Wie verbinde ich eine maximale Flexibilität für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Steigerung der Qualität in der Arbeit? Einen Gedanken, den Christoph Spöck, Vice President Global Human Resoursesan die rund 1.100 Mitarbeiter*innen beim traditionsreichen Unternehmen Swarovski Optik aus Tirol als Maxime vorgibt. „Wir fragen uns stets, wie kann ich ein Thema angehen, ohne es so zu bewältigen, wie wir es immer schon gemacht haben?“ umriss Spöck seine Führungsphilosophie. „Ich möchte, dass wir jedes Thema radikal neu denken.“
Das führt dazu, dass die Arbeitszeiten bei Swarovski Optik extrem aufgebrochen wurden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können im Zeitraum von 5 Uhr in der Früh bis 20 Uhr am Abend flexibel arbeiten. „Sie können sich denken, wie gut dies mit der Vereinbarkeit Familie und Beruf einhergeht und wie begeistert dies bei uns in der Belegschaft aufgenommen wurde.“
Lehrlinge, die teils schon in jungen Jahren den firmeneigenen Kindergarten besucht haben, können gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Mittagspause auf „Lunch and Learn“, also gemeinsames Mittagessen mit kurzen Input-Vorträgen zählen. Es werden für die gesamte Belegschaft neben firmeneigenen Benefits wie Sportkursen, Werksbussen und Kantine auch so ungewöhnliche Benefits wie der Jagdschein oder eben Vogelbeobachtung angeboten.
„Wir versuchen natürlich, eine Brücke zu schlagen zu unseren Hochpräzisionsprodukten und den Interessen unserer Mitarbeiter*innen“, so Christoph Spöck. Generell drehe sich alles um die maximale Flexibilität in der Arbeit unter Schaffung einer hohen Bindung zum Arbeitgeber. „Was ihn auszeichne?“, lautete eine der Fragen aus dem Publikum. „Mein Team hört es von mir immer wieder: ich mag es nicht, wenn jemand mit einem Problem zu mir kommt. Ich antworte dann, dass ich selbst Probleme habe, weswegen sie mit drei Lösungen kommen sollen. Nur das bringt uns weiter. Denn etwas auszuführen in einer Weise, wie wir es immer getan haben, ist keine Option.
Die Veranstaltungsreihe „Ein Abend mit…“ hatte Robert Zampieri, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, im Sommer vergangenen Jahres initiiert. Dabei sollten Führungskräfte aus den 364 Genossenschaften des Raiffeisenverbandes Südtirol in einen lockeren Austausch mit spannenden Persönlichkeiten treten, die auf ihrem Spezialgebiet herausragend sind. Nach Othmar Karas, Erstem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Bernd Gänsbacher, der Einblick in die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA gab und Giuliano Trenti, der mit den Zuhörer*innen tief in die Welt der Neurowissenschaften mit Bezug auf Marketingstrategien eintauchte, war gestern die Reihe an das Thema der modernen Personalführung.


