Gute Ausgangslage
Der österreichische Agrarexperte Josef Plank gab einen Überblick über den mehrjährigen EU-Finanzrahmen und die noch anstehenden Schritte zur GAP. Dabei sprach er von einer insgesamt guten Ausgangsposition für den Sektor Land- und Forstwirtschaft. Dem Agrarsektor stünden mit rund 387 Mrd. Euro in etwa gleich viele Mittel wie bisher zur Verfügung.
Die Gemeinsame Agrarpolitik bleibe ein entscheidendes Element für Stabilität und Sicherheit. „Erzeugergemeinschaften, Genossenschaften und Bauern miteinander haben hinter dem Rahmen der neuen Agrarpolitik aber viel zu tun, denn die gemeinsame Agrarpolitik gibt einen vernünftigen Rahmen vor, der viel zulässt, aber daraus die richtige Umsetzung zu machen, die wirklich Wertschöpfungsmöglichkeiten auftun, das müssen die Sektoren in den Regionen selber tun“, meinte Plank.
Der von der EU-Kommission verfolgte Green Deal, also die künftig stark nachhaltig ausgerichtete EU-Wirtschaftspolitik, berge für die Agrarpolitik eine Reihe von Konflikt- und Problemfeldern, aber auch viele Chancen. Vor allem die im Green Deal enthaltene Farm to Fork-Strategie („Vom Hof auf den Tisch“) enthalte sehr ambitionierte Ziele für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität. Plank ortete zudem auch eine Verschiebung der Prioritäten, wo es vornehmlich nur mehr um eine Debatte für mehr ökologische Nachhaltigkeit gehe. Der Agrarsektor müsse daher offensiv und selbstbewusst in die Diskussion eintreten und dürfe die Kommunikation nicht anderen Politikfeldern überlassen.
Auch über die GAP hinaus sei es notwendig, aktiv aus dem eigenen Sektor heraus Vorschläge für eine nachhaltige Wirtschaftsperspektive zu entwickeln und zukünftige Wertschöpfungspotentiale auszuloten. Wenn es um Landwirtschaft, Biodiversität, Lebensmittelproduktion, nachhaltige Wirtschaftsperspektiven, Versorgungssicherheit und dergleichen geht, sei die Land- und Forstwirtschaft nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung, meinte Plank.