Aktives Altern: Genossenschaftliche Vorschläge im Palais Widmann  

Die Südtiroler Genossenschaftsverbände und das Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesen haben gemeinsam einen Workshop zum Thema solidarisches Wohnen und Seniorengenossenschaft organisiert und damit zwei konkrete Vorschläge präsentiert.

Vor Kurzem organisierten die Genossenschaftsverbände Raiffeisenverband Südtirol, Coopbund, Cooperdolomiti und A.G.C.I. Alto Adige Südtirol zusammen mit dem Amt für die Entwicklung des Genossenschaftswesen im Palais Widmann in Bozen einen Workshop im Rahmen des vor vier Jahren gestarteten Projekts zum Thema “Aktives Altern”.

Ziel der Initiative war es, einige konkrete Vorschläge zum Thema solidarisches Wohnen zu erarbeiten.

Roberta Massi und Samuele Verucchi von der Sozialgenossenschaft Sole eröffneten den Workshop und stellten das Modell des solidarischen Kondominums vor, das vor einigen Jahren in der Gemeinde Cervia realisiert wurde. Auch präsentierten sie die dort erhobenen Daten über die Lebensqualität und die erzeugten sozialen Auswirkungen des Projektes. Im Anschluss daran sprach der Obmann der Sozialgenossenschaft Sophia, Karl Tragust, über das Modell der Seniorengenossenschaften. Seniorengenossenschaften waren bereits Thema einer Studie der Genossenschaftsverbände und dem zuständigen Amt im Rahmen und einer Studienreise nach Deutschland vor einigen Monaten.

Dr. Carlo Alberto Librera von der Gemeinde Bozen, der die jüngsten Initiativen der Landeshauptstadt zum Thema Senioren vorstellte, betonte, wie wichtig es sei, neue gemeinschaftliche Wohnmodelle (Wohngemeinschaften und solidarische Eigentumswohnungen) in Verbindung mit technologischer Unterstützung zu entwickeln.

In einem solidarisches Kondominium leben mehrere Familien, hauptsächlich ältere Menschen, zusammen, unterstützt von Bezugsfamilien, einem Psychologen*in, einer Krankenschwester/Krankenpfleger und Sozialarbeitern.  Diese erbringen die Dienstleistungen, damit die Bewohner ein möglichst autonomes Leben führen können.

Eine Seniorengenossenschaft hingegen ist der Zusammenschluss von älteren und nicht älteren Menschen, die ihre Zeit zur Verfügung stellen, um Dienstleistungen für andere Menschen zu erbringen.

Zahlreiche in diesem Bereich tätige Fachleute erörterten und diskutierten an den Arbeitstischen die konkrete Durchführbarkeit dieser beiden Projekte. Das Ziel der Initiative besteht darin, die Basis zu schaffen für die Einführung einiger Pilotprojekte in der Provinz Bozen.