Viehwirtschaft
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Kleintierzüchter feiern rundes Jubiläum

Der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter hielt am Samstag im Raiffeisensaal von Terlan seine Jahresvollversammlung ab. Im Mittelpunkt stand dabei auch das 30-jährige Bestandsjubiläum. 

Bei der Vollversammlung gab es ein Buffet rund um Lamm-, Kitz- und Schweineprodukte - vom Kitztartar bis zum Lammburger.

Gegründet wurde der der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter, der die Schaf- und Ziegenzucht, aber auch die Schweinezucht in Südtirol betreut, am 11. Februar 1989. Hervorgegangen ist der Verband als Nachfolgeorganisation des Landesschafzuchtvereins, der 1978 durch den Zusammenschluss der zehn damals in Südtirol bestehenden Schafzuchtvereine gegründet wurde.

Zum Obmann des Verbandes wurde Johann Götsch gewählt, seit 2011 steht Lorenz Müller aus Morter dem Verband vor. Geschäftsführerin des Verbandes ist Barbara Mock, die bei der Vollversammlung die 30-jährige Geschichte Revue passieren ließ. Zu den 911 Mitgliedern im Gründungsjahr 1989 kamen immer neue hinzu, heute zählt der Verband knapp 2000 Mitglieder. 

Verdienter Ruhestand: Über zwei Jahrzehnte war Annemarie Wippich Hörwarter (Mitte) Buchhalterin im Verband der Südtiroler Kleintierzüchter und wurde dafür von Obmann Lorenz Müller und Geschäftsführerin Barbara Mock geehrt.
Im Raiffeisensaal von Terlan blickte der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter auf eine erfolgreiche 30-jährige Tätigkeit zurück.

Immer breitere Aufgabengebiete

Die Hauptaufgabe des Verbandes ist die Betreuung der Schaf-, Ziegen- und Schweinezucht in Südtirol. Dazu zählen die Herdebuchaufnahme, die Bewertung der Zuchttiere und die Registrierung in den anagrafischen Rassenregistern und Herdebücher. 
Der Verband vertritt auch die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik und Wirtschaft. Waren es in den ersten Jahren vor allem Probleme mit den Weiderechten und dem Auftrieb auf die Almen, so ist es in den letzten Jahren die Problematik um die Beutegreifer Bär und Wolf. 
Von Beginn an wichtig für die Mitglieder war die Vermarktung. Dabei beschränkte sich der Zuchtverband nicht auf die reine Zuchtviehvermarktung sondern setzt immer schon auf Fleischvermarktung. Bereits im Jahr 1991 wurde das Markenzeichen „Das Beste vom Bauern“ eingeführt. Mit diesem Qualitätssiegel konnte dem Konsumenten die Garantie gegeben werden, dass das Fleisch von den Mitgliedsbetrieben aus Südtirol stammt und unter gesunden, naturnahen Bedingungen erzeugt wird. 
Verband führt den Schlachthof Bozen
Ein Meilenstein in der Vermarktung war die Übernahme des Bozner Schlachthofes im März 1999, den der Verband nun seit 20 Jahren führt. Ab da konnte dem Kunden ein garantierter Vermarktungsweg vom Produzenten bis in die Fleischerei gewährt werden. Im vergangenen Jahr wurden im Schlachthof über 15.000 Tiere geschlachtet. 
Das Fleisch von Lämmern und Kitzen zählt zu den feinsten Spezialitäten der internationalen Küche. Lamm- und Kitzfleisch von Südtirol kommt aus heimischen kleinstrukturierten Betrieben. Die artgerechte Haltung mit einer sehr langen Weide- und Almzeit sorgt für gesundes Fleisch mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Durch die kurzen Produktionswege und alles aus einer Hand garantiert der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter für Frische und Qualität. 

EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann referierte über die Lage und Zukunftsperspektiven der Schaf- und Ziegenhaltung in der EU.
Landesrat Arnold Schuler gratulierte im Namen der Landesregierung zum Jubiläum des Kleintierzuchtverbandes.

Bunter Rassenspiegel

Interessant ist die Entwicklung der Herdenbücher in den vergangenen 30 Jahren. In der Gründerzeit des Verbandes gab es nur Schafzuchtvereine mit einer Rasse, dem Tiroler Bergschaf. Erst allmählich wurden auch andere Rassen beschrieben und Herdebuchmäßig erfasst. Für das Schwarzbraune Bergschaf waren maßgeblich die Züchter des Ultentals und des Passeiertals verantwortlich. Die Züchter aus Villnöss, dem Eggental und dem Gadertal waren die ersten, welche mit der Selektion  des Brillenschafes begannen. Langsam regte sich auch etwas bei den Ziegenzüchtern und die Entwicklung der Herdebuchzahlen stieg stetig an. Ab dem Jahr 2000 kamen in Südtirol viele neue Schafrassen hinzu und der Rassenspiegel wurde immer bunter. 

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Für das Jubiläumsjahr hat der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter verschiedene Veranstaltungen geplant. So gibt es am 31. März die Landesaustellung aller Schafrassen in Klobenstein am Ritten. Erstmals wird eine Landesschafausstellung für alle Schafrassen organisiert. Über 200 Aussteller werden rund 570 Schafe aufreiben und in zwei verschiedenen Schauringen vorstellen. Auch im Herbst finden zwei besondere Ausstellungen statt. Die Messe Agrialp vom 7. bis 10. Novembersteht ganz im Zeichen der Jungzüchter, welche erstmals diese Messe beschicken und die Tiere betreuen. Mit einer Neuheit - der ersten Landesziegenausstellung für die Gebirgsziegen in Vöran – schließt der Verband der Südtiroler Kleintierzüchter am 23. November die Festlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen ab.