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Die Kühe auf der Alm sind Teil des Landschaftsbilds

Im Rahmen eines Webinars haben Milchbäuerinnen und Milchbauern vergangene Woche mit Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler über ihre Zukunft diskutiert. Ein Hauptergebnis der Internetveranstaltung: Wo Südtirol draufsteht, muss Südtirol drinnen sein.

Nicht nur die materiellen Leistungen, sondern auch die immateriellen werden für Südtirols Milchwirtschaft zukunftsweisend sein. Das bedeutet, dass nicht nur die Qualität der Milch, sondern beispielsweise auch das Tierwohl, die Familienbetriebe und das gepflegte Landschaftsbild künftig stärker mitvermarktet werden müssen. Dies ist eine der zentralen Botschaften, die Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler vergangene Woche im Webinar Landwirtschaft 2030 über die Internet-Plattform Zoom mit den Bäuerinnen und Bauern diskutierte, schreibt das Landespresseamt in einer Aussendung.

100 Prozent Südtiroler Milchprodukte

Während der Landesrat seine Zukunftsüberlegungen vorstellte, konnten die Teilnehmer Fragen stellen und Überlegungen einbringen. Dabei kristallisierte sich das Thema "authentische Südtiroler Produkte" als eine wesentliche Zukunftsfrage für die Milchwirtschaft heraus. Nur in diese Richtung gebe es Potenzial, sich zu noch stärker zu etablieren, sagte Schuler: "Wir müssen ein Bild der Südtiroler Milchprodukte schaffen, in dem wir das Umfeld der Produktion stärker in den Vordergrund stellen." Die maximale Menge an Grundproduktion sei nämlich, laut Landesrat Schuler, erreicht. Ziel sei es nun, nicht die Produktion noch weiter zu steigern, sondern die Authentizität in den Vordergrund zu stellen und sich dadurch zu etablieren. "Südtiroler Milchprodukte müssen zu 100 Prozent Südtirol repräsentieren und das Bild der Südtiroler Kuh auf der Alm muss sich auch in den Produkten widerspiegeln".

Gesellschaft verlangt nach Mitsprache

Landesrat Schuler gibt dabei zu bedenken: "Die Gesellschaft verlangt zunehmend ein Mitspracherecht in der landwirtschaftlichen Produktion. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass wir auf ein Konzept setzen, welches dem Konsumenten nicht nur die Qualität, sondern auch die Herkunft und eine starke Identifikation mit dem Produkt mitverkauft." Auch die Teilnehmenden am Webinar sahen dies so, denn in einer Online-Direktbefragung haben 61 Prozent der teilnehmenden Bäuerinnen und Bauern angegeben, dass das Klima und die Konsumenten künftig den größten Einfluss auf die Milchwirtschaft haben werden.

Das Webinar mit den Milchbauern war das zweite einer vierteiligen Reihe, die mit dem Sektor Obstbau gestartet ist und in der an den kommenden zwei Donnerstagen jeweils um 20 Uhr die Sektoren Nebenerwerb und Nischenkulturen (30. Juli) sowie Weinbau (6. August) folgen.