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Wirtschaftlicher Abstand zwischen Bozen und Trient wächst

Experten der Banca d’Italia zeichnen auf der Informationstagung für Obleute und Geschäftsführer der Südtiroler Raiffeisenkassen ein insgesamt positives Bild der wirtschaftlichen Lage und der Bedingen für den Finanzsektor in Südtirol

 

Banca-d’Italia-Vertreter um Direktor Luigi Parisotto waren der Einladung des Raiffeisenverbandes gefolgt und erläuterten in einem vollbesetzten Raiffeisensaal den Obmännern und Direktoren der Südtiroler Raiffeisenkassen die aktuellen Wirtschaftsdaten und ihre entsprechenden Einschätzungen.
In ihrem Bericht zum Thema „L’economia delle Province autonome di Trento e di Bolzano“ unterstrich Petra Degasperi dabei, dass es in der italienischen Wirtschaft weitere Anzeichen zur Aufhellung der Situation zu vermelden gibt. So sandte der Arbeitsmarkt im Sommer mit mehr Beschäftigten positive Signale und auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei mit einem Plus von 0,8 Prozent erstmals wieder gestiegen. Auch der Export ziehe insgesamt an.  Diese Aussichten würden laut Degasperi allerdings getrübt: durch die Euro-Schwäche, aber auch durch Unabwägbarkeiten wie politische Instabilitäten und Krisen wie dem VW-Skandal. Besonders für die Provinz Bozen ließe sich laut Degasperi jedoch ein insgesamt positives Wirtschaftsklima zeichnen, das sich auf dem Weg der Erholung befinde. So ziehe der Export mit einem allgemeinen Plus von 7,8 Prozent (Trient: -1,9%) an und auch im hiesigen Bausektor setzt sich der Trend der Stabilisierung fort. Der Umsatz im Bereich Handwerk sei in den ersten Monaten 2015 gleich geblieben, die Daten aus Trient ergaben ein Minus von 1,8 Prozent. Auch die Signale vom Arbeitsmarkt seien nördlich von Salurn deutlich besser als im Trentino, so die Ausführungen. Insgesamt, so Degasperi, habe sich der „gap“ zwischen Trient und Bozen 2015 verstärkt, was sich entsprechen unterschiedlich auf die Kreditnachfrage und die Voraussetzungen für den Finanzsektor auswirke. Hier habe sich die Kreditnachfrage deutlich stabilisiert und in einigen Bereichen auch verstärkt.

Weitere Tagesordnungspunkte mit Bezug auf die Banca d’Italia waren die Situation des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA) sowie die Möglichkeit des Ankaufes von Quoten der italienischen Nationalbank.

Der Raiffeisenverband, vertreten durch Obmann Herbert von Leon, Generaldirektor Paul Gasser und dem Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft, Andreas Mair am Tinkhof, informierte die anwesenden Obmänner und Direktoren der Südtiroler Raiffeisenkassen zudem über die Krisensituation in der BCC Padovana, über die Prozedur zur Abwicklung von vier italienischen Banken laut DL vom 22.11.2015, sowie über die aktuellen Entwicklungen in den Themengebieten Reform und Antitrust.