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Die Zukunft Europas bei den 10. Raiffeisen Sommergesprächen

Unter dem Motto „Die Zukunft Europas" gingen Mitte August in der Raiffeisenkasse Bruneck die 10. Raiffeisen Sommergespräche über die Bühne. Mit Roland Benedikter und Herbert Dorfmann.

Europa am Limit. Flüchtlinge, Terror, Brexit, Bankenunion – die Stimmung ist gedrückt, das Vertrauen in Politik und Wirtschaft strapaziert. Was hält Europa noch aus? Wie kann es weitergehen?

Darüber referierte Prof. Dr. Roland Benedikter vor mehr als 300 Gästen. Zur Zukunft Europas vertrat Benedikter als ausgewiesener Kenner der europäischen Entwicklung eine klare Meinung: "Wir brauchen jetzt eine stärkere Zusammenarbeit und noch mehr gemeinsame Regierung – wir sind die größte Union der Welt und halten das aus. Aber nur dann, wenn die Grenzen Europas endlich gesichert werden und der Terror durch besseren Informationsaustausch besiegt wird".

Europa  als Gefühl
Die europäische Politik  müsse sich mehr in Richtung Gemeinschaft weiterentwickeln. "Europas Zukunft  ist eine gemeinsame Zivilregion, die sich durch Zusammenhalt, Gemeinschaft und Zugehörigkeitsgefühl auszeichnet. Europa hat die Chance zu wachsen und ein kleineres, aber dichteres, besseres Europa zu werden“, meinte Benedikter. Die Zukunft  liege darin, aus dem Gedanken Europa ein Gefühl zu machen.

Standhaft bleiben
Im Rahmen einer abschließenden Diskussionsrunde mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann wurde betont, dass Europa stärker auftreten und vor allem standhaft bleiben müsse. "Wir dürfen uns nicht ausliefern lassen, weder aufgrund von Forderungen von außen noch von innen", so Dorfmann in Richtung Türkei und Großbritannien. Roland Benedikter erinnerte daran, dass Europa etwas versucht habe, was es in der Gesellschaft noch nie gab, nämlich einen Zusammenschluss von Nationalstaaten als eine Gemeinschaft mit übergeordneten Werten wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. "Dieses Ideal zeichnet Europa aus und wenn es daran festhält, dann wird Europa in Zukunft  stärker und schöner blühen als bisher", gab sich Benedikter optimistisch.

6.000 Euro für soziale Einrichtungen
Mit der Jubiläumsausgabe der Raiffeisen Sommergespräche verknüpft war eine Benefizaktion, in deren Rahmen die Raiffeisenkasse die Teilnahmegebühr von zehn Euro pro Gast verdoppelt und an soziale Einrichtung gespendet hat. "Es war uns wichtig, Vereine zu unterstützen,  die unseren  Förderauftrag  spiegeln und einen Dienst für die örtliche Gemeinschaft leisten", so Obmann Hanspeter Felder. Die Spenden in Höhe von 6.000 Euro an die Sozialgenossenschaft "Vergissmeinnicht", das Projekt "LeO" der Pfarrcaritas Bruneck und die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Soziale Vereine, die bedürftigen  Menschen  und Familien Halt geben und Perspektiven bieten.

10 Jahre Raiffeisen Sommergespräche
Die Sommergespräche der  Raiffeisenkasse Bruneck haben sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer  Plattform im  mittleren Pusterial entwickelt, die  dem  Austausch von  Meinungen, Ansichten und  Erfahrungen im  Bereich der Wirtschaft dient. War die erste  Ausgabe 2007 mit 50 Gästen eine überschaubare Veranstaltung, sind die Sommergespräche zu einem  bedeutenden Event herangewachsen. „Wir hören  in  die Gesellschaft hinein  und versuchen  den  Menschen  die  Themen   zu  bieten,  die  sie  sich   erhoffen aber   nicht   erwarten“,  sagte Geschäftsführer Anton  Josef  Kosta  über  den  Erfolg  der  Veranstaltung Raiffeisen Sommergespräche.