30.000
  • im Burggrafenamt: 19.667
  • im Vinschgau: 17.324
  • im Bezirk Salten/Schlern: 16.917

Bei den Rassen hatte 2017 das Fleckvieh mit 15.066 gekennzeichneten Tieren die Nase vorn, auf den Plätzen zwei bis vier folgten Braunvieh (10.989), Grauvieh (7069) und Holstein (7040).