I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca

Wohnen im Alter: die Rolle der Genossenschaften

Generationsübergreifendes Wohnen in genossenschaftlicher Form war das Thema einer Tagung in Bozen, die das Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesens der Autonomen Provinz Bozen in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsverbänden der Provinz Bozen (AGCI A.A. Südtirol, COOPBUND, COOPERDOLOMITI und RAIFFEISENVERBAND Südtirol) organisiert hatte.

Am 1. April 2022, fand eine Tagung über die Rolle der Genossenschaften in Hinblick auf die zunehmend älter werdende Gesellschaft statt. Das Amt für die Entwicklung des Genossensschaftswesens der Autonomen Provinz Bozen hatte in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsverbänden der Provinz Bozen eine Tagung organisiert unter dem Motto: GENERATIONSÜBERGREIFENDES WOHNEN: DIE ROLLE DER GENOSSENSCHAFT ANGESICHTS DER ZUNEHMENDEN LANGLEBIGKEIT “SOZIALGENOSSENSCHAFT SOLE UND IHRE VISION EINER SOLIDARISCHEN WOHNGEMEINSCHAFT”

Als ein besonderes Beispiel für generationenübergreifendes Wohnen gilt ein innovatives Projekt in Cervia (Provinz Ravenna): Hier leitet die Genossenschaft Sole das Projekt "CONDOMINIO SOLIDALE- PANTERA ROSA", in dem Menschen verschiedener Generationen zusammen wohnen, zugleich aber auch betreut werden, wie die Direktorin des Amtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens in Südtirol, Manuela Paulmichl erklärt.

Experten, die die Genossenschaft SOLE bei der Entwicklung ihres Projekts unterstützt haben, kamen bei der Tagung zu Wort. Darunter Cristina Mele, Professorin an der Universität Neapel Federico II. Sie sprach über das Thema der gemeinsamen erlangten Wertschöpfung für die Volkswirtschaft und Daniela Poggiali, ehemalige Leiterin der Stadtverwaltung von Ravenna, ging auf das Thema der Co-progettazione ein. Der IT-Architekt von IBM, Maurizio Venturi, erläuterte die Spitzentechnologie im Bereich künstlicher Intelligenz zur Förderung eines gesunden Lebensstils und im Besonderen für bedürftige Menschen. Präsidentin der Genossenschaft SOLE, Roberta Massi, präsentierte das im Haus "PANTERA ROSA" in Cervia umgesetzte innovative Social housing-Projekt, die erreichten Ziele, die erwarteten Ergebnisse und die kommenden Herausforderungen. Ziel des Projektes war es jene Solidaritätsmaßnahmen zu messen, die sich aus dem gemeinsamen Wohnen und der gegenseitigen Unterstützung ergeben. Die Mitarbeiter, Samuele Verucchi und Alessandra La Salandra, gingen auf einige praktische Fragen ein und skizzierten die durchgeführten Arbeiten, die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen.

Fazit: Das von der Sozialgenossenschaft SOLE entwickelte Wohnkonzept wirkt sich positiv auf das psychische Wohlbefinden der betroffenen Menschen aus und bringt Einsparungen für die öffentliche Verwaltung.

Die Genossenschaftsverbände betonten, wie wichtig es sei, solche Initiativen unter Einbeziehung der öffentlichen Verwaltung im Rahmen einer Co-progettazione und Co-programmazione zu entwickeln. Sie sind der Meinung, dass das vorgestellte Modell auch auf lokaler Ebene getestet werden sollte. Eine Studie der SOPHIA-Genossenschaft über die Genossenschaften älterer Menschen in nordeuropäischen Ländern (Seniorengenossenschaften) wird bis Ende des Jahres folgen.

An dem von Alex Baldo (Coopbund), moderierten runden Tisch nahmen die Referenten und lokalen Akteure aus dem Sozialbereich teil. In Anlehnung an die präsentierten Beispiele diskutierten sie darüber, wie öffentliche und private Stellen zusammenarbeiten könnten, um ähnliche Lösungen zu finden, wie die Sozialgenossenschaft SOLE im Bereich aktives Altern älterer und hilfsbedürftiger Menschen.

Am runden Tisch teilgenommen haben: Luca Critelli vom Amt für Soziales, Karl Tragust, Obmann der Sozialgenossenschaft Sophia, Leonard Resch, Direktor der Sozialgenossenschaft Wohnen im Alter, Ursula Thaler, Obfrau der humanitas24 Sozialgenossenschaft, Manuela Paulmichl, Direktorin Amt für die Entwicklung des Genossensschaftswesens der Autonomen Provinz Bozen und die Roberta Massi, Präsidentin der Sozialgenossenschaft SOLE.

Wie der Verantwortliche der AGCI, Nicola Grosso, betonte, ist jeweils von den spezifischen Voraussetzungen der lokalen Gegebenheiten im Bereich der Sozialbetreuung auszugehen, um Modelle zu entwickeln (siehe Projekt SOLE). Sie können übernommen und an das lokale Gebiet angepasst werden können, um die künftigen Herausforderungen zu bewältigen.

Leonhard Resch, Vorstandsmitglied der Genossenschaft „Wohnen im Alter“, gibt zu bedenken, dass heute viel in Strukturen investiert werde, es brauche aber auch Sozialarbeiter, die für Seniorenthemen sensibilisiert werden und Quartiersarbeit leisten: Diese Sozialarbeiter könnten älteren Menschen, die allein leben, Tipps geben, wie Barrieren abgebaut werden und wie sie insgesamt sicherer in ihrer Wohnung leben können. Zudem könnten diese Quartiersarbeiter die Nachbarschaftshilfe ankurbeln und am Laufen halten. Im neuen WOBI-Gesetzentwurf sei genau diese Funktion auch enthalten, erklärt Resch.

Karl Tragust, Vorsitzender der Sozialgenossenschaft Sophia, spricht sich für eine Zusammenführung der bereits bestehenden Modelle wie Zeitbanken, Seniorenclubs und Begleitdienste aus. 

In Hinblick auf die künftigen Herausforderungen, die sich aus der immer älter werdenden Bevölkerung ergeben, konnten im Rahmen der Veranstaltung innovative Instrumente zur Förderung des Gemeinwohls aufgezeigt werden.