Die Brixen Tourismusgenossenschaft ist ein erfolgreiches Beispiel, wie ein Tourismusverein zu einer Genossenschaft umgewandelt wurde. Das war im Jahr 2016 erinnert sich der Geschäftsführer Werner Zanotti: „Wir haben uns für die Genossenschaft entschieden, weil wir dadurch unsere Verwaltungsaufgaben konsolidieren und unsere Mitglieder besser unterstützen können. Die Verwaltung ist im Grunde nur eine Sicherung der Tätigkeit und hilft dem Operativen, auf sicheren Beinen zu stehen.“
Innovation und Verantwortung gehen Hand in Hand
Die Brixen Tourismusgenossenschaft realisiert zahlreiche Projekte, die über klassische Tourismusaufgaben hinausgehen. Ein Paradebeispiel ist das Water Light Festival, das nicht nur Lichtkunst präsentiert, sondern auch Umweltthemen aufgreift. Zanotti berichtet: „2019 haben wir im Hochsommer Einwegplastik auf dem Ploseberg entfernt und eine eigene Flasche eingeführt. Dieses Modell wurde später von anderen übernommen.“
In Zukunft möchte die Genossenschaft verstärkt auch Schüler*innen praxisnah über Tourismus informieren, um mehr Sachlichkeit in den öffentlichen Diskurs zu bringen. „Es ist momentan viel zu viel Emotion dabei. Wir müssen verstehen, dass Tourismus Belange der Bevölkerung ernst nimmt und gleichzeitig wirtschaftlich relevant ist“, betont Zanotti und weiter "Um auch den Lebensraum der Mitglieder miteinzubeziehen, müssten die Statuten punktuell ergänzt werden."
Herausforderungen und Visionen
Für die zunehmende Anzahl von Gästen aus neuen Märkten, etwa aus dem arabischen Raum, sieht er die Notwendigkeit, Standards einzuführen:
„Wir werden keine Grenzen einführen können für Menschen aus irgendwelchen Räumen, die uns nicht so passen wie andere. Aber wir müssen Standards einführen, an die sich alle halten.“
Für die Zukunft hat die Genossenschaft klare Ziele formuliert: Innovation, Mut und Verantwortung sollen die Arbeit in Brixen prägen. Zanotti beschreibt die Vision 2025: „Wir sehen Brixen als extravaganten Lebensraum im Alpenraum – extravagant im Sinne von mutig, besonders und innovativ.“
In Folge #20 des Podcast Nah.dran.ge(h)n moderiert Irene Schlechtleitner

