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"Es braucht neue Ära der Zusammenarbeit"

Der Geschäftsführer von Bergmilch Südtirol, Robert Zampieri, unterstreicht anlässlich der Delegierten-Vollversammlung die Notwendigkeit neuer Formen der Kooperation zwischen Südtirols Milchhöfen und fordert eine aktivere Unterstützung von Seiten der Landespolitik.

2.701 Mitglieder zählte Bergmilch Südtirol Ende 2014. Man ist damit die größte Molkerei-Genossenschaft in Südtirol. Ansehnlich sind auch die Bilanz-Zahlen: Die Genossenschaft hat im vergangenen Jahr um über 93,2 Mio. Euro Milch und Fertigprodukte von den Mitgliedern und 10,3 Mio Euro an Fertigprodukten, Rahm und Milch von Dritten zugekauft. Der Milch-Auszahlungspreis pro Kilogramm Milch betrug im abgelaufenen Jahr 0,5230 Euro und lag damit um 0,018 Euro über Preis des Vorjahres. Den Mitgliedern konnte so 4 Mio. Euro mehr ausgezahlt werden.

Geschäftsführer von Bergmilch Südtirol, Robert Zampieri, betonte auf der Vollversammlung, dass es sich um ein durchwegs positives Jahr handelt, auf das die Mitglieder von Bergmilch Südtirol mit Genugtuung zurückblicken können. Die Genossenschaft habe ihre Mitgliedszahlen und Ertragszahlen halten und teilweise ausbauen können.

Laut Zampieri kann dank des steigenden weltweiten Milchkonsums langfristig optimistisch in die Zukunft geblickt werden. Unmittelbar gebe es aber auch Sorgen. Auch bei Bergmilch Südtirol spüre man den verschärfen Konkurrenzkampf auf dem nationalen Markt: "Auf einem verschärften Wettbewerb wird mit aggressiven Aktionen und Preisreduktionen versucht, Marktanteile zu halten oder hinzuzugewinnen. Das würde auch die einheimischen Milchlieferanten unter starken Druck setzen".

Durchaus selbstkritisch zeigt sich Zampieri im Hinblick auf die nationale Situation zum heimischen Konkurrenzkampf: "Wir stehen uns selber auf den Zehen. Das darf eigentlich nicht sein. Es braucht dringend eine neue Ära der Zusammenarbeit. Die darf nicht nur auf dem Papier bestehen, wie sie von der Politik oft besprochen wurde, sondern es müssen Taten folgen. Solange aber jeder Milchhof stolz für sich allein seine Bilanz präsentiert und mit seinen Auszahlungspreisen im Konkurrenzkampf zur Nachbargenossenschaft steht, so lang kann man keine weitreichenden Aktionen der Zusammenarbeit erwarten."
Konkrete stärkere Zusammenarbeit kann sich Zampieri etwa bei der Vermarktung der Überschussmilch oder beim Export vorstellen. Eine wirkliche gemeinsame Linie und Auftritt hingegen ist für den Geschäftsführer bei einzelnen Produkten denkbar, mit denen man den italienischen Markt bearbeiten könnte. Letztlich würde es in logischer Konsequenz auch die Einführung eines zentralen Milchsammelsystems brauchen. Es sei jedoch zu bezweifeln, ob dafür die nötige politische Unterstützung zusammen komme, so Zampieri.