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Zukunft der Milch im Zentrum

Die Entwicklung der Milchwirtschaft und ihre Zukunftsfähigkeit stand im Mai im Mittelpunkt einer Sitzung des Koordinierungsausschusses der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Raiffeisenhaus in Bozen.

Verbandsobmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Paul Gasser konnten Josef Plank, Leiter der Abteilung Wirtschafts-, Agrar- und Europafragen im Österreichischen Raiffeisenverband, und Agrar-Landesrat Arnold Schuler begrüßen. 

Josef Plank skizzierte in einer Online-Zuschaltung die Entwicklung der Milchwirtschaft in Österreich. Mit 3,4 Mio. Tonnen nahezu vollständig gentechnikfreier Milch gehöre Österreich zu den kleineren Playern in Europa. Mit 19 Prozent sei der Biomilchanteil beträchtlich. Heute generierten die drei größten Molkereien fast 88 Prozent des Umsatzes der österreichischen Milchwirtschaft. Plank betonte, dass die Folgewirkungen des Ukraine-Krieges auch den Milchsektor berühren. Als aktuelle Herausforderungen nannte Plank unter anderem auch das Thema Tierwohl und die Anbindehaltung, die Umsetzung der Klimaneutralität und Milchpreisentwicklung. Plank erläuterte bei der Sitzung die 2021 erarbeitete österreichische Milchstrategie. Diese ziele darauf ab, die Marktposition der Bauern und Molkereien zu stärken. Eine positive Einkommensentwicklung für die Milchbauern könne nur durch Kostenersparnis, Effizienzsteigerung, Wachstum, Innovation und einem Mehrerlös aus den Produkten und Dienstleistungen erzielt werden.

Erfolgsmodell sichern

Agrar-Landesrat Arnold Schuler betonte, dass es bisher gelungen sei, aus der hohen Veredelung der Milch einen guten Milchauszahlungspreis für die Bauern zu erzielen. Die rasanten Kostensteigerungen bei Futtermitteln, Energie und Rohstoffen hätten diesen Mehrwert aber in kürzester Zeit aufgesogen. Vordergründige Aufgabe sei es, eine zukunftsfähige Strategie zu entwickeln und das bisherige Erfolgsmodell weiterzuführen. Daran arbeite der gemeinsame Milchtisch. Es gehe darum, die Wirtschaftlichkeit des Milchsektors so aufzustellen, dass aus der Produktion auch ein entsprechendes Einkommen erwirtschaftet werden könne. Daneben seien Förderungen berechtigt, zumal die Berglandwirtschaft von großem öffentlichem und gesellschaftlichem Interesse sei.

Potentiale liegen laut Schuler in der verstärkten Zusammenarbeit der Milchhöfe, wo es sinnvolle Formen auszuloten gelte. Gleichzeitig hob Schuler die Stärke der genossenschaftlich organisierten Milchwirtschaft hervor. Chancen ortet Schuler neben möglichen Kosteneinsparungen vor allem in Produkten mit besonders hohem Mehrwert. Beispielhaft nannte Schuler die Heumilch-Strategie. Diese ziele auf eine nachhaltige Bewirtschaftung und genieße hohe Sympathiewerte. Mit der Heumilch habe man sich in Italien ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das noch stärker genutzt werden sollte.
Schuler betonte, dass es neue Weichenstellungen und den Mut brauche, Dinge neu zu denken, um die Berg- und Milchwirtschaft fit für die Zukunft zu machen. Dazu brauche es die Bündelung der Kräfte.