Zur Tagung unter dem Motto "Markt. Digitalisierung. Veränderung. Vernetztes Wissen und neue Perspektiven" waren über hundert Vertreter der landwirtschaftlichen Mitgliedsgenossenschaften in die Kellerei St. Michael-Eppan gekommen.
Marktorientierte Agrarpolitik
EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann einen Überblick über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und die Herausforderungen der Landwirtschaft und der Genossenschaften in Europa. Er hob die wichtige Rolle der Erzeugerorganisationen und der operationellen Programme hervor, die bis 2020 gesichert sind; auch die Diskussion um die Gestaltung der EU-Agrarpolitik von 2020 bis 2026 habe schon begonnen. Derzeit versuche man Maßnahmen zur Vereinfachung der Agrarpolitik zu setzen. Interessant seien u. a. neue Überlegungen im Versicherungs- und Mutualitätsbereich, um landwirtschaftliche Einkommen abzusichern, wenn etwa die Auszahlungspreise bestimmte Schwellen unterschreiten. "Insgesamt müssen wir uns heute aber fragen, ob die 55 Mrd. Euro der europäischen Agrarpolitik wirklich einer offensiven, marktorientierten und zukunftsfähigen Landwirtschaft dienen, in der auch junge Leute noch einsteigen möchten", meinte Dorfmann.
In Zukunft werde die Agrarpolitik wohl so ausgerichtet werden, dass sie die Landwirtschaft insgesamt am Markt stärker positioniert und große Preisschwankungen abfängt aber direkte Unterstützungen zurückfährt. Dorfmann sprach sich gegen jegliche Abschottung der Märkte à la Trump aus. Dies wäre für die EU als weltweit größter Importeur und Exporteur von Lebensmitteln nur zum Nachteil.